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verbesserte früherkennung von alzheimer
 

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Verbesserte Früherkennung von Alzheimer

Wissenschaftler der Psychiatrischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen und der Universität Göttingen haben im Nervenwasser von Patienten mit Alzheimer-Demenz neuartige Eiweißmoleküle entdeckt. Der Nachweis gelang mittels einer massenspektrometrischen Methode (SELDI-TOF-MS). Die Forscher aus den Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Jens Wiltfang aus Erlangen und Prof. Dr. Markus Otto aus Göttingen sind überzeugt, dass diese Entdeckung einen “Meilenstein” auf dem Weg zur zuverlässigen Frühdiagnose der Alzheimer-Krankheit darstellt.

Im menschlichen Nervenwasser befinden sich so genannte Beta-Amyloidpep-tide. Diese kleinen Eiweißkörper werden aus einem größeren Protein freigesetzt. Die Zusammensetzung der Beta-Amyloidpeptide im Nervenwasser ist bei Patienten mit Alzheimer-Demenz verändert; sie lagern sich im Gehirn ab und bestimmte Fragmente sind schädlich für Nervenzellen. Die Wissenschaftler aus Erlangen und Göttingen haben jetzt im Nervenwasser weitere Beta-Amyloidpeptide entdeckt, die speziell bei der Alzheimer-Demenz verändert sind. Der Nachweis dieser veränderten Eiweißkörper ermöglicht damit einen zuverlässigeren Nachweis der Alzheimer-Krankheit. "Da diese Veränderungen schon jahrelang im Hintergrund ablaufen, bevor die Leistungsminderungen der Patienten schließlich als Demenz deutlich werden, sollten diese Verfahren auch die zuverlässige Frühdiagnostik der Alzheimer-Demenz verbessern", erklärt Prof. Wiltfang von der Psychiatrischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen. Die Forschungsergebnisse von Prof. Wiltfang und Prof. Otto werden in der angesehenen Fachzeitschrift "Biological Psychiatry" publiziert.

Diese und weitere Forschungsarbeiten werden innerhalb des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojektes Kompetenznetz Demenzen durchgeführt. Das Kompetenznetz Demenzen hat sich zum Ziel gesetzt, die Frühdiagnostik von Demenzerkrankungen zu verbessern und neue Behandlungsverfahren bereits in Frühstadien der Erkrankung anzubieten. Die beteiligten Universitätskliniken bieten Männern und Frauen von 50 und mehr Jahren mit Gedächtnisstörungen eine genaue Untersuchung der Ursachen für diese Störungen und neuartige Behandlungsansätze. Sinnvoll ist die Vorstellung von Patienten, bei denen bislang keine eindeutige Ursache der Gedächtnisstörungen bekannt ist. Dieses Diagnostik- und Therapieprogramm des “Kompetenznetzes Demenzen” wird in insgesamt vierzehn Universitätszentren angeboten (Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.kompetenznetz-demenzen.de). Neben einer medikamentösen Behandlung der leichten Gedächtnisstörungen werden in dieser Zeit regelmäßig körperliche, psychometrische, laborchemische und neuroradiologische Untersuchungen durchgeführt.

Die Gedächtnissprechstunden der Zentren in Erlangen und Göttingen sind über die folgenden Telefonnummern zu erreichen: Tel. 09131/85-34597 (Erlangen) und Tel. 0551/39-8485 (Göttingen).

Weitere Informationen

Prof. Dr. Jens Wiltfang
Klinik mit Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Tel.: 09131/85-34597
jens.wiltfang@psych.imed.uni-erlangen.de

 

Mediendienst Forschung-Aktuell Nr.688 vom 26.02.2004

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