Bonusprogramme
als Instrumente des Beziehungsmarketing
Sachprämien stärken die Motivation
Punkte sammeln mit der Treuekarte, Gutscheine oder Sachprämien
bei umfangreicheren Bestellungen: Bonusprogramme sind mittlerweile
allgegenwärtig. Händler, Dienstleister und Produzenten
setzen dieses Instrument ein, um Kunden an ihr Unternehmen zu binden.
Lassen sich die Käuferströme aber tatsächlich langfristig
auf diese Weise steuern? Steffen Müller vom Lehrstuhl für
Marketing an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät
der Universität Erlangen-Nürnberg hat aktuelle Studien
zu dieser Frage durchforstet und einige zentrale Aussagen zusammengestellt.
Das wichtigste Ergebnis dieses systematischen Überblicks lautet
allerdings, dass es noch sehr viel Forschungsbedarf gibt.
Erfolg haben
Bonusprogramme nur dann, wenn die Gruppe, auf die sie abzielen,
einen Nutzen erkennt. Dabei ist der ökonomische Nutzen nicht
das einzige Kriterium; andere Komponenten können von den Nachfragern
ebenso als nutzbringend angesehen werden. Die Erreichbarkeit und
die Art der Prämien fließen in die Wahrnehmung von Bonusprogrammen
ein. Sachprämien wirken stärker motivierend als Geldprämien.
Den Erfolg von
Bonusprogrammen zu messen, erweist sich jedoch als komplizierte
Aufgabe. Steffen Müller hat in den analysierten Studien Defizite
festgestellt, die auf eine unscharfe Abgrenzung von Erfolgskriterien
zurückzuführen sind. Dennoch lassen sich Merkmale ableiten,
die Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg haben. Sie betreffen die
Ausgestaltung der Programme, die Produkte und die Wettbewerbssituation.
Bieten Konkurrenten ähnliche Bonussysteme an, ist die Chance
geringer, den Beziehungen zu Kunden mehr Stabilität zu verleihen.
Im Bereich des
Nutzens wie in der Erfolgsmessung von Bonusprogrammen erkennt der
Autor des Überblicks noch erheblichen Bedarf an weiteren Forschungen.
Mehrere Projekte am Lehrstuhl für Marketing der Wirtschafts-
und Sozialwissenschaftlichen Fakultät in Nürnberg sind
derzeit damit befasst. Die Bestandsaufnahme von Studien über
Bonusprogramme als Instrumente des Beziehungsmarketing ist als Arbeitspapier
Nr. 115 des Lehrstuhls erschienen und zum Preis von 10,70 Euro über
die Faxnummer 0911/5302-210 zu bestellen.
Weitere Informationen
Steffen Müller
Tel.: 0911/5302 -301
Steffen.Mueller@wiso.uni-erlangen.de
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