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Abschiedsfeier für Prof. Dr. Rolf Sauer

Uniklinikum Erlangen verabschiedet Direktor der Strahlenklinik

Mit einer Akademischen Feier verabschieden die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum Erlangen den langjährigen Direktor der Strahlenklinik, Prof. Dr. Rolf Sauer. Die Feier findet statt am Freitag, 12. Oktober 2007, 15.15 Uhr in der Aula des Schlosses, Schlossplatz 4 in Erlangen. Vertreter der Medien sind dazu herzlich eingeladen.

Rolf Sauer wurde 1939 in Hamburg geboren. Er wuchs in Naumburg/Saale in der ehemaligen DDR auf. Sein wissenschaftlicher Werdegang führte ihn über die Universitäten Hamburg, Wien und Basel nach Erlangen. 1977 übernahm er hier den ersten Lehrstuhl für Strahlentherapie in Bayern - den vierten in Deutschland - und baute aus einfachsten Verhältnissen die Erlanger Strahlenklinik auf. Sie zählt heute zu den drei führenden Strahlenkliniken in Deutschland. Über 30 Jahre war Prof. Sauer Direktor der Strahlenklinik und prägte maßgeblich die Entwicklung der deutschen Radioonkologie (Strahlentherapie).

Ein Anliegen von Prof. Sauer waren multimodale (interdisziplinäre) Therapiekonzepte bei der Krebsbehandlung – heute eine Selbstverständlichkeit. Prof. Sauer leitete eine Reihe von nationalen Krebstherapie-Studien mit dem Ergebnis, dass in den 80iger Jahren in Deutschland die brusterhaltende Therapie des Brustkrebses der Frau flächendeckend eingeführt wurde. Die von ihm im Jahre 2004 abgeschlossene nationale Studie zur Behandlung des fortgeschrittenen Enddarmkrebses setzte weltweit mit der Einführung der präoperativen Radiochemotherapie einen neuen Standard bei der Behandlung des fortgeschrittenen Rektumkarzinoms. Prof. Sauer hatte an der präoperativen Kombinationsbehandlung aus Radiotherapie und Chemotherapie über Jahrzehnte an verschiedenen Organtumoren gearbeitet. In diesem Zusammenhang führte er auch zusammen mit der Urologischen Klinik des Uni-Klinikums vor mehr als 20 Jahren die organerhaltende Behandlung des Harnblasenkarzinoms ein, welche bei mehr als 80% der geheilten Patienten die eigene, wohl funktionierenden Harnblase erhält. Hier hat Erlangen eine absolute Spitzenposition inne, indem es die weltweit weitaus größte Behandlungsserie besitzt. Sie gilt international als Messlatte für die erreichbaren Behandlungsresultate beim Harnblasenkarzinom.

Prof. Sauer ist seit 1993 Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, seit 1999 Ehrenmitglied der Radiological Society of North America und seit 2002 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Er ist bzw. war Mitglied, Sprecher, Vorsitzender und Präsident vieler weiterer nationaler und internationaler Forschungseinrichtungen, Fachgesellschaften wissenschaftlichen Leitungsgremien.

In Erlangen kam es 1978 durch seine Aktivität zur Gründung des Tumorzentrums Erlangen-Nürnberg, eines der ersten in Deutschland, welches er bis 1992 als Sprecher führte und dann bis 1997 als dessen Vorsitzender.

1996 trat Prof. Dr. Rolf Sauer die Nachfolge von Prof. Dr. Klemens Stehr als Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Erlangen an und leitete dieses bis zum Herbst 2006. Während dieser Zeit kam es unter Leitung von Rolf Sauer zu einer wirksamen, nach außen hin geräuschlosen Reform des Universitätsklinikums, u. a. durch die Einführung der erlösorientierten Budgetierung der einzelnen Kliniken, verbunden mit der Budgetierung von Forschung und Lehre. Das war einzigartig in Deutschland und hatte Vorbildcharakter für andere Klinika. Wichtige Baumaßnahmen wurden in Gang gesetzt (Neubau der geburtshilflichen Abteilung, Ergänzungsbau der Strahlenklinik, Neubau der Medizinischen Kliniken etc.).

Im Jahre 2002 erhielt Professor Sauer das Bundesverdienstkreuz erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland, im Jahre 2004 als erster Strahlenmediziner Deutschlands den Deutschen Krebspreis, 2006 den renommierten Johann-Georg-Zimmermann-Preis der Medizinischen Hochschule Hannover und 2007 die Röntgenmedaille der Stadt Lennep (Remscheid), dem Geburtsort C.W. Röntgens.

Weitere Informationen für die Medien

Prof. Dr. med. Rolf Sauer
Tel.: 09131/85-33404 oder 09133/1300

 

uni | mediendienst | aktuell Nr. 216/2007 vom 5.10.2007


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 14.01.2008

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