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SFB „Redoxaktive Metallkomplexe“ im Aufwind
 

Neue Förderperiode angelaufen
SFB „Redoxaktive Metallkomplexe“ im Aufwind

Der Sonderforschungsbereich (SFB) 583 der Universität Erlangen-Nürnberg, der auf komplexe Metallverbindungen mit Katalysator-Wirkung spezialisiert ist, hat in den ersten drei Jahren seines Bestehens deutlich an Profil gewonnen. Nun hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Weiterförderung bis Mitte des Jahres 2008 bewilligt. Für das laufende Haushaltsjahr 2004 stehen dem SFB „Redoxaktive Metallkomplexe“ damit etwas mehr als 1,3 Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung. Insgesamt ist für die vierjährige Förderperiode ein Betrag von über 4,73 Millionen Euro vorgesehen.

Für die 14 Teilprojekte des SFB finanziert die DFG 26 Wissenschaftlerstellen; dazu kommen Investionen in Höhe von 241.000 Euro. Die Universität und das Land Bayern unterstützen den Sonderforschungsbereich in den nächsten vier Jahren zusätzlich mit insgesamt 425.000 Euro. An den Forschungen beteiligt sind Anorganische, Organische, Physikalische und Theoretische Chemie sowie Experimentalphysik. Als Sprecher des SFB 583 amtiert Prof. Dr. Horst Kisch (Lehrstuhl für Anorganische und Allgemeine Chemie). Stellvertreter des Sprechers ist Prof. Dr. Dr. h.c. Rudi van Eldik (Lehrstuhl für Anorganische und Analytische Chemie).

„Heinzelmännchen“ in Natur und Technik
Ohne die Photosynthese der grünen Pflanzen hätten weder Mensch noch Tier Luft zum Atmen und Nahrung zum Essen. Und ohne die technische Katalyse fehlten uns Düngemittel, Kunststoffe und neue Werkstoffe. Dass dies alles vorhanden ist, verdanken wir redoxaktiven Metallkomplexen, die in Natur und Technik als Katalysatoren eine entscheidende Rolle spielen. Sie aktivieren reaktionsträge Moleküle für selektive Umwandlungen unter minimalem Energieaufwand. Ihre Reaktivität wird vorwiegend von zwei Faktoren bestimmt: den elektronischen Eigenschaften, d.h. dem Redoxzustand des zentralen Metallatoms, und der Natur der zugehörigen Hülle, ausgebildet durch die sogenannten Liganden. Beide Merkmale sind im Titel des SFB 583 vereint: Redoxaktive Metallkomplexe - Reaktivitätssteuerung durch molekulare Architekturen.

Der intensive Gedankenaustausch in den drei Jahren der ersten Förderperiode schärfte das Profil des SFB und führte zu einer effizienten Vernetzung der Einzelprojekte. Neuartige Molekülarchitekturen wurden geplant und realisiert. Sie enthalten in phantasievoller Weise modifizierte Funktionalitäten: von neuartigen biomimetischen Liganden über Halbleiter bis zu Ketten aus Kohlenstoffatomen. Einige dieser Architekturen ermöglichen neue katalytische Wege für die Aktivierung kleiner Moleküle wie Sauerstoff, Stickstoff und Wasser und gestatten das Aufstellen von Struktur-Reaktivitätsbeziehungen. Andere induzieren den Transport von Ladungen zwischen zwei oder mehreren Metallzentren mittels Wärme oder Licht. Auf dem Weg zum Ziel dieses Sonderforschungsbereichs konnte so ein beachtliches Stück zurückgelegt werden.

Auch der wissenschaftliche Nachwuchs profitierte vom SFB: bisher wurden 27 Diplomarbeiten und 43 Dissertationen betreut sowie drei Nachwuchswissenschaftler habilitiert. In der zweiten Förderperiode wird ein neu aufgenommenes Forschungsprojekt von einer ausländischen Habilitandin geleitet.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Horst Kisch
Sprecher des SFB 583
Lehrstuhl für Anorganische und Allgemeine Chemie
Tel.: 09131/85 -27363
kisch@anorganik.chemie.uni-erlangen.de

 

Mediendienst Forschung-Aktuell Nr.704 vom 26.07.2004

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