Nationales
Genomforschungsnetz fördert zwei Projekte in Erlangen
Neue Therapieansätze bei Viruserkrankungen
Trotz immer schärferer Konkurrenz und bundesweit reduzierter
Forschungsmittel ist es zwei Forschungseinrichtungen der Universität
Erlangen-Nürnberg gelungen, Fördermittel des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung in beträchtlicher Höhe
einzuwerben. Zur Entwicklung neuartiger antiviraler Therapieformen
werden im Rahmen des Nationalen Genomforschungsnetzwerks-2 für
beide Vorhaben insgesamt 870.000 Euro bereitgestellt. Die zwei geförderten
Projekte werden von Prof. Dr. Alexander Steinkasserer, Leiter der
Abteilung für Experimentelle Dermatologie an der Dermatologischen
Klinik, sowie von Prof. Dr. Ulrich Schubert am Institut für
Klinische und Molekulare Virologie vertreten.
Gemeinsames
Ziel beider Forschungsvorhaben ist die Identifizierung von zellulären
Faktoren, die bei der Vermehrung von humanpathogenen Viren - wie
Hepatitis-, Herpes- oder Humane Immundefizienz-Viren (HIV) - eine
wichtige Rolle spielen. Solche Faktoren gezielt auszuschalten, ist
ein aussichtsreicher Ansatz für neuartige antivirale Behandlungsmethoden.
Die zellulären Zielstrukturen sollen mittels Methoden der funktionellen
Genomik identifiziert werden.
Das Konzept
der geförderten Forschungsarbeiten beinhaltet auch die Herstellung
von sogenannten „Breitbandvirostatika“, welche für
die Therapie von verschiedenen humanpathogenen Virusinfektionen
geeignet sind. Neben dem breiten Wirkspektrum haben diese Medikamente
den Vorteil, dass sie, da gegen zelluläre Zielstrukturen gerichtet,
auch gegen Viren mit hohen Mutationsraten wirksam sind und damit
der Entwicklung von gefährlichen Medikamentenresistenzen vorbeugen.
Solche Medikamente könnten sowohl bei chronischen als auch
bei akuten Virusinfektionen, für die weder eine effektive Chemotherapie
noch eine wirksame Immunprophylaxe verfügbar ist, therapeutisch
relevant werden.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Ulrich
Schubert
Institut für Klinische und Molekulare Virologie
Tel.: 09131/85-26478
ulrich.schubert@viro.med.uni-erlangen.de
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