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Sammelband zur Theodizee in der Literatur erschienen

Hiobs Fragen im Wandel der Zeit

Bei der Konzeption eines Sammelbandes zur Theodizee, der „Rechtfertigung Gottes“ in der Literatur hatten Anglisten der Universität Erlangen-Nürnberg als Paradebeispiel für eine Naturkatastrophe, welche die menschliche Vorstellungskraft übersteigt, das Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 im Sinn. Nun hat das Seebeben in Südostasien Ende 2004 dem eben erschienenen Werk eine traurige Aktualität verliehen. Auf mehr als 500 Seiten sind englischsprachige Beiträge von namhaften Literaturwissenschaftlern aus unterschiedlichen Ländern in dem Band zusammengestellt, den Prof. Dr. Rudolf Freiburg und Susanne Gruß vom Erlanger Institut für Anglistik und Amerikanistik herausgegeben haben.

Insbesondere Philosophen und Theologen haben sich immer wieder mit der Frage beschäftigt, wie ein allmächtiger, allgegenwärtiger und allwissender Gott es zulassen könne, dass das Leben der Menschen physischen und moralischen Übeln so intensiv ausgesetzt ist. Von Plato und Aristoteles über die Kirchenväter, von William King und Leibniz bis zu Kant und Blumenberg reichen die Auseinandersetzungen mit diesem Thema, welches das Selbstverständnis des Menschen ebenso prägt wie sein Verhältnis zu Gott. Ob bei individuellen Schicksalsschlägen oder weitreichenden Katastrophen - jedes Mal werden von Neuem genau dieselben Klagen und Fragen laut, die in der Bibel im Buch Hiob nachzulesen sind.

Auch die Literatur ist mit ihren Mitteln der Frage nachgegangen, welchen Sinn das Leiden hat, ob es als göttliche Strafe die Menschen bessern soll oder als Produkt von blindem Zufall einzuschätzen ist. Der Band „But Vindicate the Way of God to Man: Literature and Theodicy“ versammelt Beiträge zur Behandlang dieser Thematik an ausgewählten Beispielen der amerikanischen, kanadischen, deutschen, englischen, irischen und französischen Literatur. Dabei wird deutlich, wie sich die Darstellung der Theodizee im Verlauf der Geistesgeschichte verändert hat. Streckenweise, so lautet eine These der Herausgeber, konnten Literatur und Theodizee nahezu gleichgesetzt werden.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Rudolf Freiburg
Tel.: 09131/85-22434
rffreibu@phil.uni-erlangen.de

Susanne Gruß M.A.
Tel.: 09131 85 -22033

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3991 vom 25.01.2005


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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