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Neues DFG-Graduiertenkolleg

Uni Erlangen-Nürnberg kooperiert mit Degussa

Ein neues interdisziplinäres Graduiertenkolleg an der Universität Erlangen-Nürnberg ist von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt worden. „Disperse Systeme für Elektronikanwendungen“ stehen im Mittelpunkt des Kollegs, das künftig Promotionsstipendien an acht hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftler vergeben wird. Beim Auswahlverfahren der DFG konnte sich die Universität Erlangen-Nürnberg gegen große Konkurrenz behaupten: Von über 70 beantragten Kollegs wurden nur 14 bewilligt. Sprecher des neuen Graduiertenkollegs, dem neunten an der Uni Erlangen-Nürnberg, ist Prof. Dr. Wolfgang Peukert, Inhaber des Lehrstuhls für Feststoff- und Grenzflächenverfahrenstechnik.

Das Graduiertenkolleg „Disperse Systeme für Elektronikanwendungen“ wird wesentlich von Wissenschaftlern der Werkstoffwissenschaften und des Chemie- und Bioingenieurwesens getragen. Eine enge Anbindung an den neuen Elitestudiengang „Advanced Materials and Processes“ ist vorgesehen. Der interdisziplinäre Charakter wird darüber hinaus durch die Mitwirkung von Forschern aus der Physik, der Chemie, der Elektrotechnik dokumentiert. Das Kolleg wird eng mit dem Science to Business Center Nanotronics des Spezialchemiekonzerns Degussa kooperieren.

Ziel des Graduiertenkollegs ist es, auf dem innovativen Feld der druckbaren Elektronik neue Wege in der Ausbildung von Doktoranden zu gehen. Die wissenschaftliche Herausforderung besteht in der Realisierung einfacher elektronischer Schaltkreise auf der Basis druckbarer partikulärer Pasten. Damit wird die Flexibilität der Polymerelektronik mit den Vorteilen der Silizium-Technologie verbunden. Dies eröffnet völlig neue Anwendungsfelder im Bereich preiswerter, flexibler Elektronik wie zum Beispiel integrierte Schaltungen auf Gebrauchsgegenständen, Funketiketten oder auch leitfähige und transparente Schichten in flexiblen Displays. In der Lehre werden die Kollegiaten in Kooperation mit der Degussa in einem interdisziplinären Umfeld am Thema Nanoelektronik ausgebildet. Dabei werden neue Wege der Betreuung gegangen und innovative Methoden des Projektmanagements von Anfang an in die Ausbildung einbezogen.

Alle Kollegiaten werden von zwei Hochschullehrern unterschiedlicher Fachrichtungen sowie einem Betreuer aus der Degussa während ihrer Arbeit begleitet. Das Ausbildungsprogramm sieht speziell für die Kollegiaten zusammengestellte Lehrveranstaltungen vor. Weiterhin ist geplant, dass die Kollegiaten zwischen einem und drei Monaten bei der Degussa im Science to Business Center Nanotronics arbeiten, um ihre Ergebnisse direkt in die Praxis umzusetzen, sowie einmal während ihrer Promotionszeit einige Wochen bis Monate bei einer Arbeitsgruppe im Ausland verbringen. Das Graduiertenkolleg ist entlang der Wertschöpfungskette aufgebaut und wirkt einerseits strukturbildend für die weitere Entwicklung an der Universität Erlangen-Nürnberg. Andererseits bestehen dadurch optimale Bedingungen zur Umsetzung der Ergebnisse in die industrielle Praxis.

Ihr neues Science-to-Business-Center Nanotronics hat die Degussa AG Anfang April 2005 am Standort Marl in Betrieb genommen. Hier entwickelt Degussa in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen und industriellen Partnern innovative Konzepte und nanotechnische Produkte für elektronische Anwendungen und bildet die gesamte Wertschöpfungskette ab - von der Grundlagenforschung über die Verarbeitungs- und Veredelungsschritte bis hin zur Systemlösung.

Degussa investiert innerhalb der nächsten vier Jahre 50 Millionen Euro in das neue Forschungszentrum und seine rund 100 Arbeitsplätze. Die Projekte werden durch das Land Nordrhein-Westfalen und den Bund gefördert und von der Europäischen Union kofinanziert. Zu den ersten Projekten gehören neuartige Materialien und Systeme, die die Sicherheit und Leistung von Lithium-Ionen-Batterien erhöhen und somit den Einsatz im Fahrzeugbereich, insbesondere für Hybrid-Antriebe, ermöglichen. Neue sicherere und leistungsfähigere Batterien werden im Auto von morgen einen entscheidenden Beitrag zu Ökonomie, Ökologie und Fahrkomfort leisten. Weiterhin werden kostengünstige Alternativen für transparente, leitfähige Schichten, beispielsweise für die Anwendung in flexiblen Displays, entwickelt. Maßgeschneiderte Nanopartikel der Degussa haben das Potenzial, sowohl Kosten als auch Performance der transparenten Elektroden signifikant zu verbessern. Ziel von Nanotronics ist es, die Degussa als führenden Lösungsanbieter für integrierte nanopartikuläre Systeme zu positionieren.

Als weltweite Nummer Eins in der Spezialchemie schafft Degussa mit innovativen Produkten und Systemlösungen Unverzichtbares für den Erfolg ihrer Kunden. Dies fasst das Unternehmen in dem Anspruch „creating essentials“ zusammen. Im Geschäftsjahr 2004 erwirtschafteten 45.000 Mitarbeiter weltweit einen Umsatz von 11,2 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT) von 965 Millionen Euro.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Wolfgang Peukert
Tel.: 09131/85-29400
w.peukert@lfg.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.4137 vom 03.05.2005


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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