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Anästhesiologische Klinik

11. Erlanger Notfallmedizinische Tage: „Der nicht alltägliche Notfall“

„Unverhofft kommt oft!“ - unter diesem Motto könnten die diesjährigen Notfallmedizinischen Tage stehen. Das Thema der Veranstaltung der Anästhesiologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen (Klinikdirektor Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Schüttler): „Der nicht alltägliche Notfall“ wie er im Notarzt- und Rettungsdienst jederzeit auftreten kann. An zwei Tagen werden am 1. und 2. Dezember 2006 über 600 Ärzte und Mitarbeiter aus Rettungsdiensten und Kliniken aus dem In- und Ausland in Vorträgen und Übungen für außergewöhnliche Notfallsituationen fortgebildet. Eine Ausstellung von Fahrzeugen und Ausrüstungsgegenständen der regionalen Hilfsorganisationen auf dem Erlanger Rathausplatz begleitet die Veranstaltung.

„Ein Blick in die Tageszeitungen zeigt, dass ungewöhnliche Notfälle überall und immer wieder auftreten können, und zu fast jedem Kongressvortrag am kommenden Freitag und Samstag findet sich ein Beispiel aus den letzten Wochen“, sagte Veranstaltungsleiter Prof. Schüttler. Deshalb stehe der Themenkomplex „Der nicht alltägliche Unfall“ im Mittelpunkt der Fortbildung und werde aus vielen Blickwinkeln beleuchtet.

Am Freitagnachmittag werden mit Tutorials in kleinen Gruppen vier ausgefallene Notfallsituationen dargestellt und praktische Lösungsvorschläge erarbeitet. Zur Eröffnung des Kongresses am Samstagvormittag in der Heinrich-Lades-Halle wird wegen der überregionalen Bedeutung der Veranstaltung diesmal auch der Bayerische Staatsminister des Innern, Dr. Günter Beckstein, zu den Teilnehmern sprechen. Im wissenschaftlichen Programm geht es dann zunächst um den Notfall „Verbrennung“, wobei neben der akuten Versorgung am Notfallort auch die Herausforderungen in der Nachsorge und Rehabilita-
tion angesprochen werden. Anschließend werden besondere Situationen vorgestellt, in denen der Notarzt gefordert wird. Notfälle in und mit Luftfahrzeugen werden ebenso thematisiert wie Bedrohungen durch Rauchgasentwicklung und Unfälle in unterirdischen Bergwerksanlagen und im landwirtschaftlichen Umfeld.

Unfälle durch Gifttiere und Geburt im Rettungswagen sind Thema
Nach der Mittagspause werden spezielle Gefahren für die Mitarbeiter im Rettungsdienst - und wie man sich davor schützen kann - aufgezeigt. Entsprechende Schutzkleidung gehört ebenso dazu wie ein unfallbewusstes Verhalten auf Verkehrswegen, beim Umgang mit spitzen Kanülen und der davon ausgehenden Verletzungs- und Infektionsgefahr. Exotisch wird es, wenn Gifttiere einen medizinischen Notfall verursacht haben.

Das Beste kommt zum Schluss: ein eigentlich „freudiges Ereignis“, nämlich Schwangerschaft und Geburt, stehen im letzten Abschnitt der Tagung auf dem Programm. Notfälle während einer Schwangerschaft müssen schnell erkannt und unmittelbar behandelt werden, ebenso wie die unerwartete Geburt außerhalb der Klinik und die dann folgende Versorgung des neuen Erdenbürgers, die beide meistens im Rettungswagen stattfinden.

Große Ausstellung an Fahrzeugen und Ausrüstungsgegenständen
Eine ideelle Ausstellung der Erlanger Hilfsorganisationen begleitet wie jedes Jahr die Veranstaltung. Auf dem Rathausplatz wird insbesondere auch der Bevölkerung ein Querschnitt an Fahrzeugen und Ausrüstungsgegenständen vorgestellt, die in unserer Region zur Verfügung stehen. Arbeiter-Samariter-Bund, Bayerisches Rotes Kreuz (BRK) mit Wasser- und Bergwacht, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, Höhlenrettung, Johanniter-Unfall-Hilfe mit Notfallseelsorge, die Malteser Werke, Technisches Hilfswerk und natürlich auch die Feuerwehren der Stadt werden an Ständen im Foyer der Stadthalle die Gelegenheit zur Information und Beratung bieten. Wer beim Spaziergang durch dieses große Angebot hungrig geworden ist, der kann sich in der BRK-Feldküche mit einem Eintopf stärken.

Weitere Informationen für die Medien:

Wolfgang Schwarz
Tel.: 09131 / 85-33681
wolfgang.schwarz@kfa.imed.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4958 vom 30.11.2006