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Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe

Ungleichheiten bei Karrierepaaren

Immer mehr Frauen tauschen Herd gegen Büroschreibtisch und stellen so die traditionelle geschlechtsspezifische Aufteilung in Frage. Mit Möglichkeiten und Problemen, die damit verbunden sind, beschäftigt sich die Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe am Institut für Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg, die ihre Arbeit zum 1. Januar 2006 aufnahm. Eingerichtet wurde diese Nachwuchsgruppe von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für zunächst vier Jahre. Die Leiterin der Forschungsgruppe, Dr. Christine Wimbauer, wird zusammen mit ihrem Forscherteam geschlechtsspezifische Ungleichheiten in Beziehungen zwischen Paaren und ihrer Umwelt untersuchen.

Die Erwerbstätigkeit der Frau stellt die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in Frage. Dies gilt besonders in Doppelkarriere-Paaren, in denen beide Partner über ein hohes Bildungsniveau verfügen, arbeiten und sich als Gleiche gegenüber stehen. Die Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe untersucht, wie die Anerkennung zwischen den Paaren, innerhalb der Arbeitsorganisation und aus sozialstaatlicher Sicht funktioniert. Empirisch wird diese Frage im Rahmen von drei thematischen Schwerpunkten erforscht:

In einem ersten Block untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Paarbeziehungen. Wird der berufliche Erfolg von Frauen anders wahrgenommen als bei Männern? Wie wirkt sich das auf die weitere Karriere, auf Kindererziehung und auf die Wahl des Wohnorts aus? Der zweite Themenblock beschäftigt sich mit der Situation am Arbeitsplatz. Wird das Paar, das zusammen in einem Unternehmen arbeitet, geduldet? Gibt es Verbote oder Förderungen? Wie ist die Kinderbetreuung organisiert? Als dritten Bereich wird die Forschungsgruppe das Zusammenspiel von Staat und Paar erforschen. Wie behandelt der Sozialstaat das Karrierepaar hinsichtlich der Steuergesetzgebung, des Familienrechts und des Arbeitsrechts?

In einer Synthese dieser drei empirischen Forschungsstränge wird gefragt, welche (theoretischen) Konsequenzen sich aus den Ergebnissen für gesellschaftliche Anerkennungsstrukturen - insbesondere hinsichtlich Geschlecht und Ungleichheit - ergeben. Thematisiert wird dabei auch, welche gesellschaftliche Bereiche wenig Wertschätzung finden.

Die Nachwuchsgruppe wird im Rahmen des Emmy-Noether-Programms der DFG gefördert. Sie besteht aus vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die am Institut für Soziologie der Universität und am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg arbeiten. Ziel des Programms ist es, herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, sich durch die verantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe zügig als Professorin oder als Professor zu qualifizieren. Voraussetzung für die Förderung sind herausragende wissenschaftliche Arbeit und internationale Forschungserfahrung. Benannt ist das Programm der DFG nach der in Erlangen geborenen Mathematikerin Emmy Noether (1882-1935), einer der ersten Frauen, die an der Erlanger Universität studierte. Weitere Informationen: www.soziologie.phil.uni-erlangen.de/liebe.php

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Christine Wimbauer
Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe ‚Liebe’, Arbeit, Anerkennung
Institut für Soziologie, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
Tel: 0911/179-5660
christine.wimbauer@iab.de

 

Mediendienst Forschung-Aktuell Nr.777 vom 19.01.2006


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