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Universitätsbibliothek

Zum Tod von Dr. Bernhard Sinogowitz

Dr. Bernhard Sinogowitz, von 1966 bis 1986 Direktor der Universitätsbibliothek der Universität Erlangen-Nürnberg, ist am 14. Oktober 2006 im Alter von 85 Jahren verstorben.

Bernhard Sinogowitz wurde am 22. Juni 1921 in Naumburg/Saale geboren. Nach einer schweren Erkrankung, an deren Folgen er sein ganzes Leben lang trug, wurde er 1940 aus dem Wehrdienst entlassen und belegte an der Universität München zunächst die Fächer Geschichte, Geographie und Germanistik, konzentrierte sich dann aber auf Geschichte und Byzantinistik. Dieses Studium schloss er 1944 mit einer Dissertation ab. Nach Mitarbeit bei den Monumenta Germaniae Historica studierte er von 1947 bis 1950 zusätzlich Rechtswissenschaften und promovierte 1952 ein zweites Mal. Von November 1950 bis Dezember 1952 leistete er seine Referendarzeit an der Bayerischen Staatsbibliothek ab, in die er nach dem Assessorexamen eintrat.

Nach Erlangen kam Bernhard Sinogowitz im August 1958. Er leitete die Katalog- und Benutzungsabteilung und war Stellvertreter des Bibliotheksdirektors Prof. Fritz Redenbacher, dessen Nachfolger er 1966 wurde. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand führte er das Haus zwanzig Jahre. In diesem Zeitraum erlebte die Erlanger Universitätsbibliothek grundlegende Wandlungen ihrer Binnenstruktur und deutliche Erweiterungen ihrer Aufgabenbereiche. Dazu gehören die Errichtung eigener Zweigbibliotheken für die neue Technische Fakultät und für die Erziehungswissenschaftliche Fakultät, der große Neubau der Universitätsbibliothek, die völlige Neugliederung des Bibliothekssystems im Zuge der Hochschulreform und die Einführung und Etablierung der elektronischen Datenverarbeitung als Instrument der Bibliotheksverwaltung.

Daneben lag Dr. Sinogowitz viel daran, die Aufgabe der Bibliothek als Kulturinstitut zu wahren. In seiner Amtszeit erschienen die gedruckten Kataloge der deutschen und der griechischen Handschriften und die Faksimileausgabe von Gessners „Historia plantarum“. Die Graphiksammlung Luthardt wurde fachgerecht bearbeitet, die Druckgraphik der ehemals markgräflichen Graphischen Sammlung aus Ansbach konservatorisch versorgt und durch ein modernes Verzeichnis benutzbar gemacht. Von 1959 bis 1981 leitete er überdies die Staatliche Bibliothek Ansbach im Nebenamt. Der bibliothekarischen Öffentlichkeit wurde er bekannt als Autor einer viel benutzten „Leihverkehrsfibel“ und durch seine Tätigkeit in zahlreichen Fachgremien. Seine Leistungen wurden mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes öffentlich gewürdigt.

In allerjüngster Zeit schenkte er der Universitätsbibliothek die wertvolle Sammlung byzantinischer Goldmünzen, die er im Laufe vieler Jahrzehnte mit großer Sachkenntnis zusammengetragen hatte. Die Erschließung der Stücke ist weitgehend beendet, und die mit seinem Namen verbundene Münzsammlung wird dazu beitragen, die Erinnerung an ihn lebendig zu halten.

Weitere Informationen für die Medien:

Hans-Otto Keunecke
Tel.: 09131/85 -22150
Hans-Otto.Keunecke@bib.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4892 vom 24.10.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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