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Schlaganfallnetzwerk startet

Erste STENO-Verbindung zwischen Erlangen und Forchheim

Das regionale Behandlungsnetzwerk „STENO“ für Schlaganfallpatienten wird am Donnerstag, 5.Juli 2007, mit der telemedizinischen Verbindung zwischen dem Universitätsklinikum Erlangen und dem Klinikum Forchheim offiziell gestartet. Der Bayerische Staatssekretär Jürgen W. Heike wird das Netzwerk im Rahmen einer Feierstunde im Klinikum Forchheim in Betrieb nehmen. Vor Ort wird die Arbeitsweise mit der Multimedia-Technik demonstriert und eine telemedizinische Beratung zwischen dem Uni-Klinikum Erlangen und dem Klinikum Forchheim gezeigt. Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind zur Eröffnung um 11.00 Uhr im Klinikum Forchheim, Krankenhausstr. 10, Forchheim herzlich eingeladen.

Für Privatdozent Dr. René Handschu aus der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen (Direktor: Prof. Dr. med. Stefan Schwab) ist der Netzwerkstart „ein Meilenstein in der Versorgung von jährlich rund 4.500 Schlaganfallpatienten im Raum Mittel- und Oberfranken“. In dem Netzwerk arbeiten künftig Fachärzte aus drei Schlaganfallzentren – dem Uni-Klinikum Erlangen, dem Klinikum Nürnberg und dem Krankenhaus Hohe Warte in Bayreuth – mit insgesamt elf Regionalkliniken bei der Diagnose und Therapie von Schlaganfallpatienten eng zusammen. Damit entsteht eine der größten Kooperationen im Gesundheitswesen der Region. Das Projekt beginnt zunächst mit der Vernetzung zwischen der Neurologischen Klinik Erlangen und dem Klinikum Forchheim. Bis Ende 2007 sollen alle 11 Kliniken angeschlossen sein.

„Die Behandlungschancen steigen, je früher der Schlaganfall-Patient in die Klinik kommt und dort von Spezialisten behandelt wird“, weiß Dr. Handschu. Sofern keine Spezialstation (stroke unit) wie in Erlangen, Nürnberg oder Bayreuth zur Verfügung stehe, könnten die Patienten in anderen Krankenhäusern des Netzwerks vom Wissen der drei Schlaganfallzentren profitieren. Befunddaten könnten über das Schlaganfall-Netzwerk ausgetauscht und von Experten begutachtet werden. Handschu setzt dabei auf die Devise: „Miteinander reden, voneinander lernen und gemeinsam stark sein“. Neben einer 24-Stunden-Hotline für telemedizinische Beratung sollen auch gemeinsame Diagnose- und Therapiestandards erarbeitet und regelmäßige Schulungen und Hospitationsmöglichkeiten für medizinisches Personal angeboten werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung, um ein rasches Erkennen der Erkrankung und richtiges Handeln zu fördern. Nach einer Entscheidung des bayerischen Krankenhausplanungsausschusses ist nun der Weg für das Netzwerk frei. Die Finanzierung konnte durch zusätzliche Mittel der Krankenkassen langfristig gesichert werden. Der Ausbau der Live-Video-Übertragungstechnik, die von der Universität zusammen mit regionalen Firmen entwickelt wurde, soll durch zusätzliche Mittel des bayerischen Sozialministeriums gefördert werden.

Mit über 30.000 Todesfällen pro Jahr rangiert der Schlaganfall auf Platz Fünf der Todesursachenstatistik des statistischen Bundesamts. Als Schlaganfall bezeichnet man eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung im Gehirn, die zum Ausfall von Funktionen des Zentralen Nervensystems führt. Ursache ist die Blutung oder Verstopfung eines Blutgefäßes. Durch schnelle ärztliche Hilfe und intravenöse Gabe von speziellen Medikamenten (Thrombolyse) kann in einer Vielzahl von Fällen ein eventuell vorhandenes Blutgerinnsel aufgelöst und das Gehirn vor einem dauerhaften Schaden bewahrt werden. Spezielle Behandlungszentren, so genannte „Stroke Units“, koordinieren dabei die Therapie und Diagnose. Vorbild für das nordbayerische Projekt ist ein Erlanger Pilotprojekt mit zunächst vier Kliniken und das Schlaganfallnetzwerk in Südostbayern zwischen München und Regensburg.

Im Schlaganfallnetzwerk STENO sind folgende Regionalkrankenhäuser vertreten: Klinikum Neumarkt, Kreisklinik Roth, Klinik Gunzenhausen, Klinikum Ansbach, Klinik Dinkelsbühl, Klinik Bad Windsheim, Klinikum Forchheim, Helmut-G.-Walter-Klinikum Lichtenfels, Klinikum Kulmbach, Klinikum Fichtelgebirge Marktredwitz und Sana Klinikum Hof.

Weitere Informationen für die Medien:

PD Dr. René Handschu
Tel.: 09131/85-33001
rene.handschu@uk-erlangen.de

Reinhard Hautmann (Geschäftsführender Direktor des Klinikums Forchheim)
Tel.: 09191/610222
reinhard.hautmann@klinikum-forchheim.de

 

uni | mediendienst | aktuell Nr. 132/2007 vom 03.07.2007


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 14.01.2008

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