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brusttherapie auf höchstem niveau
 

„Universitäts-Brustzentrum Franken“
Brustkrebstherapie auf höchstem Niveau

Patientinnen mit gutartigen oder bösartigen Erkrankungen der Brust werden durch das „Universitäts-Brustzentrum Franken“ in der Erlanger Frauenklinik erstklassig betreut. Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Gruppe unabhängiger Experten, die eine Begutachtung der interdisziplinären Behandlungseinrichtung abgeschlossen hat. Im Brustzentrum arbeiten Ärzte der unterschiedlichsten Fachrichtungen vor allem für eine optimale Betreuung von Krebspatientinnen intensiv zusammen. Zum Team gehören aber auch Angehörige vieler anderer Berufsgruppen, die Krebskranke bei der Bewältigung ihres Leidens unterstützen können.


„Der positive Ausgang der Begutachtung macht die Erlanger Frauenklinik zur ersten universitären Einrichtung in Bayern, an der ein zertifiziertes Brustzentrum besteht“, freut sich Klinikdirektor Prof. Dr. Matthias W. Beckmann. Prof. Beckmann, der auch Sprecher des Brustzentrums ist, hat das Projekt, in das auch über 100 niedergelassene Frauenärzte eingebunden sind, in den vergangenen Jahren entscheidend vorangetrieben.

An der Zertifizierung waren die Deutsche Krebsgesellschaft, die Deutsche Gesellschaft für Senologie und der Management Service des TÜV beteiligt. Sie muss einmal jährlich erneuert werden und stellt ein medizinisches Qualitätssiegel dar. Es wird nur erteilt, wenn in der begutachteten Einrichtung neben der personellen und technischen Infrastruktur auch ausreichende Erfahrung in der einschlägigen Behandlung vorhanden ist. Ferner muss die rasche Umsetzung neuer Forschungsergebnisse in Diagnostik und Therapie gewährleistet sein.

Tumorkonferenz legt Therapie fest
Für das neu zertifizierte Brustzentrum in der Frauenklinik stellte die verlangte fachübergreifende Zusammenarbeit unterschiedlich spezialisierter Ärzte bei der Behandlung von Frauen mit Brustkrebs (Mammakarzinom) keine Hürde dar. Sie ist im Universitätsklinikum schon seit vielen Jahren realisiert: in einer wöchentlichen Tumorkonferenz besprechen auf Brustkrebs spezialisierte Frauenärzte, Pathologen, Radiologen und Strahlentherapeuten die Befunde aller betroffenen Patientinnen und legen dann einen individuellen Behandlungsplan fest.

„Auch die Mindestzahlen in Diagnostik und Therapie, die Ausdruck der in einer Institution vorhandenen Erfahrung sind, werden in den letzten Jahren immer deutlicher übertroffen“, erklärt Beckmann. So habe die Gynäkologische Radiologie in der Frauenklinik im Jahr 2003 mehr als 14.000 Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen der Brust durchgeführt. Auffällige Befunde seien in 581 Fällen durch Stanzbiopsie und in 245 Fällen durch Punktion weiter abgeklärt worden.

Möglichst hohe Lebensqualität
In der Frauenklinik wurden den Worten Beckmanns zufolge im selben Zeitraum 1.845 Patientinnen mit Brustkrebs behandelt. Bei 397 Frauen musste die Erstdiagnose eines Mammakarzinoms gestellt und eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Das Behandlungsspektrum umfasse alle operativen, medikamentösen und strahlentherapeutischen Verfahren. „Im Vordergrund jeder Entscheidung steht die Bemühung um möglichst hohe Lebensqualität für die Patientinnen, sei es nun beispielsweise durch ein kosmetisch überzeugendes Operationsergebnis oder eine möglichst wenig eingreifende medikamentöse Behandlung.“

Neue Strukturen wurden vor allem im Zusammenhang mit der Forschung geschaffen. So richtete Beckmann eine Studienzentrale ein, die von der Frauenklinik organisatorisch und finanziell unabhängig ist. Um in der Forschung auf internationalem Niveau mithalten zu können, wurde außerdem ein Labor für molekulare Medizin gegründet. Beide Einrichtungen verfügen über hauptamtlich tätiges Fachpersonal; für das Labor wurden sogar zwei hochqualifizierte Wissenschaftler aus den USA nach Erlangen geholt. „Die Studienzentrale garantiert, dass möglichst viele Patientinnen in hochrangige Studien zur Erprobung neuer Therapieformen eingeschleust werden können. Die Behandlung im Rahmen von Studien ist häufig erfolgreicher als eine ältere Therapie. Das ist wissenschaftlich erwiesen“, erklärt der Klinikchef.

Tumorzentrum unterstützt
Die Bemühungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Brustzentrums sollen sich nach den Worten von Beckmann aber nicht auf rein medizinische Fragen beschränken. „Wir streben eine ganzheitliche Betreuung der Patientinnen an“, erläutert er. Dazu könne psychologische Betreuung ebenso beitragen wie eine wirksame Unterstützung durch den Sozialdienst der Klinik. „Das Brustzentrum ist dem Tumorzentrum der Universität sehr dankbar, dass es die Beschäftigung einer spezialisierten Psychologin für Krebskranke in der Frauenklinik finanziell unterstützt“, so Beckmann.

Brustoperation
Brustoperation einer Patientin in der Frauenklinik. Foto: Universitäts-Frauenklinik

Weitere Informationen

Prof. Dr. Matthias W.
Beckmann
Tel.: 09131/85-33451
direktion@gyn.imed.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3679 vom 16.06.2004

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