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Augenklinik

Historischer stereoskopischer Bildatlas von Augenerkrankungen neu erschienen

Medizinhistorische, augenheilkundliche und fotografiehistorische Interessen waren der Anlass für die Wiederauflage von Albert Neissers (1855-1916) Stereoscopischem Medicinischen Atlas. Nach einer historischen Einleitung werden darin rund 300 Stereofotografien von Augenerkrankungen gezeigt, die in diesem Ausprägungsgrad heute kaum noch zu sehen sind. Mit einer dem Buch beigefügten Speziallupe können die Krankheitsbilder dreidimensional betrachtet werden. Einer der drei Herausgeber des Werkes ist Privatdozent Dr. Antonio Bergua, Oberarzt an der Augenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, wobei das Buch aus einer Kooperation zwischen der Augenklinik und dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Universität Erlangen-Nürnberg hervorgegangen ist.

Bildliche Darstellungen nehmen nicht nur in der Didaktik der Augenheilkunde und der ophthalmologischen Forschung, sondern in der Medizin insgesamt einen hohen Stellenwert ein. Vor diesem Hintergrund haben die Herausgeber einen der ersten stereoskopischen Atlanten editiert, der unter der Leitung des Breslauer Medizinprofessors Albert Neisser sowie unter Beteiligung einer Vielzahl deutschsprachiger Augenärzte zwischen 1895 und 1906 entstand. Dem wieder abgedruckten Atlas ist eine historische Einleitung vorangestellt, die in relevante Entwicklungsstufen der Fotografiegeschichte sowie die Sozial- und Kulturgeschichte der medizinischen Abbildung einführt. Zugleich wird der medizinhistorische Kontext im Erscheinungszeitraum des Atlasses beschrieben, und die beteiligten Autoren finden eine individuelle biografische Einordnung. Diese einmalige Sammlung medizinischer Stereografien vermittelt einen Einblick in eine Frühphase der modernen Augenheilkunde.

In seinem Geleitwort zu diesem Band schreibt der ehemalige Direktor der Erlanger Augenklinik, Prof. Dr. Dr. Gottfried Otto Helmut Naumann: „Jeder Leser dieses außerordentlichen und jetzt wieder zugänglich gemachten fotografischen Werkes wird sich diesem mit innerer Bewegung widmen. (…) Kein Arzt, der diese historischen Stereofotos zum ersten Mal zu sehen bekommt, wird sich dem tiefen Eindruck der teilweise erschütternd schweren Krankheitsbilder entziehen können.“

Das Buch ist im Würzburger Verlag Königshausen & Neumann erschienen (ISBN 3-8260-3012-5, 291 Seiten, 38 Euro). Herausgeber sind Dr. Frank Stahnisch (derzeit am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz), Prof. Dr. Ulrich Schönherr (Primarius der Augenabteilung des Konventhospitals der Barmherzigen Brüder in Linz, Österreich) sowie PD Dr. Antonio Bergua.

Weitere Informationen für die Medien:

PD Dr. Antonio Bergua
Tel.: 09131/85-34433
antonio.bergua@augen.imed.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4758 vom 18.07.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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