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Theologische Fakultät

Professor Meier-Reutti verstorben

Prof. Dr. Gerhard Meier-Reutti, früherer Inhaber der Professur für Christliche Publizistik an der Universität Erlangen-Nürnberg, ist am 15. Juli 2006 nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren verstorben.

Professor Meier-Reutti leitete seit 1991 die Abteilung für Christliche Publizistik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Während der zehn Jahre, die er an der Universität in Erlangen lehrte, baute er die Publizistik als ein eigenständiges Fach aus, schuf ein studienbegleitendes Curriculum für Theologinnen und Theologen und einen Aufbaustudiengang, der Theologen - viele davon aus ehemals kommunistischen Staaten - für eine publizistische Aufgabe in und außerhalb der Kirche vorbereitete. Theorie und Praxis gehören im Fach Publizistik zusammen, davon war Meier-Reutti überzeugt. Deshalb zog er viele Profis aus der journalistischen Praxis als Lehrende nach Erlangen.

Im Ulmer Vorort Reutti war Meier-Reutti viele Jahre Pfarrer und fühlte sich dieser Gemeinde so verbunden, dass er sie in seinen Nachnamen aufnahm. Bis zuletzt hielt er als Honorarprofessor Seminare an der Ulmer Universität.

Sein wissenschaftliches Lebenswerk hat Meier-Reutti in Erlangen hinterlassen. In seinem letzten Aufsatz, der anlässlich des 40jährigen Jubiläums der Abteilung Christliche Publizistik im Oktober erscheinen soll, schildert er die Schwierigkeiten sowohl innerhalb der Universität als auch innerhalb der Kirche, Publizistik als ein eigenständiges wissenschaftliches Fach anzuerkennen. Dem begegnete Meier-Reutti, in dem er - gemeinsam mit Kollegen - den Christliche Publizistik Verlag gründete, in dem inzwischen zwölf Doktorarbeiten und Habilitationen erschienen sind, die sich mit der Geschichte und Gegenwart der evangelischen Kirche in der Öffentlichkeit befassen. Christliche Publizistik gewinnt hier Profil als ein Fach, das sich zwischen den Disziplinen der Kommunikationswissenschaft, der Ethik, der Journalistik und der Praktischen Theologie bewegt.

Der rote Faden seiner wissenschaftlichen Biographie war die Frage nach einem theologisch verantworteten öffentlichen Christentum. Schon in seiner Doktorarbeit, die unter dem Titel „Politik der Unpolitischen“ erschien, hatte sich der gebürtige Franke mit der Rolle der Sonntagsblätter während des Nationalsozialismus beschäftigt, seine Habilitation war der publizistischen Rolle der Bergpredigt im 19. Jahrhundert gewidmet.

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4755 vom 17.07.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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