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oliver e. williamson
 

H.C. Recktenwald-Preis 2004
Oliver E. Williamson

Der H.C. Recktenwald-Preis für Nationalökonomie wird am 3. November 2004 an den US-Wissenschaftler Oliver E. Williamson von der University of California, Berkeley verliehen. Der Preis beträgt 25.000 Euro und zählt damit weltweit zu den höchst dotierten Ehrungen für Wirtschaftswissenschaftler. Oliver E. Williamson wird für seinen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Transaktionskostentheorie und der modernen Institutionenökonomik geehrt. Mit seinen Forschungsarbeiten hat er wesentlich zu einem tieferen Verständnis von Organisationsstrukturen und der Funktionsweise von Unternehmen beigetragen.

Oliver E. Williamson, geboren 1932 in Superior, Wisconsin, USA, ist Experte für Kartellrecht, Regulierung und Transaktionskostenökonomik. Sein Forschungsansatz führt verschiedene Bereiche der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften mit der Organisationstheorie zusammen und ermöglicht so das Studium komplexer Organisationen. Williamson selbst bezeichnet seine Arbeit als eine Kombination von soft social science und abstrakter ökonomischer Theorie. Mit seinen Arbeiten hat er u.a. Einfluss genommen auf die Deregulierung des Strommarktes in Kalifornien sowie die Durchführung von Investitionsvorhaben in Transformationsökonomien.

Der Edgar F. Kaiser Professor of Business Administration, der auch an der School of Law in Berkely lehrt, ist Autor mehrerer einflussreicher Bücher. Insbesondere sind darunter Klassiker wie „Markets and Hierarchies: Analysis and Antitrust Implications“ (1975) und „The Economic Institutions of Capitalism: Firms, Markets, Relational Contracting“ (1985). Letzteres zählt zu den am häufigsten zitierten Veröffentlichungen der sozialwissenschaftlichen Forschung.

Sein Studium der Volkswirtschaftslehre schloss Williamson am Massachusetts Institute of Technology ab. Den Master in Business Administration erhielt er von der Stanford University und schließlich promovierte er an der Carnegie-Mellon University in Pittsburgh. Danach begann er seine wissenschaftliche Laufbahn als Assistant Professor in Berkeley. Nach Aufenthalten als Professor an der University of Pennsylvania und der Yale University kehrte Williamson 1988 wieder nach Berkeley zurück.

Seine wissenschaftlichen Leistungen wurden durch die Aufnahme in die American Academy of Political and Social Science, die National Academy of Sciences, die American Academy of Arts and Sciences sowie die Econometric Society anerkannt. Ihm wurden zahlreiche Ehrendoktorwürden verliehen. 2003 wurde er von der Academy of International Business als herausragender Wissenschaftler ausgezeichnet. 2002 wurde Williamson Ehrenherausgeber der Zeitschrift Journal of Economic Behavior and Organization und 1999 erhielt er den John von Neumann Award des Laszlo Rajk College for Advanced Studies der Budapest University.

Der Preisträger ist (Mit-)Herausgeber verschiedener Fachzeitschriften wie dem Journal of Law, Economics, and Organization, dem Journal of Economic Behavior and Organization sowie dem Journal of Accounting, Auditing, and Finance. Er war Vize-Präsident der American Economic Association in 2001, Präsident der International Society for New Institutional Economics von 1999 bis 2001, Präsident der American Law and Economics Association von 1997 bis 1998 sowie Präsident der Western Economics Association von 1999 bis 2000.

Williamson arbeitete zudem als Berater für die Antitrust-Abteilung des U.S. Justice Department, für die National Science Foundation und die Federal Trade Commission.

Die Stiftung und Auslobung des Preises wurde von Frau Hertha Recktenwald begründet. Sie folgte damit einem Anliegen ihres Mannes, dem international angesehenen Nürnberger Nationalökonomen, Professor Dr. Horst Claus Recktenwald, der am 28. April 1990 im Alter von 70 Jahren verstarb. Die Auszeichnung wurde 1995 erstmals an Edmond C. Malinvaud verliehen. Es folgten der ehemalige Weltbank-Vizepräsident und Nobelpreisträger von 2001, Joseph E. Stiglitz (1998), Paul Krugman (2000) und Paul Romer (2002).


Weitere Informationen

Prof. Dr. Berthold U. Wigger
Tel.: 0911/5302-200
Fax: 0911/5302-396
berthold.wigger@wiso.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3882 vom 03.11.2004

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