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Regionales
Rechenzentrum Erlangen (RRZE)
Geballte Rechenleistung für die Forschung
Darauf hatte man an der Universität Erlangen-Nürnberg
lange gewartet: Am Regionalen
Rechenzentrum Erlangen (RRZE) steht mit dem neuen High Performance
Computing (HPC) Cluster wieder ein Supercomputer, der sich unter
die 500 leistungsfähigsten Rechenanlagen - weltweit - platziert
hat. Die geballte Rechenpower von 146 Intel-Prozessoren katapultiert
das Linux-Cluster auf Platz 317 der soeben auf der "International
Supercomputer Conference" in Heidelberg veröffentlichten
TOP-500-Liste der schnellsten Supercomputer. Mit einer Feier am
Montag, 7. Juli 2003, 15.00 Uhr, wird der Rechner im RRZE offiziell
übergeben (Raum 2.049, Martensstraße 1, 91058 Erlangen).
Die neue Anlage
der Firma transtec beschert dem RRZE in puncto Rechenleistung einen
wahren Quantensprung: 776.000.000.000 Rechenoperationen pro Sekunde
(776 GFlop/s Spitzenrechenleistung) schafft das neue Cluster und
übertrifft damit die Kapazität aller bisher am RRZE vorhandenen
Systeme um den Faktor 10. Aber auch hinsichtlich Hauptspeicherausbau
(ca. 140 GByte) und verfügbarem Plattenplatz (6.500 GByte)
setzt der Rechner in Erlangen neue Maßstäbe.
Mit rund 300.000
Euro ist das System im Verhältnis zu seiner Größe
vergleichsweise günstig. “Dies ist der konsequenten Verwendung
preiswerter Standardkomponenten wie etwa den Intel Pentium4 Prozessoren
(in der Server-Variante Xeon) mit 2.66 GHz, einem GBit-Ethernet
Netzwerk und einem Linux-Betriebssystem zu verdanken”, verdeutlicht
der Technische Direktor des Regionalen Rechenzentrums, Dr. Hergenröder.
“Neben diesem guten Preis-Leistungsverhältnis legen wir
als IT-Dienstleister aber gleichzeitig Wert darauf, unseren Nutzern
eine exzellente Servicequalität zu sichern und stellen deshalb
besonders hohe Ansprüche an die Betriebsstabilität.”
Dass dieses Konzept bei den HPC-Kunden, den Wissenschaftlern der
FAU, gut anzukommen scheint, beweist die Auslastungskurve. Sie hat
sich bereits kurz nach der ersten Inbetriebnahme zwischen 90 und
100 Prozent eingependelt.
Ein Anwender
der ersten Stunde ist Prof. Dr. Bernd A. Heß, Lehrstuhlinhaber
für Theoretische Chemie, der mit Hilfe quantenmechanischer
Methoden Molekülstrukturen mit mehreren hundert Atomen auf
dem Cluster berechnet. Als ein beispielhaftes Ergebnis verweist
er auf ein abgebildetes Indium-Rad mit 330 Atomen, das experimentell
in der Organischen Chemie von Prof. Saalfrank synthetisiert wurde.
“Selbst der modernste PC würde mehr als sechs Jahre für
die Simulationen benötigen, die wir in den vergangenen 8 Wochen
am Cluster des RRZE durchgeführt haben”, begeistert sich
Prof. Heß.
Das Spektrum
der Cluster-Anwendungen ist breit gestreut. Es beginnt bei Aufgabenstellungen
aus der Grundlagenforschung, wo etwa die Wechselwirkungen in Atomkernen
untersucht werden (Lehrstuhl für Theoretische Physik III, Prof.
Dr. Hartmut M. Hofmann) und reicht bis zu Simulationen des Strömungsverhaltens
in Staubabscheidern. Prof. Dr. Franz Durst, Lehrstuhlinhaber für
Strömungsmechanik, bilanziert: “Die Möglichkeiten
der numerischen Strömungsmechanik, interessante Strömungsprobleme
zu lösen, werden durch das Computer Cluster am RRZE beachtlich
verbessert.”
Weitere Informationen
Dr. Gerhard
Wellein
HPC Services, RRZE
E-mail: gerhard.wellein@rrze.uni-erlangen.de
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