Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes
gesundheitliches Problem. Fast zwei Drittel der Frauen und über
die Hälfte der Männer in Deutschland haben jährlich
Rückenschmerzen. Der dadurch bedingte Arbeitsausfall und die
Krankenbehandlungskosten belasten das Gesundheitssystem erheblich.
Ein Teil der Krankheitskosten könnte durch ausreichende körperliche
Aktivität vermieden werden. Wie hoch ihr Risiko für Rückenbeschwerden
ist, können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität
Erlangen-Nürnberg bei einem kostenlosen Rückenscreening
feststellen lassen. Als erster Universitätsangehöriger
wird sich Kanzler Thomas A.H. Schöck am Dienstag, 11. März
2003, 10.00 Uhr screenen lassen (Schloss, Schlossplatz 4, Erlangen)
Das Rückenscreening wird im Rahmen eines Forschungsprojektes
vom Institut für Sportwissenschaften und Sport (Leiter: Prof.
Dr. Alfred Rütten) und der Siemens Betriebskrankenkasse durchgeführt.
“Anhand eines Fragebogens und einer Muskelfunktionsmessung
der Rückenmuskulatur kann das individuelle Risiko, Rückenschmerzen
zu bekommen, ermittelt werden”, erläutert Dr. Guido Köstermeyer,
der das Projekt wissenschaftlich betreut. “Jeder Teilnehmer
erhält Sofortinformationen, wie den Rückenschmerzen gezielt
vorgebeugt werden kann.” Ab Ende März wird zudem die
Möglichkeit geboten, an einem Rückenpräventionsprogramm
teilzunehmen. Das Rückenscreening dauert nur rund zehn Minuten
und kann problemlos in Alltagskleidung durchgeführt werden.
Verschiedene Risikofaktoren
Lange Zeit galten schwere körperliche Arbeit oder lang dauerndes
Sitzen als Hauptrisikofaktoren. Dies allein kann das häufige
Auftreten von Rückenbeschwerden aber nicht erklären. Weitere
Risikofaktoren sind heute daher der soziale Status, psychische Faktoren
wie Arbeitsunzufriedenheit und Stress sowie ungesunde Lebensgewohnheiten
wie Rauchen.
Inwieweit sportliche Aktivität Rückenschmerzen
vorbeugt, ist noch nicht endgültig geklärt. “Einerseits
können falsche Bewegungsabläufe in bestimmten Sportarten
wie Golf oder Gewichtheben Rückschmerzen fördern, andererseits
schützen eine gut trainierte Rückenmuskulatur und moderate
sportliche Betätigung, wie etwa eine Kohortenstudie in Dänemark
belegen konnte”, erläutert Köstermeyer. Das Erlanger
Forschungsprojekt soll mit dazu beitragen, detaillierte Informationen
über geeignet Formen von körperlicher Betätigung
und Sport als Schutzfaktor vor Rückenbeschwerden gewonnen werden.
Zur Eröffnung der Screening-Aktion im Erlanger Schloss am Dienstag,
11. März 2003, 10.00 Uhr, laden wir die Vertreterinnen und
Vertreter der Medien herzlich ein. Ihre Fragen zum Thema Rückenscreening
beantworten Ihnen Prof. Dr. Alfred Rütten und Dr. Guido Köstermeyer,
Institut für Sportwissenschaft und Sport der Universität
Erlangen-Nürnberg.
Weitere Informationen
Dr. Guido Köstermeyer
Tel.: 09131/85 -28177