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Feierliche
Eröffnung mit Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft
Neue Max-Planck-Forschungsgruppe an einer Universität
Die Max-Planck-Forschungsgruppe, für Optik, Information und
Phototonik an der Universiät Erlangen-Nürnberg, wird am
Montag, 15. März 2004, ab 11.00 Uhr in Erlangen im Beisein
hochrangiger Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft
offiziell eröffnet. Die Festrede wird der bayerische Wissenschaftsminister
Dr. Thomas Goppel im neuen Institutsgebäude in der Günther
Scharowsky-Straße 1/Siemensgebäude, Bau 24, halten. Nach
der Eröffnung besteht für Medienvertreter und Gäste
Gelegenheit zu einem Rundgang durch das neue Gebäude.
Die Erlanger
Max-Planck-Forschungsgruppe für Optik, Information und Photonik
ist ein zunächst auf fünf Jahre befristetes Gemeinschaftsprojekt
des Freistaats Bayern und der Max-Planck-Gesellschaft, das als Institut
der Universität Erlangen-Nürnberg geführt wird. Ziel
der Forschungsgruppe ist es, die gesamte Bandbreite der modernen
Optik von der klassischen Optik bis zur Quantenkommunikation unter
einem Dach zu vereinen. Die Einrichtung der Max-Planck-Forschungsgruppe
wird von der Universität Erlangen-Nürnberg als eine große
Bereicherung für ihre Optikforschung, aber auch als ein wichtiges
Signal für die gesamte Region Nordbayern angesehen.
Die Erlanger
Max-Planck-Forschungsgruppe für Optik, Information und Photonik
ist ein zunächst auf fünf Jahre befristetes Gemeinschaftsprojekt
des Freistaats Bayern und der Max-Planck-Gesellschaft, das als Institut
der Universität Erlangen-Nürnberg geführt wird. Ziel
der Forschungsgruppe ist es, die gesamte Bandbreite der modernen
Optik von der klassischen Optik bis zur Quantenkommunikation unter
einem Dach zu vereinen. Die Einrichtung der Max-Planck-Forschungsgruppe
wird von der Universität Erlangen-Nürnberg als eine große
Bereicherung für ihre Optikforschung, aber auch als ein wichtiges
Signal für die gesamte Region Nordbayern angesehen.
Zur feierlichen
Eröffnung der gemeinsamen Forschungseinrichtung können
der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Peter Gruss,
und der Rektor der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof.
Karl-Dieter Grüske, namhafte Gäste begrüßen.
Als Gastredner für den Festakt konnten der bayerische Kultusminister
Dr. Thomas Goppel, der Erlanger Oberbürgermeister Dr. Siegfried
Balleis, Dr. Peter Krause vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung sowie Prof. Erich Reinhardt, Mitglied des Siemens-Vorstands,
gewonnen werden. Die Kooperation mit Siemens ist für die Max-Planck-Gesellschaft
von besonderer Bedeutung, da die neue Forschungsgruppe in einem
Gebäude auf dem Siemens-Forschungsgelände angesiedelt
ist, das speziell für diesen Zweck umgebaut wurde. Dort stehen
der Forschungsgruppe, die bis zu 100 Mitarbeiter beschäftigen
wird, 2.600 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung.
Nach der feierlichen
Eröffnung veranstaltet die Forschungsgruppe unter dem Titel
„Frontiers in Modern Optics“ ein hochrangig besetztes
wissenschaftliches Symposium zu Fragestellungen der modernen Optik.
Namhafte Wissenschaftler aus Europa, den USA und Japan nehmen daran
teil, darunter Charles H. Townes und Emil Wolf, zwei der renommiertesten
amerikanischen Wissenschaftler auf dem Gebiet der Optik. Charles
H. Townes bekam 1964 den Nobelpreis für die Erfindung des
Lasers, Emil
Wolf ist den meisten Physikern als Koautor des internationalen
Fachbuchs „Principles of Optics“, das bereits in der
6. Auflage erscheint, ein Begriff. Weitere Informationen zum Programm
des Symposiums finden sich im Internet unter http://www.optik.uni-erlangen.de/leuchs/aktuelles.html
Die Max-Planck-Forschungsgruppe
umfasst drei Abteilungen. Abteilung I leitet Prof. Gerd Leuchs,
dessen Lehrstuhl an der Universität Erlangen-Nürnberg
in die Max-Planck-Forschungsgruppe integriert wurde. Die Leitung
der Abteilung II hat Prof. Lijun Wang übernommen, der in den
letzten zehn Jahren an bedeutenden Forschungseinrichtungen in den
USA geforscht hat, zuletzt am NEC Research Laboratory in Princeton.
Das Berufungsverfahren für die Abteilung III soll im Lauf des
Jahres 2004 abgeschlossen werden.
