Höchstdotierter
deutscher Förderpreis für Erlanger Wissenschaftler
Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis für Prof. Dr.
Wolfgang Peukert
Prof. Dr. Wolfgang Peukert, Inhaber des Lehrstuhls für Feststoff-
und Grenzflächenverfahrenstechnik der Universität Erlangen-Nürnberg,
erhält den höchstdotierten deutschen Förderpreis,
den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2005. Dies hat der Hauptausschuss
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unter Vorsitz von Prof.
Ernst-Ludwig Winnacker heute beschlossen. Der Preis ist mit 1,55
Millionen Euro dotiert. Mit Prof. Peukert werden am 2. März
2005 weitere zwei Wissenschaftlerinnen und sieben Wissenschaftler
diese hoch renommierte Auszeichnung in Berlin erhalten.
Rektor Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske sprach dem Preisträger
seine Glückwünsche telefonisch aus, da Prof. Peukert auf
einer Fachtagung außerhalb von Erlangen weilt. An der Universität
Erlangen-Nürnberg hatte Prof. Dr. Peter Greil, Inhaber des
Lehrstuhls für Glas und Keramik, im Jahr 2000 ebenfalls den
Leibniz-Preis erhalten.
Der Preisträger:
Prof. Dr. Wolfgang Peukert
Foto: privat
Unter seinem Motto „Das Neue geschieht an den Grenzflächen“
übernahm Prof. Dr. Wolfgang Peukert, Jahrgang 1958, im März
2003 den Lehrstuhl für Mechanische Verfahrenstechnik (Nachfolge
Prof. Otto Molerus) der Universität Erlangen-Nürnberg,
der inzwischen zum Lehrstuhl für Feststoff- und Grenzflächenverfahrenstechnik
umbenannt wurde. Sein Studium des Chemieingenieurwesens an der Universität
Karlsruhe schloss er 1984 mit der Note „sehr gut“ ab.
Bereits seine 1990 erfolgte Dissertation, die das Prädikat
„mit Auszeichnung bestanden“ erhielt, stieß mit
ihren Erkenntnissen auf dem Forschungsgebiet technischer Abluftreinigungsverfahren
auf große Resonanz.
Im April 1991 trat Wolfgang
Peukert in die Dienste der Hosokawa Mikropul, Köln, wo er eineinhalb
Jahre im Forschungszentrum der Konzernzentrale in Japan verbrachte,
um schließlich Leiter des Bereichs Forschung und Entwicklung
der Kölner Niederlassung des Unternehmens zu werden. 1997 wurde
ihm die Leitung der weltweiten Konzernforschung angeboten. Im gleichen
Jahr erhielt er einen Ruf der ETH Zürich, den er jedoch ablehnte.
1998 übernahm er den Lehrstuhl „Feststoff- und Grenzflächenverfahrenstechnik“
an der TU München. Mit seiner Berufung nach Erlangen 2003 erfolgte
eine strategische Neuausrichtung des Lehrstuhls hin zur Feststoff-
und Grenzflächenverfahrenstechnik. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit
liegt in der Steuerung von Produkteigenschaften („product
engineering“) unter Betrachtung ökonomischer und ökologischer
Randbedingungen.
Wolfgang Peukerts nachhaltiges
Bestreben ist es, industrielle Praxis und wissenschaftliche Forschung
zu vereinen, ohne die Bedürfnisse anwendungsorientierter Lehre
und die erforderliche visionäre Forschungsperspektive aus den
Augen zu verlieren. Die von ihm und seinen Mitarbeitern gewonnenen
Erkenntnisse in der Verbindung von Partikeltechnik und Grenzflächenphysik
stehen weltweit im Ruf, bahnbrechend zu sein. So plant Prof. Peukert
den Aufbau eines Partikelzentrums an der Universität Erlangen-Nürnberg.
Wolfgang Peukert war
viele Jahre wissenschaftlicher Sekretär des European Editorial
Boards der hoch renommierten Zeitschrift KONA. Zudem verfasste er
eine Vielzahl bedeutender Publikationen hohen wissenschaftlichen
Ranges in weltweit anerkannten Fachzeitschriften. Mitgliedschaften
und ehrenamtliche Positionen in wissenschaftlichen Vereinigen belegen
sein großes persönliches Engagement für die Ausgestaltung
und Weiterentwicklung seine Faches.
Die Vergabe des Preises
an Wolfgang Peukert wird damit begründet, dass er große
Erfolge an der Schnittstelle von Grundlagenforschung und Anwendung
zu verzeichnen habe, an der Untersuchungen zu physikalischen und
chemischen Grundlagen der Wechselwirkung zwischen Partikeln angesiedelt
sind. Durch seine Arbeiten zum Verhalten von Partikeln im Submikron-
und Nanometerbereich habe er die wissenschaftlichen Zusammenhänge
geklärt und die Grundlagen für die gezielte Herstellung
von Produkteigenschaften und damit für die Anwendung geschaffen.
Der Preis:
Verleihung am 2. März 2005 in Berlin
Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der höchstdotierte
deutsche Förderpreis. Ziel des Leibniz-Programms, das 1985
eingerichtet wurde, ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten
zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten
und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter jüngerer
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erleichtern. Der Preis
ist für experimentell und mit apparativem Aufwand arbeitende
Wissenschaftler mit 1,55 Millionen EUR dotiert. Die Förderung
wird nur auf Vorschlag Dritter gewährt. Die Entscheidung über
die Preisträger trifft der Bewilligungsausschuss für die
Allgemeine Forschungsförderung aufgrund einer Empfehlung des
Nominierungsausschusses für das Leibniz-Programm. Aus den 130
Vorschlägen für das Jahr 2005 hat der Nominierungsausschuss
vor allem diejenigen ausgewählt, von denen er sich durch zusätzliche
Förderung eine besondere Steigerung der wissenschaftlichen
Leistungen verspricht.
Die feierliche Verleihung
des Preises im Leibniz-Programm für 2005 durch den DFG-Präsidenten
Prof. Ernst-Ludwig Winnacker findet am 2. März 2005 in Berlin
statt.
Weitere
Informationen
Prof. Dr. Wolfgang
Peukert
Telefon: 0171/46 88 211
W.Peukert@lfg.uni-erlangen.de
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