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Adventskonzert mit lokalem Bezug in der Neustädter Kirche

Akademischer Chor präsentiert Raritäten

Der Akademische Chor unter Leitung von Universitätsmusikdirektor Professor Konrad Klek bestreitet in diesem Jahr am 4. Advent, 18. Dezember, um 17 Uhr, in der Neustädter Universitätskirche ein großes Adventskonzert mit Solisten und der Vogtland Philharmonie aus Reichenbach/Thüringen als Sinfonieorchester. Von den vier ungewöhnlichen Werken des Programms haben die ersten beiden Erlanger Lokalbezug.

Am Anfang steht die großartige Vertonung des 130. Psalms „Aus der Tiefe rufe ich, Herr zu dir“ von Elias Oechsler, der von 1888 bis 1917 Universitätsmusikdirektor in Erlangen war. Die als Examensarbeit im Münchner Musikstudium 1876 erstellte Manuskript-Partitur wurde erst vor einem Jahr in Fürth bei der Urenkelin Oechslers wieder aufgefunden. Mit Unterstützung der Erlanger Kulturstiftung konnte nun ein Notensatz von Partitur und Aufführungsmaterial erstellt und damit die Wieder-Erstaufführung seit der einzigen Aufführung im Münchner Odeon Ende Juli 1876 ermöglicht werden. Das wunderbar romantisch gesetzte Werk überzeugt als Beitrag zum Advent durch die deutlich profilierte Polarität von Sehnsucht nach Erhörung und Gewissheit der Erlösung. Im Mittelteil findet sich eine ergreifende Solopartie für Alt. Sie wird gesungen von der Studentin der Universität Judith Korndörfer.

Das zweite Werk des Programms ist die Vertonung des 1834 in Erlangen publizierten „Adventliedes“ von Friedrich Rückert durch keinen geringeren als Robert Schumann. „Dein König kommt in niedern Hüllen“ steht auch im Evangelischen Gesangbuch. Schumann hat alle Strophen ohne Melodiebindung in chorsymphonischer Besetzung plastisch durchkomponiert, ein Werk, das zu Unrecht kaum bekannt ist. Besondere Pointe: Gerade im Revolutionsjahr 1848 schrieb Schumann diese Musik zu Worten wie „O mächt'ger Herrscher ohne Heere, gewaltger Kämpfer ohne Speere, o Friedefürst von großer Macht!“ Die Rückert-Stadt Erlangen kann dieses Werk am 4. Advent zum ersten Mal erleben und auch für das Robert-Schumann-Haus in Zwickau ist die Aufführung von besonderem Interesse.

Zum 50. Todestag des Schweizer Komponisten Arthur Honegger erklingt als drittes Werk dessen ungewöhnliche Weihnachtskantate, begonnen im Kriegsjahr 1941 und abgeschlossen als „Schwanengesang“ des schwerkranken Komponisten 1953. Die Musik beginnt mit einem beklemmenden Lamento über das „De profundis“ von Psalm 130 und mündet nach dem Aufschrei „O, komm, o komm, Emmanuel“ und dem Zuspruch „Freu dich, Israel, gekommen ist Emmanuel“ in ein fröhliches Quodlibet mit den populärsten Weihnachtsliedern aus unterschiedlichen Sprachen. Stärker lässt sich die Spannung zwischen Advent und Weihnachten kaum artikulieren, was heute im Zeichen der Weihnachtsmärkte verloren zu gehen droht. Hier tritt zum Akademischen Chor ein Mädchenchor des Christian-Ernst-Gymnasiums hinzu, dem Honegger mit Weihnachtsliedern eine eigene Rolle zugewiesen hat.

Den Abschluss des Konzerts bildet Mendelssohns sehr ansprechende Kantate über das Lutherlied „Vom Himmel hoch, da komm ich her“, wo neben dem Chor die zuvor beim „Adventslied“ gefragte Sopransolistin Friederike Holzhausen aus Leipzig und der Ellwanger Bariton Reinhard Krämer mit Arien dankbare Aufgaben übernehmen.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Konrad Klek
Telefon: 09131/85 -22226
ifk@rzmail.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4444 vom 12.12.2005


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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