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ein jahr mentoring-projekt "ariadne" an der technischen fakultät
 

Ein Jahr Mentoring-Projekt „Ariadne“ an der Technischen Fakultät
Roter Faden durch das Labyrinth der Berufswahl

„Ariadne“, das Mentoring-Projekt an der Technischen Fakultät, hat die Pilotphase erfolgreich absolviert. Mit dem Programm wollten Gabriele Spenger und Kristin Paetzold, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Frauenbeauftragte der Technischen Fakultät, vor einem Jahr den „perfekt funktionierenden Seilschaften“ unter Männern in ingenieur- und naturwissenschaftlichen Berufsfeldern ein weibliches Pendant entgegen setzen. Der Name versinnbildlicht die Idee: Wie der Faden der Ariadne Theseus aus dem Labyrinth von Minos half, soll das Programm als Leitfaden im Labyrinth von Studium und Berufswahl bzw. Berufsweg dienen.

Das Zentrum bilden Tandems aus einer Studentin der Ingenieur- oder Naturwissenschaften, der Mentee, und einer Mentorin oder einem Mentor. Mentorin oder Mentor sind bereits in Fach- und Führungspositionen in Industrie und Hochschule tätig. Sie fungieren als „role modells“, um die Selbsteinschätzung bei der späteren Positionierung im Unternehmen zu erleichtern, mit inneren Strukturen vertraut zu machen und damit Aufstiegschancen zu eröffnen. „Einblick in den Arbeitsalltag zu gewähren und Kontakte zu vermitteln sind neben der Unterstützung bei allen berufsspezifischen Fragen die wichtigsten Aufgaben der Mentorinnen und Mentoren“, ergänzt Kristin Paetzold.

Das war auch das Ziel von Margret Friese, die als Mentorin für Carmen Zitzmann ausgewählt wurde. Beim ersten Treffen mit ihrer Mentee wurde schnell klar, dass die Diplom-Ingenieurin für Verfahrenstechnik, die ein mittelständisches Unternehmen für Qualitäts- und Umweltmanagementssysteme leitet, der Studentin für Chemie-Bio-Ingenieurwesen vor allem eins bieten konnte: Orientierung bei der Berufswahl. Für die Mentee war wichtig zu erfahren: „Welche Jobmöglichkeiten gibt es für Frauen mit meinem Studium und was ist für mich konkret der richtige Weg in den Beruf?“. Bei den monatlichen Treffen berichtete ihre Mentorin aus ihrem Werdegang und zeigte ihr den Berufsalltag in der eigenen Firma. Daneben boten Betriebsbesichtigungen die Möglichkeit, andere Berufsbilder kennen zu lernen, erste Kontakte in die Branche zu knüpfen und sich einen Überblick über Berufsaussichten zu verschaffen.

Ergänzt wurde das Programm in der Pilotphase durch Rahmenveranstaltungen zu Bewerbungsstrategien, zur Karriereplanung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie von Vorträgen erfolgreicher Frauen in Führungspositionen, an denen alle Tandems teilgenommen haben.

Das Institut für Soziologie führte unter der Leitung von Dr. Aida Bosch eine Evaluation des Projektes „Ariadne“ durch und konnte ebenfalls eine erfreuliche Bilanz ziehen. Die meisten Teilnehmer äußerten sich positiv über das Programm und würden jederzeit wieder daran teilnehmen. Auch Carmen Zitzmann hat die Teilnahme nicht bereut. Durch den Einblick in den Berufsalltag ihrer Mentorin wurde ihr klar, dass sie selbst einen anderen Weg einschlagen will. Sie traf die Entscheidung, sich auf Bioingenieurwesen zu spezialisieren und nicht, wie ihre Mentorin, auf Chemieingenieurwesen. „Ich kann Ariadne jeder Studentin nur empfehlen. Gerade in den ersten Semestern hat man so die Gelegenheit, über das Studium hinaus zu schauen und sich im Hinblick auf die eigene berufliche Zukunft zu orientieren“, so die Mentee rückblickend. Die Mentoren aus der Wirtschaft, die für die Evaluation befragt wurden, waren oftmals froh, wieder eine Verbindung zur Universität zu haben. Auch für Margret Friese zieht eine positive Bilanz. Zwar habe sich rückblickend ihre Erwartung, engere Beziehungen zur Universität Erlangen-Nürnberg aufbauen zu können, nicht vollständig erfüllt, dennoch sei sie von der Idee des Mentoring mehr denn je überzeugt. Darum plant sie, in Anlehnung an das „Ariadne“-Konzept ein ähnliches Frauennetzwerk auch an der Fachhochschule Amberg-Weiden zu etablieren.

Mit den einjährigen Erfahrungen und den Ergebnissen der Evaluation soll das Programm „Ariadne“ an der Universität Erlangen-Nürnberg jetzt optimiert und somit noch besser auf die spezifischen Bedürfnisse der Mentees abgestimmt werden. Ebenfalls wird langfristig eine Ausweitung auf andere Fakultäten angestrebt.

Weitere Informationen

Gabriele Spenger
Frauenbeauftragte der Technischen Fakultät

Tel.: 09131/85-25106
spenger@like.e-technik.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3600 vom 28.04.2004

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