Logo der Universität Erlangen-Nürnberg

Archiv Pressemitteilungen

 
universitätsklinik für kinder- und jugendliche in erlangen
 

Universitätsklinik für Kinder- und Jugendliche in Erlangen
„Robbi-Club“ für übergewichtige Kinder als nordbayerisches Modellprojekt erfolgreich

Die Zahl der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen hat sich in den letzten 20 Jahren nahezu verdoppelt. Heute sind rund 20 Prozent der Kinder in Deutschland übergewichtig oder adipös. Selbst wenn genetische Faktoren das Dickwerden erheblich begünstigen, so liegen die Hauptursachen der „Adipositas-Epidemie“ in Bewegungsmangel und falschem Essverhalten. In der Region Nordbayern hat die Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Rascher) zusammen mit vielen Gesundheitspartnern aus Erlangen mit dem „Robbi-Club“ erstmals ein umfassendes Modellprojekt für übergewichtige Kinder gestartet. Das erste Gruppenprogramm wurde sehr erfolgreich beendet. Am Montag, 20. September 2004, 12.00 Uhr, werden die Projektergebnisse präsentiert (Großer Hörsaal, Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche, Loschgestraße 15, Erlangen).

Im „Robbi-Club“ wird den Kindern und Jugendlichen durch ein kindgerechtes ambulantes Programm aus sportlicher Bewegung, bewusster Ernährungsumstellung und psychologischen Tipps eine gesunde Lebensführung vermittelt. „Viele Kinder ernähren sich verkehrt, indem sie zu viel, zu fett, zu süß und zu häufig Fastfood essen“, sagt Privatdozentin Dr. Ina Knerr von der Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Erlangen. Ein Hauptgrund liege in unregelmäßigen Essenszeiten. „Die Kinder essen oft auch außerhalb der Mahlzeiten weiter, etwa auf dem Weg zur Schule, vor dem Fernseher oder Computer und werden dabei immer dicker“, so die Oberärztin. Sitzen die Pfunde erst einmal auf den Rippen, würde aus der Esslust schnell ein Frustessen. Dicke Kinder haben oft weniger Spaß an körperlicher Bewegung und finden weniger Anschluss. „So wird Dicksein schnell zum komplexen körperlichen und psychischen Problem und macht langfristig krank“, warnt Dr. Knerr. Die überflüssigen Pfunde schädigen die Haltung, die Gelenke, den Stoffwechsel, Herz und Kreislauf. Langfristig drohen auch die Entstehung von Arteriosklerose, Diabetes Typ 2 und sogar Krebs.

Da Kinder sich nicht einfach auf Diät setzen lassen, kann nur ein gezieltes Therapieprogramm weiterhelfen. Ein erstes umfassendes Modellprojekt für die Region Nordbayern hat die Kinder- und Jugendklinik zusammen mit vielen anderen Gesundheits-Partnern der Stadt Erlangen (unter anderen SBK, Verein Dreycedern/Haus für Gesundheit, Gesundheitsamt, Stadt Erlangen, TV 1848 Erlangen) unter dem Namen „Robbi-Club“ entwickelt. Seit Frühjahr 2003 lernen Kinder, worauf es beim Essen und bei der Bewegung ankommt und was sie selbst besser machen können. Ihr Gewicht wird moderat reduziert und vor allem langfristig stabilisiert. Das therapeutische Konzept gründet auf dem ganzheitlichen Ansatz von Ernährungsumstellung, sportlicher Aktivität, psychologischen Tipps und intensiver Elternarbeit. Erfahrene Ernährungsfachleute, Ärzte, Psychologen und Sportpädagogen helfen den Kindern dabei, eine bewusste Verhaltensänderung zu erreichen, um langfristig gesund und fit zu bleiben. Das Programm wurde von Anfang an auch seitens der Politik von der CSU-Landtagsabgeordneten
Christa Matschl tatkräftig unterstützt und von der Siemens Betriebskrankenkasse (SBK) als Modellprojekt eingerichtet.

Bei der Präsentation der Projektergebnisse werden sowohl Teilnehmer als auch Vertreter der beteiligten Organisationen dabei sein. Der Erfolg des Programms wird anschaulich in Szene gesetzt.

Weitere Informationen

PD Dr. Ina Knerr
Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche
Tel.: 09131/85 -33118
ina.knerr@kinder.imed.uni-erlangen.de
www.dreycedern.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3794 vom 15.09.2004

nach oben

 


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am Wednesday, 29-Dec-2004 09:20:15 CET