Diplomkaufmann Hermann Wolf Ibach, Inhaber der Firma
Ibach-Steinkonservierung in Bischberg und Initiator der Ibach Denk-Mal-Stiftung,
wird mit der Ehrendoktorwürde der Naturwissenschaftlichen Fakultäten
der Universität Erlangen-Nürnberg ausgezeichnet. Seine
Verdienste um den Aufbau der Forschungsrichtung “Angewandte
Faziesforschung - Bausteinforschung” innerhalb der Geowissenschaften
in Erlangen sollen damit die gebührende Würdigung erfahren.
Die Verleihung erfolgt während einer Feier am Freitag, 31.
Januar 2003, um 11.00 Uhr im Wassersaal der Erlanger Orangerie,
Schlossgarten 1.
Der Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät
III, Prof. Dr. Uwe Treter, übergibt die Urkunde in Anwesenheit
von Rektor Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske und zahlreicher Ehrengäste,
darunter Dr. Arno Weinmann, Referatsleiter der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt. Prof. Dr. Roman Koch, der Leiter der Arbeitsgruppe Angewandte
Faziesforschung - Bausteinforschung am Institut für Paläontologie,
hält die Laudatio auf Hermann Ibach als einen Förderer,
ohne den die geowissenschaftliche Forschungsrichtung "Bausteinforschung"
an der Universität Erlangen-Nürnberg nicht hätte
aufgebaut werden können.
Hermann Wolf Ibach, geboren 1938, studierte Betriebswirtschaftslehre
und einige Semester Mechanische Technologie in Köln, München
und Mannheim. 1964 trat er in das elterliche Unternehmen in Remscheid,
die Eisenhandlung Ibach, ein. Im Lauf der Jahre arbeitete er sich
intensiv in die Problematik der Denkmalpflege und Konservierung
von Sandsteinen ein und war an der Entwicklung des so genannten
Acrylharz-Volltränkungsverfahrens beteiligt. Durch diese weltweit
einmalige, patentierte Methode werden kulturhistorisch wertvolle
Objekte - speziell Skulpturen - vor dem weiteren Zerfall bewahrt
und der jeweilige Erhaltungszustand festgeschrieben. Seit 1988 konzentriert
er sich mit der Firma Ibach-Steinkonservierung ganz auf die Konservierung
und Restaurierung von Natursteinen.
Kontakte mit der Universität Erlangen-Nürnberg
hatte Hermann Ibach bereits Mitte der 80er Jahre als Teilnehmer
eines Arbeitskreises von Prof. Dr. Heribert Oel, der bis 1993 den
Lehrstuhl für Glas und Keramik inne hatte. 1990 begann die
Zusammenarbeit mit dem Paläontologischen Institut, die auf
Zusammenhänge zwischen der Entstehungsgeschichte und den technischen
Eigenschaften von Gesteinen abgestellt ist. In den letzten 13 Jahren
hat Ibach auf der Basis eigener Forschungen im firmeninternen Labor
und in steter Diskussion mit Geowissenschaftlern, Chemikern, Physikern
und Bauphysikern ein interdisziplinäres Netzwerk zu Fragen
der Wechselwirkung von Gestein und Konservierungsmitteln geschaffen.
Die 2002 ins Leben gerufene Ibach-Denk-Mal-Stiftung
fördert Diplom- und Doktorarbeiten, die sich mit diesen Fragen
beschäftigen. Wissenschaftler und Studierende der Erlanger
Faziesforschung profitieren schon seit längerer Zeit von finanzieller
und praktischer Unterstützung durch Hermann Ibach, von Messgeräten,
die er entwickelt hat, von der Arbeit in seinem Labor und von den
Kontakten zu inländischen und grenzübergreifenden Projekten,
die er vermittelte. Dass geowissenschaftliche Fachkompetenz aus
Erlangen nun auch in Teilgebieten der Denkmalpflege gefragt ist,
ist ihm zu verdanken.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Roman Koch
Institut für Paläontologie
Tel.: 09131/85 -22622
rkoch@pal.uni-erlangen.de