Medizinhistorische
Vortragsreihe
Geriatrie in der frühen Neuzeit
Im Rahmen der „Medizinhistorischen Vortragsreihe“ spricht
PD Dr. med. Dr. phil. Daniel Schäfer vom Institut für
Geschichte und Ethik der Medizin, Universität zu Köln,
am Dienstag, 7. Dezember 2004, um 19.30 Uhr über „Krankheit
Alter? Geriatrie in der Frühen Neuzeit“. Der Vortrag
findet in der Zahnklinik, Hörsaal der Vorklinik, im Hofgebäude,
Glückstraße 9-11 in Erlangen statt.
Seit der griechisch-römischen
Antike wird die Medizin immer wieder mit der Frage konfrontiert,
ob das Alter als solches natürlichen oder krankhaften Ursprungs
sei - ein Problem, das angesichts moderner molekulargenetischer
Erkenntnisse erneut an Bedeutung gewonnen hat. Unter dem Einfluss
des spätrömischen Arztes Galen setzte sich in der abendländischen
Medizin bis kurz vor 1700 die erste Ansicht durch; sie stand allerdings
häufig in Widerspruch zu populären Sichtweisen auf die
letzte Lebensphase. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde für
verhältnismäßig kurze Zeit auch innerhalb der Medizin
eine „Krankheit Alter“ ernsthaft in Erwägung gezogen
- warum und im Rahmen welcher pathophysiologischer, aber auch kultur-
und mentalitätsgeschichtlicher Vorstellungen, ist eine spannende
Frage, die im Mittelpunkt des Vortrags stehen wird.
Daniel Schäfer
studierte Medizin, Germanistik und Geschichte der Medizin in Freiburg
und promovierte in diesen Fächern 1993 bzw. 1996. Seit neun
Jahren ist er als Wissenschaftlicher Assistent am Kölner Institut
für Geschichte und Ethik der Medizin tätig. 2002 habilitierte
er sich mit einer Arbeit über Alters-Konzepte der frühneuzeitlichen
Medizin. Weitere wissenschaftliche Schwerpunkte sind die Geschichte
der Geburtshilfe und Gynäkologie und die Kulturgeschichte des
Todes.
Am 25. Januar
2005 spricht PD Holger Helbig vom Lehrstuhl für Neuere Deutsche
Literaturgeschichte der Universität Erlangen-Nürnberg
in der Medizinhistorischen Vortragsreihe über „Nachricht
aus einem stillen Land. Neuropsychologie und Erzähltheorie“.
Weitere Informationen
Dr. Marion Ruisinger
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Tel.: 09131/85 -23011
marion.ruisinger@gesch.med.uni-erlangen.de
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