Neubau

Grundsteinlegung für den Neubau des Klinisch-Molekularbiologischen Forschungszentrums in Erlangen

Am 28. November 1996 legte der Bayerische Staatsminister für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst, Dr. h.c. Hans Zehetmair den Grundstein für den Neubau des Klinisch-Molekularbiologischen Forschungszentrums auf der Baustelle Glückstraße 6 in Erlangen


Zur Vorgeschichte


Das Klinisch-Molekularbiologische Forschungszentrum Erlangen (KMFZ) ist seit 1973 im Generalplan der Medizinischen Fakultät enthalten. Nach Überarbeitung des städtebaulichen Wettbewerbs für die Neubauten des Universitätsklinikums und der Erstellung des Generalsanierungskonzeptes für das Klinikum konnte der Standort Glückstraße 6 festgeschrieben werden. Dieser Standort liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu den vorhandenen und in Planung befindlichen Kliniken sowie zu den übrigen medizinischen Instituten der Universität.

Seit dem Auszug des Physikalischen Instituts im Herbst 1989 aus dem Altbau Glückstraße 6 stand das Gebäude zum Teil leer, teilweise waren verschiedene Zwischennutzer provisorisch untergebracht. Untersuchungen des Universitätsbauamtes ergaben, daß der Altbau nicht geeignet war, das geplante Forschungszentrum unterzubringen. Es wurde beschlossen, das alte Physikum abzubrechen und einen Neubau zu errichten. 1992 wurde der Planungsauftrag, 1995 der Bauauftrag erteilt.

Das Klinisch-Molekularbiologische Forschungszentrum Erlangen soll in erster Linie der Erschließung und der analytischen Bearbeitung von molekularen Aspekten pathophysiologischer Wirkmechanismen und der Entwicklung neuer Therapiekonzepte in der klinischen Medizin dienen. Dabei steht eine enge Verbindung zwischen grundlagenorientierter und klinisch ausgerichteter Forschung im Mittelpunkt.

Das Institutsgebäude ist als dreibündige Anlage konzipiert. Dabei sind einem fünfgeschossigen Stahlbetonskelettbau als Labortrakt drei dreigeschossige kubische Baukörper vorgestellt. So konnte trotz des großen Bauvolumens eine an der Nachbarbebauung orientierte Struktur erreicht werden.

Im Erdgeschoß zur Glückstraße hin werden Pforte, Verwaltung, Bibliothek, Seminar- und Aufenthaltsräume untergebracht. Auf der Parkseite werden Räume für zwei Max-Planck-Nachfolgegruppen entstehen.

Im 1. und 2. Obergeschoß werden jeweils gegenüberliegend vier klinisch-molekularbiologisch arbeitende Abteilungen eingerichtet.

Das 3. Obergeschoß ist das zentrale Sicherheitsgeschoß. In diesem Sperrbereich werden Laboratorien der höchsten Sicherheitsstufe (S 3), zentrale Autoklavenräumen und ein Isotopenlabor der Stufe B untergebracht.

Im Untergeschoß entstehen Lagerräume für die Ver- und Entsorgung. Die umfangreichen Elektro-, Lüftungs- und Sanitärzentralen werden im Unter- und Dachgeschoß untergebracht.


Hohe technische Ausstattung

Das Laborgebäude erfordert ein Höchstmaß an technischer Ausrüstung. Eine eigene Energiezentrale im Untergeschoß des Gebäudes wird den Bedarf an elektrischer Energie von über 1,1 Megawatt decken. Für die Sicherheitsstromversorgung des Gebäudes steht eine 630-KV-Notstromaggregat zur Verfügung. Für die Laboratorien, die Isotopenlabors und die Sicherheitslaboratorien sind ein hoher Aufwand an Kälte- und Raumlufttechnik, besondere Vorkehrungen zur Wasser- und Abwasserbehandlung sowie zur Versorgung mit medizinischen Gasen nötig. Das Zentrum wird an die Fernwärmeversorgung der Erlanger Stadtwerke angeschlossen. Die sternförmige EDV-Verkabelung des Forschungszentrums wird über das Glasfaser-Backbone-Netz der Universität an das bayernweite EDV-Netz angeschlossen.


Photovoltaikanlage auf der Südseite

Für die Südseite haben die Bauherren etwas Besonderes eingeplant: ein aus Photovoltaik-Modulen bestehendes Sonnenschutzdach. Die Anlage mit einer Fläche von 216 Quadratmetern bringt eine Leistung von 21 Kilowatt. Auf umweltfreundliche Weise wird im Lauf eines Jahres soviel Strom erzeugt, wie er in etwa von fünf Vier-Personen-Haushalten benötig wird. Überschüssige Energie wird ins öffentliche Netz eingespeist. Darüber hinaus soll die Anlage Forschungszwecken dienen. Sie wird vom Institut für Regelungstechnik (Vorstand: Prof. Dr. Herbert Schlitt) und dem Lehrstuhl für Angewandte Physik (Prof. Dr. Max J. Schulz) betreut.

Für die Errichtung des fünfgeschossigen, 2830 Quadratmeter Hauptnutzfläche umfassenden Neubaus ist eine Bauzeit von zweieinhalb Jahren vorgesehen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 40 Millionen Mark. Die Gelder stammen aus dem ersten Teil der Privatisierungserlöse "Offensive Zukunft Bayern".
· Kontakt:
Universitätsbauamt, Ltd. Baudirektor Heinrich Backer, Bohlenplatz 18, 91054 Erlangen,
Tel: 09131/ 85-24900


Zentrale Universitätsverwaltung, Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle), E-mail: pressestelle@zuv.uni-erlangen.de--- Stand: 21.1.1997