Im Universitätsklinikum wird seit 30 Jahren erfolgreich transplantiert

Ein Grund zum Feiern: Die 1.500. Nierentransplantation

Das Universitätsklinikum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat Grund zum Feiern: Im Dezember 1996 wurde im Transplantationszentrum die 1.500. Niere erfolgreich transplantiert. Am Donnerstag, 27. Februar 1997, wird um 17 Uhr im Ärztecasino (Krankenhausstraße 12, Erlangen) das Transplantationsteam der FAU um Prof. Dr. Ralf Bernd Sterzel (Medizinische Klinik IV) und Prof. Dr. Karl M. Schrott (Urologische Klinik) mit der glücklichen Empfängerin Brigitte S. auf das Jubiläum anstoßen.

Mit dabei sein werden auch Berthold R. aus dem Raum Hof, der fünfjährige Brian W. sowie Mutter und Tochter C. aus dem Raum Amberg. Berthold R. wurde vor 20 Jahren in Erlangen eine Spenderniere implantiert, er ist somit der Patient, dessen Nierentransplantat am längsten funktionstüchtig ist. Brian W. war mit vier Jahren einer der jüngsten Patienten des Transplantationszentrums. Er wurde 1996 transplantiert und hat eine ausgezeichnete Transplantatfunktion. Ebenfalls im letzten Jahr spendete Frau C. ihrer Tochter eine Niere.

Am 18. Dezember 1996 wurde am Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg die 1.500. Niere erfolgreich implantiert. Inzwischen konnte die 34jährige B. S. aus Lauf bei Nürnberg aus der Klinik entlassen werden und ihr normales Leben wieder aufnehmen. Ihre Transplantatniere funktioniert gut, so daß sich die Fahrten dreimal wöchentlich ins Dialysezentrum Lauf inzwischen erübrigt haben.

Das Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg war 1966, in der chirurgischen Pionierzeit der Organtransplantation, nach Berlin das zweite deutsche Zentrum, das Nierentransplantationen beim Menschen wagte. Somit fällt die 1.500. Nierentransplantation mit dem 30jährigen Nierentransplantationsjubiläum am Transplantationszentrum Erlangen-Nünberg zusammen. War in den ersten Jahren eine Nierentransplantation ebenso wie eine Blutwäsche noch ein lebensgefährliches Unternehmen, so konnte in den folgenden Jahren die chirurgische Technik und die Immunsuppression so verbessert werden, daß sich die Überlebenschancen schwer nierenkranker Patienten um ein Vielfaches verbessern konnten.

Heute ist die Nierentransplantation ein standardisiertes chirurgisches Verfahren zur Behandlung des endgültigen Nierenversagens, das für eine wesentlich höhere Lebensqualität sorgen kann als alle anderen vergleichbaren Verfahren wie Blutwäsche oder Bauchfelldialyse. Heute können Kleinkinder, aber auch alte Menschen transplantiert werden.

Der älteste Patient, der am Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg eine Spenderniere erhielt, war 72 Jahre alt, der jüngste gerade drei Jahre alt.

Mehrere erfolgreich ausgetragene Schwangerschaften nierentransplantierter Patientinnen zeigen, daß es nach einer Transplantation zu einer fast völligen Normalisierung und Gesundung kommen kann. Schwangerschaften sind während einer Hämodialysebehandlung nicht möglich. Erst nach einer erfolgreichen Nierentransplantation können die Patientinnen sich ihren oft lange gehegten Kinderwunsch erfüllen und ein normales Familienleben führen.

Kontakte:

Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg, Oberärztin Dr. Ingeborg Hauser,
Breslauer Str. 201, 90471 Nürnberg, Tel: 0911/803091


Mediendienst Aktuell Nr 1457 vom 24.2.1997

Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle)
Stand .24.2.1997
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