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Band
10 der Elektronischen Schriftenreihe „Alles Buch“ erschienen
Vom ersten leeren Blatt zur Titelseite
Innerhalb
von vier bis fünf Jahrzehnten nach der Erfindung des Buchdrucks
gewann die erste Seite eines Buchs eine Sonderstellung, die ausgebaut
wurde, bis das heute gewohnte Titelblatt mit seinen wesentlichen
Merkmalen entstanden war. Dies lässt sich im neuesten Band
der elektronischen Schriftenreihe „Alles Buch“ nachvollziehen,
in dem Prof. Dr. Ursula Rautenberg einige Ergebnisse aus zwei Forschungsprojekten
vorstellt, welche die Deutsche Forschungsgemeinschaft in den Jahren
2000 bis 2002 und 2003 bis 2004 am Lehrstuhl für Buchwissenschaft
der Universität Erlangen-Nürnberg gefördert hat.
Die Publikationsreihe, die Studien der Erlanger Buchwissenschaft
über das Internet zugänglich macht, ist damit auf zehn
Bände angewachsen.
„Alles
Buch“, das Motto einer Ringvorlesung, die der Lehrstuhl für
Buchwissenschaft in jedem Wintersemester durchführt, ist zugleich
der Titel dieser Reihe, in der seit Anfang 2003 Veröffentlichungen
in elektronischer Form erscheinen. Die inhaltliche Spannweite reicht
von der Buch- und Buchhandelsgeschichte über rechtliche und
wirtschaftliche Themen rund ums Buch bis zur Typographie und zum
elektronischen Publizieren.
Im Jahr 2004
sind bereits sieben neue Bände hinzugekommen. Dazu zählt
eine aktualisierte Neuauflage der „Kurzen Einführung
in das Urheber und Verlagsrecht“ von Dr. Peter Lutz, der Lehrveranstaltungen
zur dieser Thematik an der Universität Erlangen-Nürnberg
abhält.
Ein Beispiel
aus dem Band „Alles Buch X“:
Disticha Catonis. Antwerpen: Gerard Leeu, 2. Juni 1486, Bl. 1r.
(Köln, Universitäts- und Stadtbibliothek, GB IIc 257a.
GW 6283,
IISTC ic00296500)
Susanne Schuldes
zeichnet die Entwicklung von Netzwerken des Buchhandels am Beispiel
eines Vertriebswegs nach, der über eine Waisenhausbuchhandlung
in Halle bis nach Russland führte. Verena Wieser behandelt
Theorie und Praxis der Gestaltung von Websites unter der Fragestellung
„Design oder Usability?“. Anne König befasst sich
mit der Lesbarkeit als einem Leitprinzip der Buchtypographie. Sandra
Rühr analysiert die Situation des Hörbuchs auf dem deutschen
Buchmarkt, und Sabine Luft interpretiert Programmvorschauen als
„Visitenkarten“ von Verlagen. Alle Bände sind über
www.buchwiss.uni-erlangen.de
kostenlos abrufbar.
Datenbank der frühen Titelblätter
Band 10 zur Entstehung und Entwicklung des Titelblatts in der Inkunabel-
und Frühdruckzeit ist der Vorläufer einer ausführlicheren
wissenschaftlichen Veröffentlichung, die Ende 2005 in gedruckter
Form erscheinen soll. Eine Bilddatenbank, der das zweite der beiden
DFG-Forschungsprojekte gewidmet war, ist unter http://inkunabeln.ub.uni-koeln.de/titelblatt
ebenfalls schon jetzt gebührenfrei einzusehen. Die Datenbank
enthält über tausend Datensätze mit bibliographischen
Daten sowie 3.225 Abbildungen. Druckbeschreibungen und Abbildungen
liegen - mit unterschiedlicher regionaler Gewichtung - zu den sieben
ersten Druckorten in Deutschland vor, also Mainz, Bamberg, Straßburg,
Köln, Basel, Augsburg und Nürnberg.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Ursula
Rautenberg
Buchwissenschaft
Tel.: 09131/85-24700
ursula.rautenberg@buchwiss.uni-erlangen.de
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