Flügge-Förderung
für zwei neue Start-ups
Spin offs nutzen Uni als "Brutstube"
Bei gesicherter Existenz eine Firma aus der Uni heraus aufbauen:
das Förderprogramm Flügge macht es möglich. Drei
Gründer der Universität Erlangen-Nürnberg haben ihre
Chance genutzt und für ihre zwei Unternehmungen ab 1. Oktober
2003 einen Zuschlag auf Förderung im Rahmen des Flügge-Programms
durch das Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung
und Kunst erhalten. Seit diesem Monat profitieren damit insgesamt
28 Personen an der Universität mit 15 Gründungsvorhaben
vom Flügge-Programm. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Mit
Ausnahme eines Unternehmens sind derzeit noch alle Flügge-Spin
offs der Universität auf dem Markt.
Vom Lehrstuhl für
Strömungsmechanik kommt Josef Glaß, der unter dem Firmennamen
INFUTEC ein innovatives Tropf-Infusionssystem für den Klinikbereich
produzieren und vermarkten will. Bisher existieren zwei Typen von
Infusionssystemen: Die einen nutzen die Schwerkraft und sind daher
günstig, aber in der Dosierung ungenau. Die anderen Systeme
funktionieren elektronisch. Sie arbeiten genau, sind aber wesentlich
teurer als die Schwerkraftgetriebenen. Das Infusionssystem INFUTEC
ist aufgrund seiner neuartigen Konstruktion zugleich preisgünstig
und genau. Obendrein ist es einfacher zu warten und zu bedienen
als die elektronischen Infusionsgeräte. Glaß hat an der
Universität Erlangen-Nürnberg Verfahrenstechnik studiert
und war anschließend bei einer Unternehmensberatung tätig,
bevor er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strömungsmechanik
wurde. Bei der Umsetzung seines Vorhabens wird Glaß durch
den Inhaber des Lehrstuhls, Professor Franz Durst, unterstützt.
Eine Ausgründung
aus dem Lehrstuhl für Graphische Datenverarbeitung der Universität
ist die Bytes +Lights GmbH. Manfred Ernst und Frank Firsching, die
aus dem mehrköpfigen Gründerteam die Flügge-Förderung
erhalten, haben sich vorgenommen, Software für die wirklichkeitsgetreue
Abbildung von Prototypen am Computer zu entwickeln. Dazu gehört
insbesondere die Erzeugung qualitativ hochwertiger Dreiecksnetze
aus CAD Daten. Kunden sind Industrieunternehmen vor allem aus dem
Automobilbereich, der Luft- und Raumfahrt, dem Turbinenbau und dem
Industrial Design. Ernst und Firsching haben beide an der Universität
Erlangen-Nürnberg Informatik studiert und im Sommer ihr Diplom
erhalten. Fachlich betreut werden die beiden Gründer durch
den Inhaber des Lehrstuhls, Professor Günther Greiner.
Das bayerische Förderprogramm
zum leichteren Übergang in eine Gründerexistenz (Flügge)
richtet sich an Absolventen und wissenschaftliche Mitarbeiter bayerischer
Hochschulen, die mit einer innovativen Idee ein Unternehmen gründen
wollen. Die Gründer haben ein gesichertes Einkommen durch eine
Halbtagsstelle an der Hochschule. Zugleich können sie die Einrichtungen
des sie betreuenden Lehrstuhls nutzen und werden in betriebswirtschaftlichen
Fragen durch einen Coach und die Gründerbüros an den Hochschulen
beraten. Die bisherige Bilanz ist erfreulich. Von 34 ehemals geförderten
Unternehmen in Bayern sind 24 noch am Markt tätig, drei Unternehmen
wurden verkauft. Das entspricht einer Erfolgsquote von 80 Prozent.
Die nächste Bewerbungsfrist für Flügge endet am 1.
Dezember 2003.
Weitere Informationen
Christoph Heynen
Kontaktstelle wtt
Flügge -Programm
Tel.: 09131/85 -29437
Christoph.Heynen@zuv.uni-erlangen.de
Josef Glaß
INFUTEC
Tel.: 09131/85 -28794
Manfred Ernst
Bytes&Lights 09131/691 -590 |