Sechs Universitäten
und Forschungsinstitute aus Deutschland und den drei Staaten, denen
die Untersuchung gilt, wirken in dem Projekt zusammen. Die Koordination
liegt bei Dr. Jürgen Dieringer vom Sozialwissenschaftlichen
Forschungszentrum der Universität Erlangen-Nürnberg. Zsuzsanna
Kicsi aus Rumänien und Monika Olewinska aus Polen sind als
wissenschaftliche Mitarbeiterinnen dabei. Das Projekt ist stark
praxisorientiert. Nach zwei Jahren, wenn die Studien abgeschlossen
sind, sollen typische Problemlagen benannt und Lösungsstrategien
aufgezeigt werden, die auf andere Beitrittsländer übertragbar
sind.
Regionen als Prüfsteine
Verbunden mit dem Beitritt zur EU haben mittel- und osteuropäische
Länder damit zu rechnen, dass die Europäische Kommission,
welche die Osterweiterung koordiniert und den Europäisierungsprozess
insbesondere auf regionaler Ebene vorantreiben soll, darauf drängt,
moderne Strukturen in Politik und Verwaltung aufzubauen. Die Wissenschaftler
gehen davon aus, dass dies nicht ohne Spannungen zwischen den gewachsenen
nationalen Mustern und der übergreifenden „neuen Ordnung“
geschehen kann.
Von besonderem Interesse
ist die Vereinbarkeit von regionalen Verwaltungsstrukturen und Institutionen
in Mittel- und Osteuropa mit den Vorgaben der Gemeinschaft, da sich
hier, wie die Forscher meinen, zu einem wesentlichen Teil entscheiden
wird, inwiefern die EU-Erweiterung gelingt. Es wird vermutet, dass
deutliche Unterschiede in Art und Ausmaß der Anpassung, dem
zeitlichen Ablauf und den Argumentations- und Legitimationsmustern
feststellbar sind. Entsprechend verschiedenartig könnten die
Ergebnisse ausfallen, die die Realität in den Nationen und
Regionen prägen werden. Vom Verlauf des Wechselspiels von Wandel
und Beharrungsvermögen wird abhängen, ob die Regionen
in den Beitrittsländern „europafit“ werden und
es der EU gelingt, breite gesellschaftliche Akzeptanz zu finden.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Roland Sturm
Projektleiter
Institut für Politische Wissenschaft
Tel.:09131/85 -22370
RDSTURM@phil.uni-erlangen.de