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Frauenklinik an weltweiten Herceptin-Studien beteiligt

Meilenstein in der Brustkrebstherapie

Als „Meilenstein in der Geschichte der Brustkrebstherapie“ bezeichnet Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, Direktor der Frauenklinik am Universitätsklinikum Erlangen, das Forschungsergebnis von zwei Studien über den Anti-Tumor-Wirkstoff Herceptin. Die Frauenklinik beteiligte sich an der weltweiten Herceptin-Studie („HERA“) und an der deutschen Herceptin-Studie „TECHNO“ mit der größten Studiengruppe. „Wir konnten nachweisen, dass die Rückfallquote beim Brustkrebs durch die Herceptin-Gabe in Kombination mit einer Chemotherapie halbiert werden konnte“, erklärt Prof. Beckmann. Eine neue Studie ist ab September geplant.

Die Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen ist die einzige Klinik in der Region, die Frauen die Teilnahme an den Herceptin-Studien ermöglichen konnte. „Damit konnten wir frühzeitig vielen Patientinnen mit einem besonders aggressiven Brustkrebs hohe Überlebenschancen bieten“, sagte Prof. Beckmann. Seit drei Jahren untersucht er Brustkrebspatientinnen, die sich im frühen Krankheitsstadium an den Studien beteiligen. Das Ergebnis, das in die weltweiten Herceptin-Studien einbezogen wurde und jetzt in Florida bei einem Krebskongress präsentiert wurde, begeistert die Fachwelt: „Der künstliche Eiweiß-Wirkstoff Herceptin kann ungefähr jeder vierten Patientin helfen, deren Tumor bestimmte Eigenschaften aufweist“, sagte Prof. Beckmann. Diese besonderen Eigenschaften, die nur in einem Spezial-Labor exakt bestimmt werden können, lassen den Tumor besonders aggressiv wuchern. Herceptin blockiert dieses Wachstum und hat wahrscheinlich auch eine Krebszellen zerstörende Wirkung. „Als das Ergebnis auf dem größten Krebskongress der Welt in Florida vorgestellt wurde, gab es tosenden Beifall für die Wissenschaftler der Studie“, sagte Prof. Beckmann nach Ende des Kongresses.

In Deutschland sterben jedes Jahr rund 18.000 von 47.500 an Brustkrebs erkrankter Frauen. 12.000 Frauen kann künftig sicher geholfen werden. „Herceptin sollte möglichst sofort von der Erstdiagnose an eingesetzt werden“, rät Prof. Beckmann. Nebenwirkungen könnten allerdings bei Frauen mit schwachem Herzen auftreten, warnte der Facharzt.

Im Unterschied zu den Patientinnen, die kostenlos an der nächsten Herceptin-Studie in der Frauenklinik ab September 2005 teilnehmen können, kommen auf andere Frauen derzeit noch hohe Kosten zu. Die Herceptin-Behandlung kostet rund 2000 bis 3000 Euro pro Monat und dauert in der Regel ein Jahr. Bis das Arzneimittel offiziell zugelassen worden ist, übernehmen die Krankenkassen nur in Ausnahmefällen die Behandlungskosten.

Weitere Infos: Studienzentrale der Frauenklinik, Telefon 09131/85-36167 (9.00 bis 16.00 Uhr).

Weitere Informationen für Journalisten:

Prof. Dr. Matthias W. Beckmann
Tel.: 09131/85 -33451
direktion@gyn.imed.uni-erlangen.de

 

Mediendienst Forschung-Aktuell Nr.751 vom 22.07.2005


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