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Testphase für ein Präventionsprogramm an Gymnasien

Mit SELF-Konzepten gegen die Suchtgefahr

Welche Risiken die Nikotinsucht mit sich bringt, sollte möglichst frühzeitig vermittelt werden, denn im Durchschnitt greifen Kinder derzeit mit knapp zwölf Jahren zum ersten Mal zur Zigarette. Erfolg ist von Präventionsprogrammen an Schulen jedoch nur dann zu erhoffen, wenn sie zweierlei Bedingungen erfüllen: sie müssen die Schülerinnen und Schüler rechtzeitig erreichen, und sie müssen sich gut in den schulischen Alltag einfügen. Am 2. und 3. Februar 2005 werden Lehrkräfte auf einer Tagung am Heinrich-Schliemann-Gymnasium, Königstraße 105 in Fürth mit dem Programm SELF vertraut gemacht, das beide Erfordernisse zu vereinbaren verspricht. In einem Modellprojekt, das vom Lehrstuhl für Schulpädagogik der Universität Erlangen-Nürnberg betreut wird, steht dieser Anspruch auf dem Prüfstand.

SELF (die Abkürzung von „Selbstkonzept entwickeln durch lehrplankonforme Förderung“) ist ein Suchtpräventionsprogramm, das in der sechsten Jahrgangsstufe der Gymnasien durchgeführt werden soll und durch die Stiftung Bildungspakt gefördert wird. Auf das Thema Rauchen ist es nicht prinzipiell begrenzt; der Tabakkonsum wurde als Beispiel ausgewählt, weil die Konzentration auf einen einzigen Suchtstoff angeraten ist und weil Vorstudien hier die stärkste vorbeugende Wirkung erwarten lassen.

Zu den wichtigsten Merkmalen eines aussichtsreichen Präventionsprogramms gehört es, das es in den Lehrplan eingebettet und im Rahmen des regulären Unterrichts umgesetzt werden kann. Das Programm SELF versucht fächerübergreifend zu arbeiten. Unterrichtsmodule sind für die Fächer Deutsch, Natur und Technik (Biologie), Musik, Kunst und Sport erstellt worden. Die Konzepte wurden von Fachlehrerinnen und Fachlehrern entwickelt, die mit Elementen der neuen Lehr-Lern-Kultur und deren Erprobung im Unterricht jahrelange Erfahrung haben.

Dass das Präventionskonzept theoretisch abgesichert ist und der Erfolg wissenschaftlich überprüft wird, ist ebenfalls unverzichtbar. Im Schuljahr 2004/2005 laufen Tests an drei Versuchs- und drei Kontrollschulen. Der Nürnberger Lehrstuhl für Schulpädagogik von Prof. Dr. Werner Sacher betreut das Gesamtprojekt, koordiniert die Entwicklung der Unterrichtseinheiten, begleitet die Schulen, die SELF in ihren Unterricht integrieren, und misst den Einstellungswandel der Schüler. Projektleiterin ist Dr. Ulrike Stadler-Altmann, die ihr Habilitationsvorhaben auf die Daten aufbauen will. Im folgenden Schuljahr soll das Projekt auf jeweils 20 Versuchs- und Kontrollschulen ausgeweitet werden.

Das wissenschaftliche Konzept und das Unterrichtsmanual, das alle nötigen Unterlagen in kompakter und übersichtlicher Form enthält, werden den teilnehmenden Lehrkräften bei dem zweitägigen Treffen vorgestellt. Ein Vortrag von Prof. Dr. Ludwig Haag, Inhaber des Lehrstuhls für Schulpädagogik der Universität Bayreuth, gilt dem Thema „Selbstkonzept stärken im Schulalltag“. Die SELF-Autoren stellen anschließend ihre Unterrichtseinheiten im Plenum zur Diskussion.

Weitere Informationen

Dr. Ulrike Stadler-Altmann
Lehrstuhl für Schulpädagogik
Tel.: 0911/5302-747
UESTADLE@ewf.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.4001 vom 31.01.2005


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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