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stolperschwellen auf der neu formierten landkarte
  Europäisierung regionaler Strukturen in Ungarn, Polen und Rumänien
Stolperschwellen auf der neu formierten Landkarte

Wer sich anschließen will, muss sich anpassen. Von den Beitrittskandidaten der Europäischen Union wird erwartet, dass sie Wandlungsprozesse in Gang setzen, damit sie gleichrangig und gleich verantwortlich neben den derzeitigen Mitgliedern stehen können. Eingeschliffene Abläufe, gewachsene Institutionen und Gewohnheiten, die einer Modernisierung entgegenstehen, verschwinden jedoch nicht widerstandlos. Unter der Leitung von Prof. Dr Roland Sturm vom Institut für Politische Wissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg wird am Beispiel von regionalen Strukturen in Ungarn, Polen und Rumänien nach voraussichtlichen Reibungsflächen und nach Möglichkeiten zu deren Entschärfung gesucht. Die VolkswagenStiftung hat für das Forschungsvorhaben knapp eine Viertel Million Euro zur Verfügung gestellt.

Sechs Universitäten und Forschungsinstitute aus Deutschland und den drei Staaten, denen die Untersuchung gilt, wirken in dem Projekt zusammen. Die Koordination liegt bei Dr. Jürgen Dieringer vom Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum der Universität Erlangen-Nürnberg. Zsuzsanna Kicsi aus Rumänien und Monika Olewinska aus Polen sind als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen dabei. Das Projekt ist stark praxisorientiert. Nach zwei Jahren, wenn die Studien abgeschlossen sind, sollen typische Problemlagen benannt und Lösungsstrategien aufgezeigt werden, die auf andere Beitrittsländer übertragbar sind.


Regionen als Prüfsteine
Verbunden mit dem Beitritt zur EU haben mittel- und osteuropäische Länder damit zu rechnen, dass die Europäische Kommission, welche die Osterweiterung koordiniert und den Europäisierungsprozess insbesondere auf regionaler Ebene vorantreiben soll, darauf drängt, moderne Strukturen in Politik und Verwaltung aufzubauen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass dies nicht ohne Spannungen zwischen den gewachsenen nationalen Mustern und der übergreifenden „neuen Ordnung“ geschehen kann.

Von besonderem Interesse ist die Vereinbarkeit von regionalen Verwaltungsstrukturen und Institutionen in Mittel- und Osteuropa mit den Vorgaben der Gemeinschaft, da sich hier, wie die Forscher meinen, zu einem wesentlichen Teil entscheiden wird, inwiefern die EU-Erweiterung gelingt. Es wird vermutet, dass deutliche Unterschiede in Art und Ausmaß der Anpassung, dem zeitlichen Ablauf und den Argumentations- und Legitimationsmustern feststellbar sind. Entsprechend verschiedenartig könnten die Ergebnisse ausfallen, die die Realität in den Nationen und Regionen prägen werden. Vom Verlauf des Wechselspiels von Wandel und Beharrungsvermögen wird abhängen, ob die Regionen in den Beitrittsländern „europafit“ werden und es der EU gelingt, breite gesellschaftliche Akzeptanz zu finden.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Roland Sturm
Projektleiter
Institut für Politische Wissenschaft
Tel.:09131/85 -22370
RDSTURM@phil.uni-erlangen.de

Dr. Jürgen Dieringer
Koordination
Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum
Juergen.Dieringer@wiso.uni-erlangen.de

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Mediendienst Forschung-Aktuell Nr. 672 vom 19.09.03


Verfasser der Seite --- zuletzt aktualisiert am 30.10.2003
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