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Tödliche Gefahr durch Masern

Zu Schulbeginn sollte der Impfschutz überprüft werden

Mit rund 200 Neuinfektionen in diesem Jahr sind die Masern wieder auf dem Vormarsch. Besonders Bayern und Nordrhein-Westfalen verzeichnen viele Ansteckungsfälle. Dass die vermeintlich harmlose Kinderkrankheit tödliche Folgen haben kann, zeigte die Masernepidemie 2006 in Nordrhein-Westfalen mit 1729 Neuerkrankten. Auslöser war ein erkrankter Schüler. „Gerade zu Beginn des Schuljahres sollten Eltern den Impfschutz ihrer Kinder überprüfen“, fordert Prof. Dr. Wolfgang Rascher, Direktor der Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Erlangen.

Mit 2,6 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner rangiert Bayern auf Platz zwei der Neuan­steckungsstatistik. Betrachtet man die Impfquoten in Bayern, erklärt sich die hohe Infektionszahl daraus, dass nur rund 68 Prozent der Schulanfänger eine zweite Masernimpfung erhalten haben. Um aber einen ausreichenden Schutz gegen die Krankheit zu garantieren, empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) zwei Kombi-Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln im zweiten Lebensjahr im Abstand von vier Wochen. „Für eine Impfung ist es nie zu spät, denn fehlende Impfungen können in jedem Alter nachgeholt werden“, sagt Prof. Rascher.

Dass die Krankheit, die durch Symptome wie Fieber und Entzündung der oberen Atemwege gekennzeichnet ist, zu solch schwerwiegenden Erkrankungen wie Mittelohr-, Lungen- und Gehirnentzündung führen kann, werde immer mehr vergessen. Besonders gefährlich sei die Gehirnentzündung (Enzephalitis, Häufigkeit 1 : 2000), die in 20 Prozent der Fälle zum Tod, in 30 Prozent zu bleibenden Schäden führen kann. „Auch in der heutigen Zeit sind Masern für einige Kinder tödlich. Wir erleben es immer wieder, das Patienten an impfbaren Krankheiten versterben“, so Prof. Rascher. Umso wichtiger sei es, die Öffentlichkeit über die Möglichkeiten des Impfens und die Krankheiten aufzuklären.

Seit 2005 hat sich die Zahl der Masernerkrankungen in Deutschland von 781 auf 2307 Fälle verdreifacht. „Die Masern sind auf dem Vormarsch und das, obwohl mithilfe eines ausreichenden Impfschutzes die Krankheit bereits ausgerottet sein könnte“, sagt Prof. Rascher. Als erstes Land in Europa gelang es Finnland, die Masern komplett einzudämmen. Seit 1996 wurden dort nur noch vier Fälle bekannt. „Von einem solchen Ergebnis ist Deutschland noch weit entfernt“, so Prof. Rascher. „Masern sind nach wie vor eine gefährliche Krankheit, die immer mehr im Kommen ist, weil nicht ausreichend geimpft wird.“

Die Ausrottung der Masern ist seit 1999 ein erklärtes Ziel der deutschen Gesundheitspolitik. Doch nicht nur Deutschland ist ein Herd für Masernepidemien. Auch in anderen europäischen Ländern, darunter die Schweiz, Österreich und Italien, kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Krankheitsausbrüchen.

Weitere Informationen für die Medien
Prof. Dr. Wolfgang Rascher
Telefon: 09131/85-33112
wolfgang.rascher@kinder.med.uni-erlangen.de

 

uni | mediendienst | aktuell Nr. 177/2007 vom 30.08.2007


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 14.01.2008

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