WiSo-Studie
zu Online-Stellenmärkten von Tageszeitungen und Fachzeitschriften
Online auf Jobsuche
Das World Wide Web und seine vielfältigen Gestaltungs- und
Nutzungsmöglichkeiten wirken sich auch auf Print-Publikationen
aus. So verlagert sich der Anzeigenmarkt - und damit auch der Stellenmarkt
- zunehmend ins Internet. Fachzeitschriften und Tageszeitungen haben
diesen Trend erkannt und mit eigenen Online-Stellenmärkten
darauf reagiert. Ob und wie Online-Versionen des Stellenteils in
Fachzeitschriften und Tageszeitungen deren traditionell starke Position
sichern können, untersucht eine aktuelle Studie des Lehrstuhls
für Wirtschaftsinformatik III (Prof. Dr. Michael Amberg) an
der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät in Nürnberg.
Die Studie kommt
zu dem Ergebnis, dass viele Online-Stellenmärkte von Printmedien
die besonderen Möglichkeiten, die das Internet bietet, nicht
in vollem Umfang nutzen. Stattdessen lehnen sich Aufbau, Gestaltung
und Nutzungsmöglichkeiten eng an die Zeitungsstruktur an. Ein
zusätzlicher Service zur Print-Version wird nur selten angeboten.
Damit bieten die Online-Versionen keinen ausreichenden Mehrwert
für Leser und Anzeigenkunden. So fällt es den Verlagen
schwer, sich gegen ihre zahlreichen Mitbewerber im Stellenvermittlungsprozess
zu behaupten.
Die Studie zeigt
jedoch auch die Potenziale von Zusatzangeboten auf, die den Online-Stellenmarkt
von Printmedien aufwerten können. So wird unter anderem angeregt,
das Abgleichen von Bewerber- und Suchprofilen der Unternehmen zu
ermöglichen. Hier könnten die Verlage eine Selektionsfunktion
übernehmen, die Anzeigenkunden vor Bewerbern mit unpassendem
Profil schützt und damit den Zeitaufwand der Personalauswahl
verringert. Gleichzeitig profitiert auch der Arbeitssuchende davon.
Er kann im Onlineangebot der Tageszeitungen oder Fachzeitschriften
gezielt nach Anzeigen suchen, die seinen Kompetenzen entsprechen.
Auch technologische
Erfordernisse für einen reibungslosen Ablauf des Anzeigengeschäftes
und Standards im Vermittlungsprozess kommen in der Studie zur Sprache.
So sind bei vielen Tageszeitungen und Fachzeitschriften in der Anzeigenabwicklung
noch Medienbrüche zu verzeichnen, die eine reibungslose Verarbeitung
und Nutzung erschweren. Oft fehlt die Möglichkeit, Anzeigen
online aufzugeben. Stattdessen werden Anzeigen telefonisch aufgenommen
und anschließend von Mitarbeitern des Verlages manuell ins
Internet eingepflegt. Auch die Nutzer der Online-Stellenmärkte
werden häufig mit solchen Medienbrüchen konfrontiert.
Zwar sind bei den meisten Stellenangeboten Telefonnummern und Adressen
von Kontaktpersonen benannt, häufig fehlen jedoch Links zu
den Homepages oder E-Mail-Adressen.
Für die
Studie wurden über 30 Anzeigenleiter ausgewählter Tageszeitungen
und Fachblätter vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik
befragt. Danach wurden die aus den Experteninterviews gewonnenen
Daten am Lehrstuhl ausgewertet. Fachlich begleitet und unterstützt
wurde die Studie von der Willmy MediaGroup, Nürnberg.
Weitere Informationen
Dipl.-Kffr.
Manuela Schröder
Lehrstuhl für Wirtschafts- informatik III
Tel: 0911/ 5302-801
manuela.schroeder@wiso.uni-erlangen.de
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