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Stand der Zulassungs- und Auswahlverfahren

Ohne Entfaltungsmöglichkeiten

Um einen Überblick über den aktuellen Stand der Auswahl- und Zulassungsverfahren an deutschen Hochschulen zu gewinnen, hat der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik III (Prof. Dr. Michael Amberg) der Universität Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit der Willmy MediaGroup eine bundesweite Umfrage bei 22 Fachhochschulen und 25 Universitäten durchgeführt. In der Studie „Chancen eines ganzheitlichen Kompetenzmanagements als zentrales Element des Hochschulmarketings“ wurde deutlich, dass die Auswahl der Studierenden wenig individuell und ohne Entfaltungsmöglichkeiten der Bewerber erfolgt.

Ähnlich wie die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) wählen die untersuchten Hochschulen ihre Studierenden nach wie vor hauptsächlich nach den Kriterien Abiturnote und Wartezeit aus. Weitere Möglichkeiten wie Auswahlgespräche oder Eignungstests scheitern häufig an Zeitmangel oder Personalknappheit. Das hat zur Folge, dass die befragten Mitarbeiter mit den bestehenden Verfahren an ihrer Hochschule häufig unzufrieden sind. Als Verbesserungsmöglichkeit nannten sie überwiegend die Einführung von Eignungstests.

Auffällig ist, dass die zuständigen Mitarbeiter nur bedingt durch technische Hilfsmittel unterstützt werden. Ohne zusätzliche Mitarbeiter oder eine bessere systemtechnische Ausstattung ist die zunehmende Arbeit kaum zu bewältigen. Ein weiteres Hemmnis bei der Einführung neuer Verfahren ist, dass in den einzelnen Bundesländern die rechtlichen Grundlagen für die Einführung neuer Zulassungsverfahren noch nicht abschließend geregelt sind.

Auf Grundlage der Untersuchung empfehlen die Wissenschaftler des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik III, dass die Fachbereiche künftig studiengangs- oder auch berufsbezogene Anforderungen definieren. Mit einem entsprechenden Kompetenzmanagementsystem können sie selbst beschreiben, welche Voraussetzungen die angehenden Studierenden mitbringen müssen, um das Studium schnell und gut zu meistern. In einem so genannten Matchingprozess werden die Anforderungen an die Bewerber mit deren Fähigkeiten verglichen. Aufgrund der Ergebnisse dieses Soll-/Ist-Abgleichs können dann Empfehlungen ausgesprochen werden, ob der Bewerber für den getesteten Studiengang geeignet ist. Mit Hilfe der Online-Bewerbung verläuft die Studierendenauswahl für die Hochschulen also einfacher und kostengünstiger. Auch die Bewerber hätten Vorteile: Sie können ihre Stärken, die sich nicht immer in den Noten niederschlagen, besser zur Geltung bringen.

Weitere Informationen

Dipl.-Kff. Sonja Fischer
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik III
Tel.: 0911/5302-876
sonja.fischer@wiso.uni-erlangen.de

Rainer Möller
Geschäftsführer von Willmy Consult & Content
Tel. 0911/937739-11
r.moeller@willmycc.de

 

Mediendienst Forschung-Aktuell Nr.736 vom 24.02.2005


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007