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Graduiertenkolleg „Kulturhermeneutik“ präsentiert zwei Vorträge

Das Politische der Populär- und Alltagskultur

Das Graduiertenkolleg „Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz und Transdifferenz“ an der Universität Erlangen-Nürnberg lädt im Rahmen der Eröffnung seines Semesterprogramms zu zwei Vorträgen zum Thema „Meaning out of control? Populärkultur als interdisziplinäre Herausforderung“ ein. Die Vorträge von Prof. Dr. Rainer Winter und Tobias Nagl finden am Dienstag, 19. April 2005 um 18.00 Uhr im Hörsaal A des Theologikums, Kochstr. 6, in Erlangen statt.

Im Anschluss an die im angelsächsischen Raum entwickelten „Cultural Studies“ bildet die Untersuchung des Politischen von Populär- und Alltagskultur das zentrale Forschungsgebiet der beiden Referenten. Rainer Winter ist Professor am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Klagenfurt und u.a. Herausgeber einer deutschen Ausgabe ausgewählter Schriften von John Fiske. Tobias Nagl ist Filmwissenschaftler, z. Zt. Research Fellow an der University of Massachusetts, Amherst, und war langjähriger Mitarbeiter des Magazins „Spex“.

Rainer Winter wird unter dem Titel „Die Fabrikation des Populären. Cultural Studies und die Erforschung der Alltagskultur“ den Ansatz der Cultural Studies als einen vorstellen, der die Populärkultur weder kulturkritisch verdammt noch unkritisch feiert. Anhand von populären Beispielen aus den Bereichen Musik, Film und Fernsehen wird sie als ein ständig umkämpftes Terrain gezeigt, in dem verschiedene miteinander konkurrierende soziale Gruppen um die Durchsetzung ihrer Ansprüche, Interessen und Ideologien kämpfen.

Tobias Nagl wird sich unter dem Titel „‘Rasse’ und Postkolonialismus im populären Weimarer Kino“ kritisch mit den von den europäischen Kulturwissenschaften bevorzugten Kategorien des „Fremden“, des „Anderen“ und der „ethnischen“ und „kulturellen Differenz“ auseinander setzen. Anhand von Beispielen aus der populären Weimarer Kinokultur wird gefragt, ob dieser euphemistische Sprachgebrauch nicht ein wichtiges Feld gesellschaftlicher Reproduktions-, Macht- und Wissensstrukturen samt ihrer kolonialen Vorgeschichte unsichtbar zu machen droht.

Die beiden Referenten nähern sich damit einem der Grenzphänomene, deren Untersuchung sich das Graduiertenkolleg „Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz und Transdifferenz“ verschrieben hat. Das Kolleg beschäftigt sich mit inter- und intrakulturellen Verständigungsprozessen auf der Subjekt- und der Gruppen-Ebene. Über Phänomene der kulturellen Differenz hinaus thematisiert es solche der Transdifferenz auf Grund von Mehrfachzugehörigkeiten, Grenzüberschreitungen und Überlagerungen sowie die sich daraus ergebenden hermeneutischen Probleme. Am Kolleg beteiligt sind die Fächer Amerikanistik, Anglistik, Kanadistik, Theater- und Medienwissenschaft, Politische Wissenschaft, Sinologie, Soziologie, Sozialethik und Systematische Theologie.

Weitere Informationen

Annette Thüngen
Graduiertenkolleg
Kulturhermeneutik
Tel.: 09131/85 -29396
aethueng@phil.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell r.4107 vom 15.04.2005


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