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prof. dr. schricker zum 80. geburtstag
 

Medizinische Fakultät
Prof. Dr. Schricker zum 80. Geburtstag

Am Samstag, 4. Dezember 2004, feiert Prof. Dr. Karl Theodor Schricker, von 1975 bis zu seiner Emeritierung 1992 Professor für Transfusionsmedizin und Hämostaseologie an der Universität Erlangen-Nürnberg, seinen 80. Geburtstag.

Karl Theodor Schricker, geboren1924 in Würzburg, studierte nach Kriegsdienst und Gefangenschaft Humanmedizin in Erlangen. In den Jahren 1951 bis 1967 war er wissenschaftlicher Assistent an der Medizinischen Klinik der Universität Erlangen, wo er zum Facharzt für Innere Medizin ausgebildet wurde. Zu seinem Aufgabengebiet gehörte bereits damals die Leitung der Blutbank der Medizinischen Klinik. Nach Zusammenlegung der Blutbanken der Chirurgischen und der Medizinischen Kliniken wurde er 1968 zum Leiter der neugeschaffenen Blutbank für das Gesamtklinikum bestellt. Diese Einrichtung wurde später zur Abteilung für Transfusionsmedizin und Hämostaseologie.

Für seine Habilitationsschrift wurde Prof. Schricker 1970 mit dem Thiersch-Preis der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg ausgezeichnet. 1975 erfolgte die Berufung zum Professor für Transfusionsmedizin und Hämostaseologie. Die Abteilung wurde unter seiner Leitung weiter ausgebaut und im Jahr 1976 zur ersten selbstständige Abteilung für Transfusionsmedizin und Hämostaseologie in Bayern.

Schwerpunkte der Arbeit von Prof. Schricker waren Grundlagen, Diagnostik und Therapie von Bluterkrankungen, Aufbau und Funktionen von Zellen, Prozesse der Blutstillung und Blutgerinnung und der Diabetes mellitus. Zusammen mit Prof. Dr. Siegfried Witte führte Prof. Schricker 1959 die erste Knochenmarkstransfusion in Erlangen durch. Des weiteren beschäftigte er sich mit der Tiefkühlkonservierung von Knochenmark und roten Blutzellen sowie mit der sogenannten Transfusionshepatitis. Im Jahre 1969 gelang ihm der erste Nachweis, dass die Hepatitis B nicht nur durch Blutkonserven oder Blutderivate übertragen wird, sondern auch andere Infektionswege diskutiert werden müssen. Weitere Schwerpunkte seiner Tätigkeit in der Transfusionsmedizin waren die Erforschung seltener Blutgruppen („Bombay-Phänotyp“), hämolytischer Transfusionsreaktionen, der Antikörperbildung nach Bluttransfusionen, der Eigenblutspende sowie der lmmunsuppression bzw. -modulation nach Bluttransfusion. Die Aufklärung des Patienten und das Arzt-Patienten-Gespräch war für ihn von großer Bedeutung.

Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben beschäftigt sich Prof. Schricker mit klassischer Literatur und Musik. Neben dem Besuch von Opern und Konzerten genießt es der Jubilar, Kulturreisen und Wanderungen im Gebirge zu unternehmen.

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3923 vom 29.11.2004

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