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Schmerzfreie Pfoten auf Trockeneis

genetisch veränderte Maus

Foto: Clemens Forster

Bei 23 Grad unter dem Nullpunkt würde nicht nur jeder Mensch, der das Trockeneis mit bloßer Haut berührt, sofort zurückzucken; auch Feld- oder Hausmäuse blieben keine Sekunde lang sitzen. Die Maus auf dem Eisbrocken spürt jedoch keinen Kälteschmerz. Die Schleusen, die Signale von schmerzleitenden Nerven bei Kälte passieren lassen, sind in ihrem Fall gentechnisch ausgeschaltet. Im Gehirn kommen deshalb keine Impulse an, die nachdrücklich vor drohenden Erfrierungen warnen. Eine Gruppe am Institut für Physiologie und Pathophysiologie der Universität Erlangen-Nürnberg unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Reeh hat zusammen mit Forschern der Anästhesiologischen Klinik und einer englischen Arbeitsgruppe kürzlich diese Schleusen identifiziert. Die spezialisierten Ionenkanäle sorgen dafür, dass Frieren normalerweise weh tut. Da die Pfoten der genetisch veränderten Maus trotz starker Kälte nicht schmerzen, wäre sie im Freiland wahrscheinlich verloren. Frostrote Finger im Winter haben also ihren Sinn, gerade weil sie sich unangenehm anfühlen und zu bedenken geben, ob es nicht besser wäre, Handschuhe anzuziehen.

 

Informationen im Internet:
www.uni-erlangen.de/infocenter/presse/pressemitteilungen/2007/forschung_2007/06_07/19kaelteschmerz.shtml

 

uni | mediendienst | aktuell Nr. 1 /2007 vom 8.1.2007


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 08.02.2008

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