Neuer
DFG-Sonderforschungsbereich genehmigt
Immunzellen als strategische Partner
Trotz knapper gewordener Mittel für die Forschungsförderung
hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) einen neuen Sonderforschungsbereich
(SFB) an der Universität Erlangen-Nürnberg bewilligt.
Der Sprecher des SFB „Strategien der zellulären Immunintervention“
ist Prof. Dr. Gerold Schuler, Direktor der Dermatologischen Klinik.
Außerdem sind weitere sieben Kliniken bzw. Institute an den
16 Projekten innerhalb des neuen SFB beteiligt, der für eine
Laufzeit bis Juni 2008 eine Fördersumme von ca. sieben Millionen
Euro umfasst. Der derzeit neunte Sonderforschungsbereich an der
Universität ist zugleich ein weiterer Baustein für das
Medical Valley Erlangen.
Beteiligt sind
von der Medizinischen Fakultät neben der Dermatologischen Klinik:
die Medizinischen Kliniken I und III; das Institut für klinische
und molekulare Virologie; das Institut für Klinische Mikrobiologie,
Immunologie und Hygiene; das Institut für Experimentelle und
Klinische Pharmakologie und Toxikologie und der Lehrstuhl für
Experimentelle Medizin I. Des weiteren von der Naturwissenschaftlichen
Fakultät II der Lehrstuhl für Genetik. Die Projekte sind
in drei interagierende Schwerpunkte gegliedert: der Projektbereich
A „Immunologische Grundlagen“ umfasst fünf Projekte,
der Projektbereich B „In vivo Versuche“ sechs und Projektbereich
C „Therapeutische Applikation“ fünf Projekte. Die
mit dem SFB verbundene Förderung von Nachwuchswissenschaftlern
und -wissenschaftlerinnen ist Teil eines zukunftsweisenden Ausbildungskonzeptes,
das die Universität Erlangen-Nürnberg auszeichnet.
Besondere Zielsetzung
ist die modellhafte Entwicklung und Umsetzung von immunologischen
Interventionsstrategien in die klinische Anwendung. Erreicht werden
soll dies durch eine gezielte Beeinflussung von Zellen des angeborenenen
und erworbenen Immunsystems und die enge Verzahnung zwischen klinisch-experimenteller
Forschung und Grundlagenforschung. Ein spezieller Fokus liegt auf
der Erforschung von Dendritischen Zellen, die in der Vakzinations-Therapie
dazu eingesetzt werden können, das Immunsystem für den
Angriff auf Tumorzellen zu stimulieren und zu stärken. Die
klinisch-experimentelle Vakzinations-Therapie mit Dendritischen
Zellen steht in Erlangen weltweit auf einem besonders hohen Niveau.
Seit dem vergangenen Jahr verfügt die Dermatologische Klinik
über ein hochmodernes Speziallabor, in dem solche Immunzellen
als Impfstoff insbes. gegen den schwarzen Hautkrebs hergestellt
werden. Ein weiterer Schwerpunkt sind gentechnologisch veränderte
Antikörper zur effektiveren Beladung von Dendritischen Zellen,
dem mehrere Teilprojekte gewidmet sind. Neben der Stimulation des
Immunsystems beschäftigen sich mehrere Projekte mit der Dämpfung
(„Entzündunghemmung und Toleranzinduktion“) überschießender,
krankmachender Immunantworten (z.B. bei Autoimmunkrankheiten und
Allergien). Mehrere wichtige Krankheiten werden erforscht, nämlich
das Melanom (Schwarzer Hautkrebs) als solider Tumor und das Myelom
als vom Knochenmark ausgehende Krebserkrankung sowie der Pemphigus
vulgaris (eine schwere blasenbildende Autoimmunkrankheit der Haut),
die Sprue bzw. Zöliakie (eine entzündliche Erkrankung
der Dünndarmschleimhaut), die Arthritis (Gelenksentzündung)
sowie die Tuberkulose und Infektionen durch bestimmte Herpesviren.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Gerold
Schuler
Dermatologische Klinik
Tel.: 09131/85-33851 |