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neue gemeinsame forschungsprojekte von fh und uni
 

Innovation durch Kooperation
Neue gemeinsame Forschungsprojekte von Fachhochschule und Uni

Gemeinsame Stärken bündeln und als Team individuelle Lösungen auf Top-Niveau anbieten: Mit diesem Ziel haben sich im Sommer Forscher des Lehrstuhls für Strömungsmechanik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und des Fachbereichs Verfahrenstechnik der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg zu gemeinsamen Projekten im Bereich des Höchstleistungsrechnens zusammengeschlossen. Neben der Entwicklung von Simulations-Anwendungen soll eine gemeinsame Plattform geschaffen werden, die auch mittelständischen Unternehmen das Know-How des High-Performance-Computing zugänglich macht. Am Freitag, 5. November 2004, um 10.30 Uhr wird das gemeinsame Forschungsprojekt in einer Feierstunde in der Georg-Simon-Ohm-Fachhhochschule öffentlich präsentiert.

Die Zusammenarbeit von Industrie, Fachhochschule und Universität gewinnt bei der Bearbeitung anspruchsvoller Forschungs- und Entwicklungsaufgaben immer größere Bedeutung. Innerhalb des vom bayerischen Wissenschaftsministeriums geförderten „Kompetenznetzwerks für technisch-wissenschaftliches Hoch- und Höchstleistungsrechnen in Bayern“ (KONWIHR) haben sich der Lehrstuhl für Strömungsmechanik der Universität Erlangen-Nürnberg und der Fachbereich Verfahrenstechnik der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule zu einem Forschungsverbund zusammengeschlossen, der Lösungen für komplizierteste Simulationsaufgaben zur Verfügung stellt. Auf diese Weise können die in Erlangen zu hohem Standard entwickelten Methoden nun auch für praxisnahe Anwendungen in der Industrie Verwendung finden.

Kompetenzen bündeln
Seit Jahren nutzen die bayerischen Universitäten die Möglichkeiten des sogenannten Höchstleistungsrechnens. Das notwendige Know-How ist dabei unter anderem durch den „Bayerischen Forschungsverbund für technisch und wissenschaftliches Hochleistungsrechnen“ (FORTWIHR) aufgebaut und gezielt gefördert worden. Zum Vergleich: Durch parallele Verwendung von vielen Computern erreicht man bei entsprechend professioneller Rechner-Architektur in etwa die tausendfache Leistung eines Home-PCs. So sind zeitintensive Simulationen, die früher mehrere Monate gedauert hätten, nun in wenigen Tagen möglich, was wiederum für die Umsetzung in der freien Wirtschaft von größtem Interesse ist.

Neben dem hohen Praxisbezug verfügt die Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule traditionell über sehr enge und gute Verbindungen zu Industriepartnern. Gemeinsam mit der Universität Erlangen-Nürnberg wird nun eine Plattform geschaffen, über die mittelständische Unternehmen von den Möglichkeiten des Höchstleistungsrechnens profitieren können. Voraussetzung war die Zusammenführung der Kompetenz des Erlanger Lehrstuhls für Strömungsmechanik mit den vielfältigen Kontakten des Ohm-Fachbereichs Verfahrenstechnik. Zu diesem Zweck ist unter Leitung von Prof. Dr. Peter Urbanek an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule auch ein High-Performance-Computing-Labor (HPC) eingerichtet worden, das die Potenziale vor Ort demonstrieren soll. Der Partner aus Erlangen unterstützt dabei den Zugriff auf Höchstleistungsrechner in ganz Deutschland sowie auf neue e-Science-Technologien, wie etwa „GRID-Computing“. Das Regionale Rechenzentrum Erlangen bringt in diese Kooperation seine Hochleistungsrechner und insbesondere seine hohe Kompetenz ein und legt damit gemeinsam mit der Fachhochschule einen wesentlichen Grundstein für den Aufbau eines Kompetenzzentrums für High-Performance-Computing in der Frankenmetropole.

Neue Erkenntnisse für mittelständische Unternehmen
Aktuell beschäftigt sich die Forschergruppe unter Federführung von Prof. Dr. Tilman Botsch und Prof. Dr. Eberhard Franz (beide FH Nürnberg) sowie Prof. Dr. Franz-Josef Durst und Privatdozent Dr. Michael Breuer (beide Uni Erlangen-Nürnberg) mit numerischen Simulationen, wie sie bei Strömungs- und Erstarrungsvorgängen in Metall- und Siliziumschmelzen vorkommen. Bei der industriellen Herstellung von elektronischen Bauteilen ist die Entwicklung von immer besseren und größeren sogenannten Silizium-Einkristallen von großer Bedeutung. Dies lässt sich wirtschaftlich vernünftig und in überschaubarer Zeit nur mit einer leistungsfähigen Simulation bewerkstelligen, die althergebrachte und aufwändige Experimente ersetzt und schnelle aussagekräftige Ergebnisse für die Praxis liefert.

Ähnlich verhält es sich beim zweiten Forschungsprojekt, der Optimierung bestehender und der Entwicklung neuer Wärmetauscher, die sich im Alltag in jedem Kühlschrank, jeder Heizung oder jedem Autokühler finden. Auch hier treten in zunehmendem Maß Computersimulationen an die Stelle von Experimenten und bringen neue Erkenntnisse für die Entwicklung leistungsfähigerer Produkte. Dies wird durch schnelle und genaueste Berechnungen möglich, die für ein einzelnes Unternehmen finanziell und technisch sonst kaum möglich wären. Anhand der beiden aktuellen Beispiele wird deutlich, welches Know-How der Verbund der Hochschulen für die produzierende Wirtschaft bieten kann.

Offizieller Auftakt am 5. November
Am Freitag, 5. November, werden das gemeinsame Forschungsprojekt sowie das neue HPC-Labor der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule offiziell präsentiert. Ab 10.30 Uhr stellen in Raum E 013 (Bauteil E, Erdgeschoss) des Walter-Schottky-Baus der FH Nürnberg (Wassertorstraße 10, 90489 Nürnberg) die beteiligten Forscher ihre Projekte und Innovationen vor. Grußworte sprechen die beiden Rektoren Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske (Universität Erlangen-Nürnberg) und Prof. Dr. Herbert Eichele (FHN) und sowie Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Roland Fleck, MdL Wolfgang Vogel (SPD) und Dr. Wolfgang Zeitler, im bayerischen Wissenschaftsministerium zuständig für die Fachhochschulen. Hierzu laden wir alle Journalisten und Journalistinnen, aber auch die Öffentlichkeit herzlich ein.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Franz Durst
Tel.: 09131/85 -29500
franz.durst@lstm.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3878 vom 02.11.2004

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