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Krieg und Trauma

Medizinhistorische Vortragsreihe

Im Rahmen der „Medizinhistorischen Vortragsreihe“ des Lehrstuhls für Geschichte der Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg spricht Prof. Dr. med. Wolfgang U. Eckart, Institut für Geschichte der Medizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, am Dienstag, 4. Dezember 2007, um 19.30 Uhr zum Thema „’Fest an einen Pfahl gebunden ... und dabei ständig bedroht’. Körperliches und seelisches Trauma des deutschen Frontsoldaten (1914-1918)“. Der Vortrag findet in der Zahnklinik, Hörsaal der Vorklinik, im Hofgebäude, Glückstraße 9-11 in Erlangen statt. (www.gesch.med.uni-erlangen.de/gm/projekte/eckart.html)

Der Erste Weltkrieg ist wie kaum ein anderes kriegerisches Ereignis der deutschen Geschichte des 20. Jh. als traumatisierend gedeutet worden. Dabei wurde in erster Linie an die gesamtgesellschaftlichen Folgen des verlorenen Krieges und des Versailler Vertrages gedacht. Weniger wurden bislang die individuell traumatisierenden Faktoren des Weltkrieges ins Kalkül gezogen. Neben den körperlichen Schädigungen ist hier vor allem an die psychischen Traumatisierungen der Soldaten zu denken, die im Laufe des Kriegsgeschehens in großer Zahl auftraten und bis weit in die zivilen Nachkriegsgesellschaften hinein nachwirkten. Gänzlich anders nimmt sich das Bild in der Kriegsromanliteratur der 1920er und 30er Jahre aus. Auch hier steht zwar das körperlich traumatisierende Element des Krieges im Vordergrund, aber es wird zumeist heroisch verklärt und als männlicher Opfergang für die Nation gedeutet. Beiden Perspektiven und der Frage, ob und wie sie sich ineinander fügen, soll im Vortrag nachgegangen werden.

Wolfgang U. Eckart studierte Medizin, Geschichte und Philosophie in Münster. 1978 promovierte er zum Dr. med., 1986 erfolgte die Habilitation für Geschichte der Medizin. Von 1988 bis 1992 hatte er die Professur für Geschichte der Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover inne, seit 1992 leitet er das Institut für Geschichte der Medizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören das Entstehen der neuzeitlichen Medizin im 16. u. 17. Jh., Medizin in der schönen Literatur, Medizin im europäischen Kolonialimperialismus; Ärztliche Mission, Medizin und Krieg, Medizin und auswärtige Kulturpolitik in der Republik von Weimar; Medizin und Nationalsozialismus.

Weitere Informationen für die Medien
PD Dr. Marion Maria Ruisinger
Tel.: 09131/85-23011
Marion.Ruisinger@gesch.med.uni-erlangen.de

 

uni | mediendienst | aktuell Nr. 289/2007 vom 27.11.2007


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