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Augenklinik mit Poliklinik

Zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Naumann

Prof. Dr. Gottfried O.H. Naumann, von 1980 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 Vorstand der Universitäts-Augenklinik Erlangen, vollendet am Montag, 25. April 2005, sein 70. Lebensjahr.

Gottfried Otto Helmut Naumann, geboren 1935 in Wiesbaden, studierte 1952 bis 1957 an der Medizinischen Fakultät in Leipzig. Die Weiterbildung zum Facharzt erfolgte an der Universitäts-Augenklinik in Hamburg. Von 1965 bis 1966 weilte er als Fellow an der Augenabteilung des Armed Forces Institute of Pathology in Washington/D.C. 1966 bis 1974 war er an der Universitäts-Augenklinik Hamburg tätig. In dieser Zeit fiel seine Habilitation im Jahr 1968, der die Ernennung zum Leitenden Oberarzt und Professor folgte. Von 1975 bis 1980 leitete er als Ordinarius und Geschäftsführender Direktor die Augenklinik der Universität in Tübingen; 1980 wechselte er als Vorstand an die Erlanger Augenklinik.

Prof. Naumanns Spezialgebiete innerhalb der Augenheilkunde betreffen strukturelle Elemente von Augenkrankheiten und neue mikrochirurgische Verfahren an den Vorderabschnitten des Auges. Unter dem Stichwort „Erlanger Orientierungszähnchen“ erlangte eine neuartige Methode der Hornhaut-Transplantation Bekanntheit, bei der Spenderhornhaut und Empfängerauge mittels Punktlaser optimal aneinander angepasst werden. An der 1997 erfolgten Einrichtung des DFG-Sonderforschungsbereichs zur Erforschung der Glaukome, der „Grünen Stare“, und des Pseudoexfoliations-Syndroms hatte Prof. Naumann, der bis 2002 als Sprecher fungierte, maßgeblichen Anteil. Zu den breit gestreuten Forschungsaktivitäten, mit denen er zur Neu- und Weiterentwicklung von Therapien beitrug, zählen außerdem Beiträge zu Krebserkrankungen der Iris, Traumata und Infektionen. Seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind auf die Pathologie und Mikrochirurgie des Auges konzentriert.

Zweimal wurde Prof. Naumann die Ehrendoktorwürde verliehen: die Semmelweis-Universität in Budapest und die Medizinische Akademie in der polnischen Stadt Lublin erkannten ihm diese Auszeichnung zu. 1996 wurde er mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt, 2001 mit dem Bayerischen Verdienstorden. Hinzu kommt eine Fülle weiterer nationaler und internationaler Ehrungen, darunter die Bowman und Gonin Medaille, zahlreiche Gastprofessuren weltwelt sowie die Ehrenmitgliedschaft mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften; 1998 wurde er in die Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen. Prof. Naumann amtierte als Präsident der European Ophthalmic Pathology Society und des European Board of Ophthalmology. Für den Zeitraum von 1998 bis 2002 und anschließend bis 2006 wurde er zum Präsidenten des International Council of Ophthalmology und der International Federation Ophthalmological Societies gewählt. 1992 bis 1995 war er Mitglied der Gründungskommission der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden. Von seinen Mitarbeitern wurden 22 habilitiert, sechs auf Ordinariate berufen, zwei sind als Chefärzte tätig.

Gemeinsam mit seiner Ehefrau Dr. Lieselotte Naumann hat Prof. Naumann 1997 die Gottfried-und-Lieselotte-Naumann-Stiftung für Ophthalmo-Pathologie ins Leben gerufen. Aus den Stiftungsmitteln wird ein Preis in Höhe von 50.000 US-Dollar finanziert, der ab 2006 in vierjährigem Abstand für herausragende Forschungen auf diesem Gebiet vergeben wird.

 

Mediendienst FAU-Aktuell r.4112 vom 18.04.2005


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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