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Max-Planck-Forschungsgruppe für Optik

Spitzenforscher nimmt Ruf nach Erlangen an

Der Aufbau der Max-Planck-Forschungsgruppe an der Universität Erlangen-Nürnberg schreitet weiter voran. Dr. Philip Russell, bisher Professor an der Universität Bath, Großbritannien, hat den Ruf auf den neu eingerichteten Alfried von Krupp und Bohlen Halbach-Stiftungslehrstuhl für Experimentalphysik am Institut für Optik, Information und Photonik angenommen. Der Wissenschaftler gilt als einer der renommiertesten Forscher auf seinem Gebiet.

Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung hat es im Rahmen ihres Programms „Internationalität der Forschung“ möglich gemacht, den Lehrstuhl mit Philip Russell zu besetzen. Die Fördermittel der Stiftung - eine Million Euro - haben die Universität Erlangen-Nürnberg in die Lage versetzt, dem britischen Forscher hervorragende Arbeitsbedingungen anzubieten. Die Hochschule konnte sich damit sogar gegen einige renommierte US-Universitäten durchsetzen, die sich ebenfalls um Russell bemüht hatten. Die Krupp-Stiftung möchte mit ihrem Förderprogramm, in dessen Rahmen sie alle zwei Jahre in einem bundesweiten Verfahren einen Stiftungslehrstuhl ausschreibt, einen Beitrag zur Stärkung der internationalen Forschungsbeziehungen leisten. Zudem sollen Hochschulen dazu angeregt werden, ihr wissenschaftliches Profil im internationalen Vergleich deutlicher auszuarbeiten.

Philip Russell wird die dritte Abteilung der Max-Planck-Forschungsgruppe Optik, Information und Photonik mit den Schwerpunkten Photonik und Neue Materialien leiten. Dort wird er sich vorrangig der Erforschung von neuartigen optischen Materialien und von Techniken zu deren Mikrostrukturierung sowie den physikalischen Eigenschaften von räumlich stark begrenztem Licht widmen. Bereits im letzten Jahr wurde Prof. Dr. Lijun Wang von Princeton, USA, nach Erlangen berufen, wo er die Führung der Abteilung „Photonik und Präzisionsmessungen“ übernommen hat. Die Abteilung „Optik und Information“ der Forschungsgruppe leitet Prof. Dr. Gerd Leuchs.

Die Erlanger Max-Planck-Forschungsgruppe für Optik, Information und Photonik wurde im Januar 2004 eingerichtet und wird als Institut der Universität Erlangen-Nürnberg geführt. Das Gemeinschaftsprojekt des Freistaats Bayern und der Max-Planck-Gesellschaft ist zunächst auf fünf Jahre befristet. Ziel der Forschungsgruppe ist es, die gesamte Bandbreite der modernen Optik von der klassischen Optik bis zur Quantenkommunikation abzudecken.

Mit der erfolgreichen Berufung von Professor Russell ist der Aufbau der Max-Planck-Forschungsgruppe abgeschlossen. Damit ist durch das Engagement der Universität und der Max-Planck-Gesellschaft ein regionaler Exzellenzcluster entstanden, der - so äußerte sich der Bayerische Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel - „die wissenschaftliche Attraktivität des Standortes Erlangen-Nürnberg erhöht und gleichzeitig Impulse für die Wirtschaft in der Region geben wird. Mit Professor Russell habe einer der weltweit angesehensten Kapazitäten auf seinem Gebiet den Ruf nach Erlangen angenommen.“

Philip Russell, geboren 1953 in Belfast, promovierte 1979 an der Universität Oxford und war dort zwischen 1978 und 1981 als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. 1982 ging er als Alexander-von-Humboldt-Stipentdiat an die Technische Universität Hamburg-Harburg. Nach Aufenthalten am IBM-Forschungszentrum in New York sowie den Universitäten Nizza und Southampton, wechselte er 1996 als Professor an die Universität Bath. Dort baute Philip Russell die Arbeitsgruppe Photonik und photonische Materialien auf und leitete sie. Auch in Zukunft will der Wissenschaftler eng mit der Forschungsgruppe zusammenarbeiten. Die Universitäten Erlangen-Nürnberg und Bath unterstützen diesen Plan.

Für seine Forschungsarbeit wurde Philip Russell mit zahlreichen Preisen geehrt. So erhielt er im Jahr 2000 den Joseph Fraunhofer Award / Robert M. Burley Prize der Optical Society of America. 2002 wurde er mit dem Applied Optics Division Prize des britischen Institute of Physics ausgezeichnet. Außerdem gewann er den Royal Society / Wolfson Research Merit Award.

Russell hält eine beträchtliche Zahl von Patenten. Besondere Beachtung in der Fachwelt erlangte er mit der Entwicklung neuartiger Glasfasern, in denen winzige Luftkanäle angeordnet sind. Diese Fasern haben die Messung von Lichtfrequenzen revolutioniert: Sie sind wesentlicher Bestandteil des so genannten Frequenzkamms, eines Geräts, mit dessen Hilfe die Wellenlänge elektromagnetischer Strahlung sehr präzise ermittelt werden kann. Außerdem sind die Glasfasern Bestandteil neuartiger Lichtquellen im ultravioletten Bereich, die zum Beispiel in der Chipherstellung eingesetzt werden können. Auch in der Grundlagenforschung finden Russells Fasern Anwendung, etwa um zu erforschen, wie Licht und Materie im Nanometerbereich in Wechselwirkung treten.

Für seine zukunftsweisende wissenschaftliche Arbeit erhält Russell in diesem Jahr den mit 750.000 Euro dotierten Körber-Preis der gleichnamigen Hamburger Stiftung.

Link zur Max-Planck-Gesellschaft

Weitere Informationen

Prof. Dr. Gerd Leuchs
Tel.: 09131/6877-100
leuchs@physik.uni-erlangen.de

Dr. Sabine König
Tel.: 09131/6877-500
koenig@optik.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4151 vom 12.05.2005


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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