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Zoologisches Institut

Prof. Dr. Wilfried Haas zum 65. Geburtstag

Prof. Dr. Wilfried Haas, Leiter der Abteilung Parasitologie am Zoologischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg, vollendet am Samstag, 5. Februar 2005, sein 65. Lebensjahr.

Über Vogelbeobachtungen und vogelkundliche Forschungsarbeiten fand Wilfried Haas zur Parasitologie. Den Fragen, wie Parasiten ihre Wirte finden und erkennen, wie sie in die Wirte eindringen und wie sich die kleinen Infektionsstadien in den vergleichweise großen Wirtsorganismen zurechtfinden, widmete er sich in seiner Dissertation am Tropenmedizinischen Institut der Universität Tübingen und bei seiner Habilitation am Zoologischen Institut der Universität Würzburg.

Ab 1980 erhielt er an der Universität Frankfurt und ab 1985 an der Universität Erlangen-Nürnberg die Möglichkeit, sich mit der Wirtserkennung unterschiedlicher medizinisch und wirtschaftlich bedeutsamer Parasiten zu beschäftigen. Um die notwendigen Forschungen vor Ort durchführen zu können, richteten Prof. Haas und sein Team Labors in Ägypten, auf den Philippinen, in Thailand und in Indonesien ein, wo die Untersuchungen in den letzten Jahren dem weit verbreiteten Befall von Menschen durch Hakenwürmer galten. Eines der Hauptuntersuchungsobjekte der Erlanger Parasitologen sind die von Tropenreisenden gefürchteten Erreger der Bilharziose. Aus den Erkenntnissen über die hoch empfindliche Reaktion dieser Wurmparasiten und ihrer Larven auf unterschiedliche chemische Signalmoleküle bei Menschen und bei Wasserschnecken, den Zwischenwirten, haben sich neue Ansatzpunkte zur Bekämpfung ergeben.

Einheimische Parasiten weckten ebenfalls das Interesse der Erlanger Gruppe. Als Lockstoff für Zecken, die in Erlangen und Umgebung Borreliose und im Frühsommer Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, stellte sich dabei entgegen der Lehrmeinung ein „Duftcocktail“ von sieben Stoffen der menschlichen Haut heraus. Für Menschen harmlos sind die meisten der zahlreichen Parasiten, die die Karpfenteiche der Erlanger Region bevölkern und deren Vielfalt an Erkennungs-Strategien die Gruppe noch nicht erklären kann. Die Erreger der Enten-Bilharziose allerdings, die zwischen Ente und dem Fehlwirt Mensch nicht unterscheiden können, rufen die lästige, von Juckreiz begleitete „Badedermatitis“ hervor. Schwere Ausbrüche dieser Erkrankung in den Badegewässern Mitteleuropas führten in den letzten Jahren zu intensiven Forschungen der Erlanger Parasitologengruppe, welche eine Creme-Formulierung vorlegte, die Badende zuverlässig vor den Plagegeistern schützt.

Bis seine Nachfolge geklärt ist, will Prof. Haas seine Aufgaben in der Lehre fortführen und laufende Forschungsvorhaben abschließen. Danach sieht er für sich nach wie vor interessante Betätigungsfelder, sowohl in den Labors in tropischen Ländern als auch in den Aischgründer Karpfenteichen.

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3999 vom 28.01.2005


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