100
Jahre Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Von der Anstalt zur modernen Klinik mit anerkannten
Forschungsprojekten
Am 1. Oktober 2003 feiert die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
am Universitätsklinikum Erlangen ihr 100-jähriges Jubiläum.
Aus diesem Anlass findet ein Festakt in Schloss Atzelsberg statt,
zu dem rund 200 Gäste erwartet werden.
Die Ansiedlung der Psychiatrie
an der Erlanger Universität vollzog sich in drei Stufen. Bereits
1818 fand die erste psychiatrische Vorlesung an der Universität
statt. Damals gab es noch kein psychiatrisches Krankenhaus. 1846
wurde dann in Erlangen das erste Krankenhaus für psychisch
Kranke in Bayern erbaut, das heutige „Klinikum am Europakanal“.
Die dortigen Direktoren oder Oberärzte hielten von 1846 bis
1903 psychiatrische Vorlesungen mit der Möglichkeit von Fallvorstellungen.
Mit Wirkung vom 1. Oktober 1903 wurde ein Teil dieses Krankenhauses
vertraglich der Universität überlassen. Das war der Gründungstag
der Psychiatrischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen.
Sie ist - nach den 1853 bzw. 1893 gegründeten Psychiatrischen
Universitätskliniken in München und Würzburg - die
dritte dieser Art in Bayern. Erster Direktor war Prof. Gustav Specht,
der 1913/14 auch Rektor der Universität war. Im Norden Erlangens,
nur wenige hundert Meter von seiner Wirkungsstätte entfernt,
ist eine Straße nach ihm benannt.
Am Beginn der Entwicklung
des Faches „Psychiatrie“ standen Anstalten, in denen
Erkrankte oft ihr ganzes Leben zubrachten. Heute bietet die Psychiatrie
Kliniken, in denen Patienten Hilfe in akuten Krisen erhalten. Die
durchschnittliche Verweildauer liegt zwischen 20 und 40 Tagen. Grund
hierfür ist nicht zuletzt die Einführung und permanente
Weiterentwicklung von Psychopharmaka, Psychotherapie und Soziotherapie.
Seit 2000 ist Prof. Dr.
Johannes Kornhuber Direktor der Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie. Sein Ziel ist es, Patientenbetreuung, Ursachenforschung
und die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren
zu verbinden. Zu diesem Zweck wurden die Forschungsaktivitäten
in den vergangenen Jahren verstärkt. „Unsere Forschungsergebnisse
sollen dazu dienen, die Versorgung von Patienten in allen Belangen
deutlich zu verbessern“, sagte Prof. Kornhuber. Ziel eines
Aufenthaltes in der Psychiatrischen Klinik sei die wohlvorbereitete
Rückkehr der Patienten, in ihre Familie, ihren Freundeskreis
und an ihren Arbeitsplatz.
Als „ideal“
bezeichnete Kornhuber die Arbeitsbedingungen in dem neu eingerichteten
Forschungslabor seiner Klinik. Dort würden unter anderem die
Wirkung von Antidepressiva, der Nervenzellschwund bei Alkoholkonsum
und vor allem auch die Ursachen der Alzheimer-Demenz erforscht.
Neben einer besseren Behandlung von Alzheimer-Patienten erforsche
die Psychiatrische Klinik auch die Frage der unterschiedliche Schmerzwahrnehmung.
„Aus diesem befruchtenden Klima entstanden in den letzten
Monaten bemerkenswerte Forschungsergebnisse!, sagte Prof. Kornhuber.
Als Beispiel nannte er eine neue Analysetechnik zur Alzheimer-Demenz,
der kürzlich ein europäisches Patent erteilt wurde.
Hinweis für Medienvertreterinnen und Medienvertreter:
Der Festakt zum Jubiläum findet am Mittwoch, den 01. Oktober
2003, 18.00 bis 19.30 Uhr im Schloss Atzelsberg statt. Nach Grußworten
folgen zwei Vorträge: Prof. Dr. Rolf Baer spricht zum Thema
„100 Jahre Psychiatrische Universitätsklinik: Wissenschaftliche
Schwerpunkte ihrer Leiter“; Prof. Dr. Johannes Kornhuber referiert
über „Gegenwart und Zukunft der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen
Klinik“.
Hierzu laden
wir die Vertreterinnen und Vertreter der Medien sehr herzlich ein.
Um vorherige telefonische Anmeldung unter 09131/85 -34166 wird gebeten.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Johannes Kornhuber
Tel.: 09131/85 -34166
direktionps@psych.imed.uni-erlangen.de
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