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dermatologische klinik rät zum besuche beim allergologen
 

Dermatologische Klinik rät zum Besuch beim Allergologen
Höchste Zeit für Baum- und Graspollen-Allergiker

In wenigen Wochen geht es wieder los: Die Augen tränen und die Nase läuft! Bei vielen Pollenallergikern sind aber auch bereits die unteren Atemwege angegriffen. Kurzatmigkeit, Husten und asthmatische Beschwerden sind die Folgen. „Wer sich jetzt bei einem Allergologen hyposensibilisieren lässt, kann erste Erfolge in der kommenden Pollensaison spüren“, rät Privatdozentin Dr. Vera Mahler von der Dermatologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen.

In Industrieländern wie Deutschland sind 25 Prozent der Bevölkerung von einer so genannten Soforttyp-Allergie betroffen. Sie äußert sich am häufigsten als Heuschnupfen (Rhinokonjunktivitis allergica saisonalis). Der Grund des Übels ist eine individuelle Überempfindlichkeit des Immunsystems. Bei Kontakt mit harmlosen Pollenallergenen werden Histamin und weitere Botenstoffe freigesetzt, die für die Auslösung der Beschwerden verantwortlich sind. In vielen Fällen können die Symptome medikamentös unterdrückt werden.

Bei dieser Therapie werden Antihistaminika und Kortikosteroide vorzugsweise als Nasen- und Augentropfen oder auch in Tabletten-Form eingesetzt. Die einzig ursächlich wirksame Therapie ist die Hyposensibilisierungs-Behandlung - auch Spezifische Immuntherapie (SIT) oder Allergie-Impfung (Vakzinierung) genannt. Diese Therapie wirkt direkt am Immunsystem und kehrt die überschiessende Reaktionslage um. Beschwerden können gelindert und ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden. Eine Hyposensiblisierung sollte spätestens bei ersten Beschwerden an den unteren Atemwege (Etagenwechsel) begonnen werden, um eine Chronifizierung der Erkrankung zu vermeiden, rät Privatdozentin Mahler. „Die erste Maßnahme für eine wirksame Therapie ist die umfassende allergologische Diagnostik“, so Mahler. Zunächst müssen das oder die führenden Auslöser-Allergene ermittelt werden. „In unseren Breiten sind es im Frühjahr meistens Baumpollen-Allergene von Birke, Erle und Hasel, im Sommer von Gras- und Roggenpollen“, erläuterte Dr. Mahler. Häufig leiden die Patienten zusätzlich zu ihren saisonalen Beschwerden unter sogenannten „Kreuz-allergien“ auf pflanzliche Nahrungsmittel wie Stein- und Kernobst, Haselnüsse, Sellerie oder Tomate. In diesem Fall reagiert das ursprünglich gegen Pollenallergene überempfindliche Immunsystem auf die gleichartige Molekülstruktur der Frucht-Allergene.

Um einen Therapieeffekt für die bevorstehenden Pollenflugsaison zu erzielen, muss die Hyposensibilisierungbehandlung vor der Saison begonnen werden. „Für Baum- und Graspollenallergiker ist es jetzt höchste Zeit, einen Allergologen aufzusuchen“, warnt Dr. Mahler. „Jedes Jahr erleben wir, dass zahlreiche Heuschnupfen-Patienten zu spät in unsere Sprechstunden kommen, denen wir in der aktuellen Saison nicht mehr mit einer Impfung helfen können.“ Neben den kommerziell verfügbaren Allergie-Impfstoffen stehen in der Allergieabteilung der Dermatologischen Klinik im Rahmen einer klinischen Studie auch hochreine, nebenwirkungsarme rekombinante Allergie-Impfstoffe zur Verfügung, die noch nicht kommerziell erhältlich sind. Ab sofort bietet die Allergieabteilung der Dermatologischen Klinik eine Spezialsprechstunde für Betroffene an. Weitere Informationen unter Tel. 09131/8533836.

Weitere Informationen

PD Dr. med. Vera Mahler
Leiterin der Allergieabteilung der Dermatologischen Klinik

Tel.: 09131 / 85-33164
Vera.Mahler@derma.imed.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr.3454 vom 17.01.2004

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