Verläßliche Multitechnologie-Systeme

Zum Oktober 2000 beginnt an der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg das vorerst auf drei Jahre angelegte Graduiertenkolleg "Interdisziplinärer Entwurf verläßlicher Multitechnologie-Systeme", das mit seinem interdisziplinären Forschungs- und Studienprogramm den integrierten Entwurf von Systemen untersucht, die auf unterschiedlichen Technologien basieren und deren Verläßlichkeit im Vordergrund steht. Am Graduiertenkolleg beteiligen sich Fachvertreter aus den drei Studienrichtungen Informatik (Prof. Dr. Mario Dal Cin, Prof. Dr. Ulrich Herzog, Prof. Dr. Fridolin Hofmann und Prof. Dr. Hans-Jürgen Schneider), Elektrotechnik (Prof. Dr.-Ing. Wolfram Glauert) und Maschinenbau (Prof. Dr.-Ing. Harald Meerkamm). Sprecher des Kollegs ist Prof. Dal Cin.
 
Komplexe technische Systeme basieren heute größtenteils auf verschiedenen Technologien. Solche Multitechnologie-Systeme enthalten typischerweise mechanische Komponenten, digitale sowie analoge Elektronikbausteine und Software-Anteile. Viele dieser Systeme werden in sicherheitskritischen Bereichen eingesetzt, sie sollen beispielsweise in der Kraftfahrzeugtechnik das Blockieren von Reifen beim Bremsen verhindern oder zur aktiven Bremsunterstützung dienen. Für andere Systeme, wie etwa medizinische Implantate, muß eine bestimmte Leistung über lange Zeit hinweg garantiert sein; Reparaturen sind hier nicht möglich und dürfen deshalb auch nicht nötig werden.
 
Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Sicherheit und Wartbarkeit sind die wesentlichen Aspekte der Verläßlichkeit. Für den erfolgreichen Einsatz vieler Multitechnologie-Systeme sind all diese Komponenten zweifelsohne von entscheidender Bedeutung. Ob Verläßlichkeit erreicht wird, hängt jedoch zu einem großen Teil von der Kooperation und Interaktion der Einzelkomponenten ab. Dies macht einen interdisziplinären Entwurf des Gesamtsystems erforderlich, der den heute oft üblichen separaten Entwurf der Einzelkomponenten mit unterschiedlichen Vorgehensweisen und Modellierungsparadigmen ersetzt. Mit diesem Themenkreis werden sich die Teilnehmer des Graduiertenkollegs befassen.
 
Stipendien zu vergeben
Im Rahmen des Kollegs werden Promotionsstipendien an 12 hochqualifizierte Absolventen vergeben. Durch ein speziell auf die Kollegiaten und ihr Forschungsprogramm abgestimmtes Studienprogramm wird sichergestellt, daß sie ihr Promotionsvorhaben während des Förderzeitraums von drei Jahren abschließen können, wie Erfahrungen aus anderen Graduiertenkollegs zeigen.
 
· Weitere Informationen:
Dr. Mark Minas, Lehrstuhl für Programmiersprachen
Martensstr. 3, 91058 Erlangen
Tel.: 09131/85 -27622, Fax: 09131/85 -28809
E-Mail: Mark.Minas@informatik.uni-erlangen.de
Internet: http://www.informatik.uni-erlangen.de/grad/



Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de
Stand: 20.06.2000