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Festakt am Universitätsklinikum mit Ministerpräsident Stoiber

Ergänzungsbau der Strahlenklinik wird eingeweiht

Der Ergänzungsbau der Strahlenklinik am Universitätsklinikum Erlangen (Direktor: Prof. Dr. Rolf Sauer) wird am Montag, 3. April 2006, im Beisein des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber eingeweiht. Die Einweihungsfeier beginnt um 10.30 Uhr im Großen Hörsaal, Östliche Stadtmauerstraße 11, Erlangen. Anschließend haben die Medienvertreter die Möglichkeit, den Ergänzungsbau zu besichtigen. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.klinikum.uni-erlangen.de

Der rund 8,5 Millionen Euro teure Bau ist in mehrfacher Hinsicht eine Besonderheit: Seine Betonwände sind bis zu 160 Zentimeter dick. Außer einem 17 Meter hohen, verglasten Turm hinter dem Neo-Renaissancebau der Strahlenklinik ist von der Universitätsstraße aus nichts von dem 75 Meter langen und bis zu 23 Meter breiten Ergänzungsbau zu sehen. Er wurde weitestgehend unterirdisch gebaut, damit der Strahlenschutz optimal gewährleistet ist. Dass die Empfangshalle und Warteräume für Patienten trotzdem lichtdurchflutet sind, dafür sorgt ein ausgeklügeltes Belichtungssystem mit einer 570 Quadratmeter großen Alu-Glasfassade, die sich zu einem Grüngraben hin öffnet. Im Inneren des Anbaus werden modernste Geräte zur Strahlentherapie bei Tumorerkrankungen eingesetzt.

Bei den Planungen des Ergänzungsbaus unter der Projektleitung von Christof Präg vom Staatlichen Bauamt Erlangen-Nürnberg galt es zwei Dinge zu beachten: Das bestehende Gebäude der Strahlenklinik an der Universitätsstraße 27 - ein Neo-Renaissancebau aus den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts - stand unter Denkmal- und Ensembleschutz. Zum anderen sollte der notwendige Strahlenschutz im Ergänzungsbau gewährleistet werden. Beides wurde in vier Jahren Bauzeit erreicht. Der Ergänzungsbau der Strahlenklinik erfüllt alle Sicherheitsanforderungen und bildet gleichzeitig mit dem Backstein-Altbau eine gelungene Symbiose. Der neue, verglaste Treppenhausturm steht in der Symmetrieachse des Altbaus und ist über einen Glassteg mit dem Altbau im ersten Obergeschoss verbunden. Der erste Teil des Ergänzungsbaus liegt unterirdisch parallel zum Altbau. Die Decke ist von der Universitätsstraße aus befahrbar. Auf ihr befinden sich 25 Parkplätze und der Zugang zum Treppenhausturm mit Aufzug. Der zweite Teil des Ergänzungsbaus schließt westlich im rechten Winkel an den ersten Bauteil an und ist auch über ein separates Treppenhaus zugänglich.

Annähernd ein Drittel des neuen Gebäudes dient zur Unterbringung der umfangreichen Technik. Insgesamt stehen dort nun zwei moderne Linearbeschleuniger für Ganzkörperbestrahlung, ein Therapie-Simulator, ein Computertomograph, ein Stabilipan-Röntgengerät sowie eine Hochfrequenzschirmkabine mit einem Tiefenhyperthermiegerät. Aus strahlenschutztechnischen Gründen mussten die Großgeräte entsprechend umgebaut werden. Die Decken im Bereich der Linearbeschleuniger haben eine Gesamtdicke von etwa einem Meter davon 30 Zentimeter starke Stahlplatten. Die Wände im Bereich des Bunkers bestehen aus Baryth-Beton mit einer Dicke von 120 bis 160 Zentimetern. Außerdem wurden 1.200 Quadratmeter Lüftungskanäle und 2350 Meter Rohrleitungen gebaut.

Zur Strahlenklinik
Die Strahlenklinik des Universitätsklinikums Erlangen ist ein überregional bedeutendes Zentrum für die Strahlentherapie von Tumor- und nichtbösartigen Erkrankungen. Ärzte, Medizinphysiker, Strahlenbiologen, medizinisch-technische Assistenten und Pflegekräfte arbeiten in enger Abstimmung mit anderen Fachdisziplinen im Universitätsklinikum auf der Basis internationaler Konzepte zusammen. Durch die individuelle dreidimensionale Bestrahlungsplanung, schonende Bestrahlungstechniken, neue Verfahren der operativen Strahlentherapie und die Kombination mit hochwirksamen Chemotherapeutika sowie der Hyperthermie werden die Heilungschancen für Krebs verbessert, ohne dass die oftmals gefürchteten Nebenwirkungen auftreten.

Schwerpunkt der Klinik sind die Organ- und funktionserhaltende Behandlung insbesondere des Brustkrebses, des After- und Enddarmkarzinoms, des Harnblasenkarzinoms, der Karzinome der oberen Schluckstraße und der Weichteilsarkome. Im neu etablierten Zentrum für Hyperthermie werden drei unter-schiedliche Hyperthermiebehandlungsformen in Ergänzung zur Strahlentherapie angeboten: die lokale Oberflächenhyperthermie, die interstitielle Hyperthermie und die regionale Tiefenhyperthermie.

Mit dem „Novalis Shaped Beam Surgery“ steht der Strahlenklinik in Kooperation mit der Neurochirurgischen Klinik außerdem eines der modernsten Verfahren zur stereotaktischen Bestrahlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems zur Verfügung. Die Klinik verfügt über eine operative Abteilung mit Operations- und Applikationsräumen. Hier werden mit Hilfe modernster Nachladeverfahren alle Indikationen der interstitiellen Brachytherapie, intrakavitären Brachytherapie und der Oberflächen-Brachytherapie realisiert.

Weitere Informationen für die Medien:

Johannes Eissing
Tel.: 09131/85-36102 oder 0160/909 13 697
presse@kv.med.uni-erlangen.de

 

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4582 vom 30.03.2006


zentrale universitätsverwaltung, pressestelle --- zuletzt aktualisiert am 12.11.2007

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