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Antrittsvorlesung an der Naturwissenschaftlichen Fakultät I

Ein neues Fenster zum Kosmos

Prof. Dr. Christian Stegmann

Prof. Dr. Christian Stegmann            Foto: privat

Die Atmosphäre unserer Erde wird ständig von einem Strom hochenergetischer, nuklearer Teilchen aus dem Weltraum getroffen, der Kosmischen Strahlung. Die Kosmische Strahlung gilt als Triebfeder der Entwicklung des Kosmos und als Motor für die Entwicklung des Lebens auf der Erde. Doch woher kommt die Kosmische Strahlung? Wie sich die Forschung diesem Thema nähert, zeigt Prof. Dr. Christian Stegmann vom Lehrstuhl für Experimentalphysik (Astroteilchenphysik) der Universität Erlangen-Nürnberg in seiner Antrittsvorlesung am 6. November 2006. In seinem Vortrag erklärt Professor Stegmann, wie man mit Hilfe von Gammastrahlung neue Erkenntnisse über den Kosmos gewinnen kann. Die Vorlesung findet im Hörsaal E, Staudtstraße 7, Erlangen, um 17.15 Uhr statt. Christian Stegmann ist seit April Professor am Lehrstuhl für Experimentalphysik und Astroteilchenphysik von Prof. Dr. Uli Katz.

Die kosmische Strahlung wurde bereits 1912 von Viktor Hess entdeckt, der für diese Entdeckung 1936 den Nobelpreis für Physik erhielt. Seit der Entdeckung der kosmischen Strahlung suchen die Wissenschaftler nach den Quellen. Neue Erkenntnisse lieferte das Gammastrahlungsexperiment H.E.S.S., ein Teleskopsystem in Namibia, das von einer internationalen Kooperation unter der Beteiligung der Universität Erlangen betrieben wird. Im Zentrum des Interesses der Astrophysik stehen die Gammastrahlen. So bezeichnet man den Teil der elektromagnetischen Strahlung mit einer besonders kurzen Wellenlänge. Sie entstehen bei manchen Kernprozessen und haben die Fähigkeit, Materie zu durchdringen. Durch das H.E.S.S. Experiment konnten erstmals ausgedehnte Strukturen von Gammastrahlungsquellen aufgelöst und in einer Durchmusterung unserer Milchstraße viele neue und verschiedene Strahlungsquellen entdeckt werden. Die Astronomie hochenergetischer Gammastrahlung hat sich damit als ein neues Fenster zum Kosmos etabliert. In dieses neue dynamische Feld gibt Professor Stegmann in seiner Antrittsvorlesung Einblick.

Christian Stegmann studierte von 1986 bis 1992 Physik an der Universität Bonn. Nach seinem Studium war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Freiburg im Breisgau am europäischen Forschungszentrum für Hochenergiephysik CERN in Genf tätig. 1995 wurde er in Freiburg mit einer Arbeit zur Physik der schweren Quarks promoviert. Anschließend arbeitete er am Deutschen Elektronensynchrotron Zeuthen auf dem Gebiet der Symmetrieverletzung bei schweren Quarks und der Detektorentwicklung. Im Jahr 2000 wechselte er an die Humboldt Universität zu Berlin. Dort änderte Christian Stegmann das Arbeitsgebiet und forscht seitdem im Bereich der bodengebundenen Gammastrahlungsastronomie. Dies ist heute auch der Schwerpunkt von Professor Stegmanns Forschungstätigkeit an der Universität Erlangen-Nürnberg. Besonders interessiert sich der Wissenschaftler für die Quellen galaktischer Gammastrahlung. Daneben geht er in seiner Forschungsarbeit der Frage auf den Grund, was die geladene Kosmische Strahlung beschleunigt.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Christian Stegmann
Lehrstuhl für Experimentalphysik (Astroteilchenphysik)
Tel.: 09131/ 85 28964
stegmann@physik.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4916 vom 2.11.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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