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Raum für zehn Notfälle

Verdopplung der Stroke-Unit im September abgeschlossen

Eine schnelle und fachärztliche Behandlung kann bei einem Schlaganfall Leben retten. Besonders auf Schlaganfallpatienten spezialisierte Stroke-Units können große Erfolge in der Therapie verbuchen. „Allein durch die Aufnahme auf einer Stroke-Unit reduziert sich das Risiko, nach einem Schlaganfall behindert oder tot zu sein, um fast zehn Prozent“, so Prof. Dr. Stefan Schwab, Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen. Vor diesem Hintergrund werde der Ausbau der Stroke-Unit am Uni-Klinikum mit Hochdruck fortgesetzt. „Spätestens im September 2007 können wir in neuen Räumen eine optimale Versorgung für gleichzeitig zehn Schlaganfall-Notfälle anbieten“, versichert Prof. Schwab.

Neben der Erlanger Stroke-Unit wird auch die Behandlung von Schlaganfallpatienten in 11 re­gionalen Krankhäusern in Mittel- und Oberfranken durch den Aufbau eines Schlaganfallnetzwerks verbessert. Der Startschuss für das zukunftsweisende STENO-Netzwerk, ein Zusammenschluss von elf Regionalkliniken unter Leitung des Uniklinikums Erlangen fiel am 5. Juli 2007. Bislang ist das Klinikum Forchheim mit dem Uni-Klinikum Erlangen vernetzt. Als nächstes folgen die Kliniken in Roth und Marktredwitz.

Mit täglich 181 Todesfällen stellt der Schlaganfall (Apoplex) die dritthäufigste Todesursache in Deutschland und anderen Industrienationen dar. Ein Großteil der Betroffenen, die den Hirninfarkt überleben, hat lebenslang mit schweren Behinderungen als Folge der Krankheit zu kämpfen. Derweil lassen sich dank neuer Forschungsergebnisse die Risikofaktoren heutzutage bereits gut abschätzen und eingrenzen. „Besonders der Bluthochdruck ist einer der Faktoren, den man unbedingt in den Griff bekommen muss“, betont Prof. Schwab. Bereits ab einem systolischen Wert über 140 mmHg liegt eine behandlungsbedürftige Hypertonie (Bluthochdruck) vor, die das Risiko verzwölffacht, einen Schlaganfall zu erleiden. Eine regelmäßige und professionelle Kontrolle der Blutdruckwerte ist daher unabdinglich.

Neben der Hypertonie führen auch eine Blutzuckererkrankung (Diabetes mellitus), Alkoholmissbrauch, Rauchen und Übergewicht zu einem erhöhten Schlaganfallrisiko. Bei Menschen, in deren Familiengeschichte bereits vermehrt Schlaganfälle aufgetreten sind, ist ein Wandel des Lebensstils ratsam. Forschungen haben gezeigt, dass das Risiko, einen Hirninfarkt zu erleiden, erblich bedingt und somit genetisch vorbestimmt ist.

„Time is brain“
Kommt es zu einem Schlaganfall, ist schnelles und korrektes Handeln lebensnotwendig für den Patienten. Dabei ist es besonders wichtig, Frühwarnsignale, so genannte TIAs (Transitorische Ischämische Attacken) ernst zu nehmen. Diese Vorboten eines Schlaganfalls umfassen: vorübergehende Lähmung, Sehausfälle, kurzweilige Sensibilitätsstörungen und andere neurologische Ausfälle. „Solche Ausfallerscheinungen sind sehr ernst zu nehmen und sollten zum Anlass genommen werden, sich umgehend in einer Klinik vorzustellen. Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Time is brain“, warnt Prof. Schwab.

Ein Schlaganfall ist meist eine Folge eines Gefäßverschlusses im Gehirn, der durch Sauerstoffmangel in den betroffenen Regionen zu einem Absterben des Gewebes führen kann. Durch die Gabe spezieller Medikamente (Thrombolyse) kann ein solches Gerinnsel in einer Vielzahl von Fällen aufgelöst werden.

Weitere Informationen für die Medien
Prof. Dr. Stefan Schwab
Tel. 09131/ 85- 34563
stefan.schwab@uk-erlangen.de

 

uni | mediendienst | aktuell Nr. 170/2007 vom 16.08.2007


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 14.01.2008

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