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- Weg frei für die Positronen-Emissions-Tomographie
Versorgungslücke in Nordbayern geschlossen:
Zyklotron in Erlangen hat den Betrieb aufgenommen
- Die Inbetriebnahme eines Zyklotrons in
der Firma PET Net hat den Weg frei gemacht für die Positronen-Emissions-Tomographie
(PET), ein zukunftsträchtiges Verfahren in der medizinischen
Diagnostik. Sowohl die Forschung an der Friedrich-Alexander-
Universität Erlangen-Nürnberg als auch die Patienten
des Klinikums können daraus Vorteile ziehen.
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- Mit dem Zyklotron, einem kleinen Protonenbeschleuniger,
können seit Anfang Mai dieses Jahres positronenemittierende
Radionuklide hergestellt werden. Diese schnell zerfallenden Stoffe
sind die Grundsubstanz für Radiopharmaka, die bei PET-Untersuchungen
injiziert werden, um einen Befund zu erhalten. Da lange Transportwege
aufgrund der äußerst hohen Zerfallsrate dieser Stoffe
problematisch sind, ermöglicht das Engagement der PET Net
GmbH erstmals einen einfachen und sicheren Einsatz dieses diagnostischen
Verfahrens in Nordbayern.
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- Auf der Basis einer private-public-partnership
zwischen privaten Investoren und der Universität Nürnberg-Erlangen
und mit Unterstützung durch die bayerischen regionalen Förderprogramme
wurde die PET Net GmbH unter Führung von Prof. Willi Kalender,
Direktor des Institutes für Medizinische Physik der Universität,
in unmittelbarer Nachbarschaft zu der Apparategemeinschaft für
Radiologie und Nuklearmedizin in Erlangen/Tennenlohe im September
1998 gegründet. Ausgangspunkt für dieses Engagement
war die Absicht, die Unterversorgung der Region mit Radiopharmaka
durch den Betrieb eines Zyklotron zu beheben, um PET als Untersuchungsmethode
insbesondere in Nordbayern besser zu etablieren. Aber auch die
Forschung soll von der kurzfristigen Verfügbarkeit der Radiopharmaka
profitieren, da PET in vielen Bereichen der klinischen und der
Grundlagenforschung ein notwendiges Werkzeug darstellt.
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- Bilder aus dem Inneren des Körpers
- Die Positronen-Emissions-Tomographie ist
ein bildgebendes Verfahren in der Nuklearmedizin, mit dem biochemische
Vorgänge im Körpergewebe erfaßt und bildlich
dargestellt werden. Aus den ermittelten Daten können dreidimensionale
Bilder einzelner Körperregionen oder des gesamten Körpers
erstellt werden. Dies ermöglicht dem Arzt, exakte Diagnosen
u.a. auf folgenden Gebieten zu stellen: Tumorerkrankungen (Onkologie),
spezielle Erkrankungen des Gehirns (Neurologie) und Schädigungen
des Herzmuskels (Kardiologie).
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- Den hohen Energiebedarf von Tumoren macht
sich PET in der Onkologie zunutze. Eine dem Patienten injizierte
positronenemittierende Glukoselösung (FDG - Fluor-18-Desoxyglucose)
führt zu einer starken Anreicherung des Radiopharmakons
im Tumor- und Metastasengewebe. So können in nur einem Untersuchungsgang
sowohl der Tumor als auch mögliche Metastasen im Körper
nachgewiesen werden. Dies unterstützt neben der Erkennung
auch die Behandlung und Nachsorge.
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- Anwendung findet PET auch bei der frühzeitigen
Erkennung der Alzheimer'schen Erkrankung und des Morbus Parkinson
sowie bei der Eingrenzung von Hirnarealen, in denen epileptische
Anfälle ausgelöst werden. Hierbei werden Anomalien
des Zuckerstoffwechsels in einzelnen Hirnarealen durch unterschiedliche
Farbgebung auf dem Monitor abgebildet.
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- Ausgezeichnete Ergebnisse liefert PET auch
bei der Diagnose von Herzmuskelerkrankungen. Bei keiner anderen
Untersuchung kann so genau nachgewiesen werden, welche Bezirke
des Herzmuskels beispielsweise nach einem Infarkt noch lebensfähig
sind und somit erfolgversprechend therapiert werden können.
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- Forschungsvorhaben der Universität können
insbesondere dadurch unterstützt werden, daß neue
Pharmaka entwickelt werden. Neben neuen Fluor-18-Verbindungen
sollen auch solche mit den sehr kurzlebigen Kohlenstoff-11-,
Stickstoff-13- und Sauerstoff-15-Isotopen entwickelt werden.
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- Die Installation eines PET-Scanners am Universitätsklinikum
der Universität Erlangen-Nürnberg, bisher aufgrund
der unsicheren Versorgungslage mit Radiopharmaka zurückgestellt,
rückt damit in greifbare Nähe. Die Kooperation der
Universität mit der Röntgenpraxis Tennenlohe, wo bereits
ein PET-Scanner installiert ist, wurde auf Initiative von Prof.
Dr. Rolf Sauer, Ärztlicher Direktor des Klinikums, gemeinsam
mit Prof. Dr. Torsten Kuwert, dem neuen Inhaber des Lehrstuhls
für Nuklearmedizin, bereits vertraglich fixiert.
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- · Weitere Informationen:
- Prof. Dr. habil. Willi A. Kalender, PhD
Geschäftsführer der PET Net GmbH
Institut für Medizinische Physik
Krankenhausstraße 12, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -22309, -22310
Fax: 09131/85 -22824
E-Mail: willi.kalender@imp.uni-erlangen.de
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- PET Net GmbH
Am Wetterkreuz 21, 91058 Erlangen
Tel.: 09131/771100
Fax: 09131/771322
- Mediendienst FAU-AKTUELL Nr. 2083 vom
5.Mai 2000
- Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle)
pressestelle@zuv.uni-erlangen.de
- Stand: 05.05.2000