Abteilung
I: Erforschung neuer optischer Methoden
Die Forschungsarbeiten der Abteilung I (Prof. Gerd Leuchs) verteilen
sich über ein weites Spektrum der modernen Optik. Anhand optischer
Technologien wie der Interferometrie sowie trigonometrischer Verfahren
entwickeln die Wissenschaftler Methoden, mit deren Hilfe man die
dreidimensionale Form von Körpern mit optisch glatten oder
auch rauen Oberflächen bestimmen kann. Die dazu untersuchten
Objekte reichen von einer Statue aus dem Bamberger Dom bis hin zu
asphärischen Linsen für die Lithographie mit extrem ultraviolettem
Licht. Ziel ist es hierbei sowohl neue Methoden zu entwickeln als
auch deren Messempfindlichkeit und Präzision zu erhöhen.
Dazu gehört die Entwicklung und der Bau neuer mikrooptischer
Instrumente. Ein weiteres Forschungsgebiet sind die Eigenschaften
optischer Felder auf der Wellen- und Subwellenlängen-Skala
sowie ihre Wechselwirkungen mit kleinen Strukturen, auch als „Nano-Photonik“
bekannt. Die Nanophotonik ist für die Mikroskopie, die Lithographie,
die optischen Datenträger sowie die Quanteninformation von
großer Bedeutung. Hier wollen die Forscher möglichst
rasch bestehende Erkenntnisgrenzen überwinden.
Viele dieser
Forschungsgebiete haben Relevanz sowohl für die Grundlagenforschung
als auch für Hightech-Anwendungen. So untersucht man in einem
Projekt quantenkorrelierte intensive Lichtfelder, beispielsweise
als Solitonen (zeitliche Pulse, die sich ausbreiten, ohne ihre Form
zu ändern). Solitonen werden einerseits dazu genutzt, um in
der Grundlagenforschung das Einstein-Podolsky-Rosen-Gedankenexperiment
für kontinuierliche Quantenvariablen umzusetzen. Darauf aufbauend
untersucht man Quantenkommunikationsprotokolle, die zum Beispiel
an der sicheren Verteilung kryptographischer Verschlüsselungskodes
beteiligt sind. Der gleiche experimentelle Aufbau dient aber auch
dazu, neuartige Instrumente für eine Telekommunikationstechnik
mit aus-schließlich optischen Übertragungskomponenten
zu entwickeln - ein Beispiel dafür, wie fließend der
Übergang zwischen Grundlagenforschung und Anwendung sein kann.
Abteilung II:
Erforschung der „optischen” Atomuhr
In der im Aufbau befindlichen Abteilung II von Prof. Lijun Wang
konzentriert man sich auf die Forschung im Bereich der Laserwissenschaften,
-technologien und ihre Anwendungen. So versuchen die Forscher mit
einem einzelnen eingefangenen Indium-Ion als Quantenoszillator die
Frequenz eines ultrastabilen Lasers zu regulieren und - darauf aufbauend
- eine Atomuhr zu bauen, die mit Hilfe eines optischen Frequenzstandards
arbeitet. Eine solche „optische Atomuhr“ bietet zahlreiche
Vorteile gegenüber konventionellen Radiofrequenz-Atomuhren.
Außerdem dürfte die auf einem Indium-Ion basierende optische
Uhr eine drei Größenordnungen genauere Präzision
als die derzeit genauesten Atomuhren erreichen, gleichzusetzen mit
einer Messunschärfe von nur 30 Pikosekunden pro Jahr. Zudem
bietet das gefangene Einzel-Ion ein sauberes und kontrollierbares
quantenmechanisches System, in dem neue Erkenntnisse über die
Quantenwelt überprüft werden können.
Auf die Optik als Mittel zur Präzisionsmessung gestützt,
wollen die Wissenschaftler aber auch ein hochgenaues absolutes Schwerkraftmessgerät
konstruieren, um Variationen der Erdanziehungskraft in Echtzeit
messen zu können. Ein Projekt, das in enger Zusammenarbeit
mit dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie durchgeführt
wird. Im Bereich der Materialverarbeitung sollen Experimente einem
intensiven Ultrakurzpulslaser durchgeführt werden: Ein fokussierter,
gepulster Laser kann die optischen Eigenschaften transparenter Stoffe,
wie etwa Glas, permanent verändern. Das ermöglicht es,
verschiedene optische Strukturen für zukünftige Anwendungen
in der Telekommunikation zu entwerfen und zu erzeugen. Darüber
hinaus sollen neue Einsatzmöglichkeiten für Laser in der
Biologie und Medizin erforscht werden.
Abteilung III:
Erforschung neuartiger optischer Materialien
Die künftige Abteilung III wird sich vorrangig der Erforschung
neuartiger optischer Materialien, mit Techniken zur Mikrostrukturierung
derartiger Materialien sowie mit den physikalischen Eigenschaften
von räumlich stark begrenztem Licht widmen.
Weitere Informationen
Dr. Sabine König
Max-Planck-Forschungsgruppe für Optik, Information und Photonik
Tel.: 09131/6877-500
Fax: 09131/6877-199
E-Mail: sabine.koenig@optik.uni-erlangen.de |